Erfahrungen mit Coronatests

Mein Sohn hatte letzte Woche Samstag eine Erkältung aus der Kita angeschleppt, Sonntag wurde meine Frau krank, Montag dann ich. Dienstag waren wir beim Arzt. Wir mussten 2h im Freien warten, aber der Arzt hat bei uns beiden einen Abstrich genommen, obwohl der Verlauf eher untypisch für Corona war. Ergebnis war am nächsten Tag gegen Mittag da, wobei wir dafür beim Arzt anrufen mussten. Waren 12 Versuche, aber danach hatten wir das (negative) Ergebnis.

Wir hatten keine Probleme mit dem Testsystem, sondern eher die üblichen Probleme mit Ärzten.

Gruß
Florian

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Danke Florian für deinen Bericht!

…also ich habe schon einige Geschichten rund ums Testen erlebt, die irgendwie nicht so richtig zufriedenstellend sind:

Ich arbeite selbst in einer Grundschule als Sozialpädagogin, seit ein paar Wochen dürfen wir uns alle zwei Wochen testen lassen (also Menschen, die dort arbeiten). Unsere tolle Sekretärin hat es organisiert, dass sogar zwei Mitarbeiter*innen der Arztpraxis an die Schule kommen und Abstriche nehmen. Die Tests werden (im besten Fall) alle zwei Wochen mittwochs genommen. Von vier möglichen und angedachten Mittwochen wurden zwei durch die Arztpraxis abgesagt, aufgrund Personalmangel, ok, ist ärgerlich aber ist dann halt so. Bei den anderen beiden Tests mussten wir einmal 6 Tage und einmal 8 Tage auf das Ergebnis warten, wir waren zwar alle negativ, aber ich frage mich dann immer, was wäre gewesen, wenn unter uns ein Superspreader gewesen wäre…?

Meine Tochter, die eine 9. Klasse einer weiterführenden Schule besucht, kam vor zwei Wochen nach Hause und erzählte, dass ein Junge aus ihrer Parallelklasse aus dem Unterricht gerufen wurde und dann nach Hause musste, weil er Corona positiv war (ich frage mich, warum er bei Verdacht überhaupt in der Schule ist). Das Gesundheitsamt hat daraufhin die Schüler eingestuft, in welchen Warnbereich sie gehören, meine Tochter, Warnstufe 2 (also nicht 3), sollte weiterhin ganz normal in die Schule kommen, allerdings den ganzen Tag mit Mundschutz verbringen, eine Testung war nicht vorgesehen. Dennoch machte sie sich Sorgen, da sie mit dem positiv getesteten Jungen sowohl in Französisch, als auch Religion zusammen in einem Raum war.
Der Nachhilfelehrer, der zu ihr kommt ist schon ein etwas älteres Semester, die Nachhilfestunden fanden im folgenden draußen statt. Handball hat sie daraufhin eine Woche pausiert. Eine Testung hätte sie selbst am meisten beruhigt. Auf Nachfrage teilte mein Hausarzt mit, dass ein Test nur mit Symptomen erfolgen würde, die hatte meine Tochter nicht. Weiterhin hätte ich den Test dort selbst tragen können, dieser hätte aber 160,-- € gekostet. Wir hatten überlegt, zum Flughafen zu fahren (Frankfurt). Dort wäre eine Testung wohl möglich für 60,-- €, haben uns aber dann doch entschieden, uns eine Woche lang einfach noch vorsichtiger zu verhalten und zu hoffen, dass alles gut geht. Der Anruf beim Gesundheitsamt (Corona Hotline, aber nur von 8.00 - 15.00 Uhr), war eher enttäuschend und hat mir keine neue Kenntnisse gebracht.
Ich finde insgesamt die Vorgehensweise oft nicht nachvollziehbar und undurchsichtig.

