Weil er nicht mit denselben Verfügbarkeitsgarantien kommt wie der Strom aus dem Netz.
Ein signifikanter Teil der Kosten für Strom geht für Dinge drauf, die in Summe dazu dienen, die dauerhafte Verfügbarkeit von Strom zu jeder Tages- und Nachtzeit und an jedem Ort mit Stromanschluss und unabhängig von der Verbrauchssituation durch andere Verbraucher sicherzustellen (konkrete Kostenpunkte sind Redispatch-Kosten, Netzentgelte, Kosten für Kraftwerksvorhaltung, … gibt ne ganze Menge).
All das ist eingebacken in den Netz-Strompreis, aber der Strom von PV-Anlagen auf Häusern bietet keine dieser Garantien und ist somit objektiv signifikant weniger „wert“ als Strom aus dem Netz.
Ich sehe übrigens für die allermeisten Situationen, in denen private PV-Anlagen eingesetzt werden, überhaupt nicht, dass die jetzt nicht wirtschaftlich sein sollten. Die Wirtschaftlichkeit ergibt sich daraus, dass der Besitzer deutlich weniger Strom aus dem Netz beziehen muss, und sich somit auch die ganzen „Garantie-Kosten“ für diesen Strom, den er gar nicht bezieht, sparen kann. Gerade jetzt, wo die Stromkosten absehbar steigen und eher auf hohem Niveau bleiben, ist das ein sehr gutes Geschäft, und die ungebrochene Nachfrage nach privaten PV-Anlagen dokumentiert eindeutig, dass die Leute die Rechnung machen und das Ergebnis gefällt.
Wie viel jemand damit sparen kann hängt natürlich von seinem sonstigen Verbrauch ab - das skaliert nicht beliebig weit hoch. Muss es aber auch gar nicht, private PV-Anlagen müssen keine in beliebige Größe skalierbare Gelddruckmaschinen sein, um den Anreiz für deren Aufbau hochzuhalten. Denn wenn das so wäre und private PV-Anlagenbesitzer sich die ganzen Netzentgelte quasi auszahlen könnten für Strom, den sie einspeisen (nix anderes wäre der Fall, wenn der Stromzähler dann „rückwärts laufen“ würde) dann müsste irgendjemand anderes diese Netzentgelte doppelt zahlen - jemand, der keine Möglichkeit hat, eine PV-Anlage zu errichten z.B., was weit mehr als 50% der Bevölkerung sind (Mieter!). Denn die Kosten, die damit bezahlt werden (siehe oben: Verfügbarkeitsgarantien) entstehen ja trotzdem irgendwo, die PV-Anbieter tragen ja nicht dazu bei, diese Garantieprobleme zu lösen, aber sie erhalten plötzlich Geld, als ob sie dazu beitragen würden, sie zu lösen.