Liebe Lage,

meine Erfahrung mit dem Corona-Test sind größtenteils positiv. Ich arbeite als Vertretungslehrer an einer Grundschule in Bonn. Wir haben als Lehrer die Möglichkeit uns alle zwei Wochen kostenlos testen zu lassen. Damit das Kollegium das auch wahrnimmt und alles möglichst reibungslos funktioniert hat eine Kollegin mit ihrem Hausarzt vereinbart, dass er jeden zweiten Freitag bei uns in der Schule vorbeikommt und das komplette Kollegium testet.
Beim ersten Test gab es Probleme bezüglich der Rückmeldung. Wir haben alle einen QR-Code für die Corona-App bekommen. Bei der Hälfte des Kollegiums wurde das Ergebnis auch eingetragen, bei der anderen jedoch nicht. Wir mussten persönlich beim Hausarzt anrufen um das Ergebnis zu erfahren. Seit den anfänglichen Problemen wurde jedoch jeder Test binnen 24 Stunden nach der Testung in die App eingetragen.
Auch jetzt vor den Herbstferien habe ich direkt am nächsten Tag mein Ergebnis bekommen.
Ich muss sagen dass ich sehr dankbar für diese Möglichkeit und die herausragende Organisation auch von Seiten des Arztes bin. Es gibt uns an der Schule eine unglaubliche Sicherheit (Zum Glück waren bisher alle Tests negativ). Gerade wenn man in Betracht zieht, dass ich in der Woche mit ca. 108 verschiedenen Kindern in Kontakt stehe.

Beste Grüße,
Roman

Hallo,

Von mir als Allgemeinmedizinerin auch noch mal ein Appell sich im Zweifelsfall an den Hausarzt zu wenden!
Persönlich testen wir In meiner Praxis symptomatische Patienten vormittags in einer separaten Sprechstunde. Die Ergebnisse haben wir oft schon abends, spätestens am kommenden Vormittag. Diese können telefonisch abends erfragt werden, bei positivem Ergebnis rufen wir selbstverständlich schnellstmöglich an und sind meist schneller als das Gesundheitsamt.
Probleme gab es zunächst mit der Warnapp, da die Ergebnisse dort nicht abgerufen werden konnten. Es stellte sich heraus dass unser großes Labor eine eigene App nutzt, nun sollte auch das laufen…
Mit symptomlosen Kontaktpersonen haben wir so unsere Schwierigkeiten, da im Grunde das Gesundheitsamt die Einteilung in Kategorie 1 (14 Tage Quarantäne u Testung) oder Kategorie 2 (Kontaktreduzierung und Testung bei Symptomen - wie etwa in dem hier beschriebenen Schulbeispiel offenbar der Fall) vornehmen muss. Letztlich muss man pragmatisch abwägen… wie lange ist der Kontakt her, welche Möglichkeiten zur Kontaktreduktion gibt es und welches Risiko stellt die Kontaktperson ggf. für andere/Risikogruppen dar. Quarantäne dürfen wir nicht aussprechen, aber Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen ausstellen und getestet wird dann notfalls auch bei „ein bisschen Halskratzen habe ich vielleicht doch“. Nicht selten haben wir aber auch Situationen in denen ein Test tatsächlich nicht sinnvoll ist und besprechen das dann auch so mit dem Patienten.
„Nebenbei“ fischen wir die Patienten heraus, die zwar kein Corona haben, aber einen bakteriellen Infekt, der mit Antibiotika behandelt werden sollte oder vielleicht sogar besser in der Klinik versorgt wird. Denn auch 2020 endet die Infektionsmedizin nicht bei „Corona ist es schon mal nicht“. :wink:
Also in diesem Sinne breche ich eine dicke Lanze für unser ausgezeichnetes Primärversorgungssystem, das zwischen Gesundheitsamt und Krankenhäusern derzeit meistens übersehen wird, aber einen wesentlichen Beitrag zur Pandemiebekämpfung leistet (die inzwischen ja endlich bekannte 116117 sind ja ebenfalls Hausärzte, die diese Dienste üblicherweise neben der Praxistätigkeit übernehmen).
Liebe Grüße!

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Ein Nachtrag. Meine Frau und ich nutzen die Corona WarnApp. Beim Testen gab es jedoch keinen QR-Code bzw. ich wußte auch gar nicht, dass wir einen hätte erhalten sollen. Von daher häte das mit der App im Falle eines positiven Test bei uns auch nicht geklappt.

Etwas das mich auch stutzig macht ist, dass meine App mir fast immer 224 Überprüfungen innerhalb der letzten 14 Tage meldet. Da fällt meine Frau rein und ansonsten eigentlich niemand, da ich mit Homeoffice und 1-2x Einkaufen pro Woche kaum Kontakt habe. Aber meine Frau sollte eigentlich nur 14 Überprüfungen produzieren und wo kommt der Rest her? Und gestern hatten wir Besuch und waren auf einem Mittelaltermarkt, wieso sind es da nicht mehr geworden? Schon komisch irgendwie.

Ich war im Juli und im September beim Hausarzt zum Testen. Jeweils mit Termin am selben Tag, wenig Wartezeit, kostenlos und das Ergebnis war in 48h da. Im Juli noch ohne QR-Code, im September mit. Alles gut, außer dass ich 48h zu lang finde. (Südbaden)

Hallo,
ich bin letzte Woche Montag mit Halsschmerzen aufgewacht. Daraufhin habe ich bei meinem Hausarzt angerufen. Ich erzählte von den Halsschmerzen und bekam ich einen Termin am Vormittag. Mein Hausarzt hielt nach meiner Schilderung der Halsschmerzen einen Test für sinnvoll. Ich selbst bin Risikopatientin durch mein hohes Übergewicht und einer früheren Krebserkrankung. Ich wurde auch gefragt, ob ich direkten Kontakt zu einem Coronapatienten hatte, dies verneinte ich. Ich erwähnte auch, dass ich eine Freundin drei Tage zuvor besucht hatte, wo der fast dreijährige Sohn leicht erkältet war.
Ich erhielt eine AU für drei Tage, da der Arzt meinte, nach seiner Erfahrung wäre das Ergebnis von anderen Patienten in der letzten Zeit dann immer da gewesen. Der Test selbst ging ratzfatz und war nur leicht unangenehm, da ich beim Stäbchen in die Nase mitsteuern durfte.
Ich bekam noch einen QR-Code mit, auf dem ich das Ergebnis selbst abrufen kann. Da ich schon wusste, dass meine Probe erst am Dienstag überhaupt abgeholt werden würde, um ins Labor gebracht zu werden, war ich gespannt, wie lange es wirklich dauern würde. Eine weitere AU (für Do. & Fr.) benötigte ich nicht, da ich an den Tagen nicht arbeiten musste, daher hatte ich keinen weiteren Kontakt zum Hausarzt. Ob dieser QR Code mit der App kompatibel ist oder ob ich überhaupt die App habe, wurde nicht thematisiert.
Am Freitag morgen (gegen 7 Uhr) war dann das Ergebnis da. Donnerstag Nacht vor dem schlafen gehen, war es noch nicht da. Das Ergebnis ist negativ, was mir aber schon Dienstag abend/Mittwoch vormittag klar war, da ich dann weitere typische Erkältungssymtome bekam.
liebe Grüße aus Nürnberg

Moin,

zum Thema Coronatest wollte ich nun auch einmal etwas loswerden, insbesondere Coronatest in Quarantäne. Vielleicht gibt es hier ja Leute, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben: der Mitbewohner einer guten Freundin wurde positiv auf Corona getestet. Daher mussten sie und er anderthalb Wochen in Quarantäne bei sich in der Wohnung. Nach den anderthalb Wochen durfte er raus, sie musste nochmal zwei Wochen länger, da sie sich ja am letzten Tag seiner Quarantäne hätte anstecken können. Sie hatte keine Symptome, deshalb wurde ihr ein Test verweigert, der ja sehr schnell zeigen könnte, ob sie wirklich noch zwei Wochen in Quarantäne muss! An einem Samstag hätte sie herausgedurft, sollte aber auf einen Anruf des Gesundheitsamts warten, durch den sie dann entlassen wird. Dieser kam erst am Montag. Das heißt sie saß fast vier Wochen in Quarantäne, ohne dass sie je getestet wurde! Sowas kann doch echt nicht angehen O.O

Ich war Anfang September krank. Ich musste 3 Tage lang Ärzten hinerhertelfonieren bis mich einer (15 KM entfernt) morgens um 8 zum Abstrich einbestellte. Alle andere Ärzte waren im Urlaub oder haben keine neuen Patienten genommen. Obwohl sie Schwerpunkt Praxis sind! Beim Gesundheitsamt konnte mir keiner sagen, ob ich einfach so an die mobile Abstrichstelle fahren kann und/ob ich das dann selbst zahlen müsse…

Das war eine Erfahrung…

PS: Der Test war negativ.