Energiewende: Synthetische Kraftstoffe für PKW und Flugzeug

Hallo, hierzu braucht es dich keine Recherche. Dieses Thema ist doch schon längst ausdiskutiert.
Jede Energieeinheit von Wasserstoff oder E-Fuels benötigt drei Energieeinheit an Strom. Weiterhin ist der Wirkungsgrad entlang der Stromerzeugung aus z.B. Windrad bis zum Auto effizient bei mindestens 80%, während bei der Umwandlung von Strom in E-Fuels der Wirkungsgrad nur bei 15% liegt.
Das heißt, für jede Einheit E-Fuels brauchst du 5 Einheiten erzeugten Strom.
Es gibt also nur die Option, E-Fuels für nicht substituierbare Bereiche einzustellen.
Mein Auto gehört wohl leider nicht dazu.

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Der Einwand von @Hzumo, dass es massive staatliche Förderungen gibt ist schon relevant. Immerhin stellt die FDP, die E-Fuels für eine gute Idee hält, den Verkehrsminster und auch der neue CDU-Vorsitzende scheint E-Fuels zu mögen. Auch sind einige Autobauer (z.B. BMW) da noch etwas ambivalent.

Physikalisch betrachtet ist die Situation, wie von@Dsonda und @Christoph geschildert, ziemlich klar: E-Fuels sind aus energetischer Sicht Wahnsinn. Hinzu kommt die Luftschadstoffproblematik, bei der zu erwarten ist, dass die EU-Vorgaben in den kommenden Jahren strikter werden. E-Autos schneiden da bei Stickoxiden besser ab, wengleich auch sie mit strikteren Feinstaubregelungen in Innenstadtlagen Probleme bekommen könnten (Reifenabrieb!).

Ich denke, die gerade für Konservative attraktive Erzählung an E-Fuels ist das Versprechen, dass alles so bleiben kann, wie es ist. Man denke an Rupert Prolenzs blumige Definition von konservativ als „Sicherheit in der Veränderung“ in LdN 263. Man könnte mit E-Fuels weiterhin das alte, aber noch völlig taugliche Verbrennerauto im Carport stehen haben, Freitags zur Tanke fahren, weil es da am günstigsten ist, sich von der Werkstatt seines Vertrauens den Keilriemen austauschen lassen und muss keine Unzumutbarkeiten wie Fahrgemeinschaften, Radfahren, Busse, Carsharing, Zugreisen oder eine Änderung der Einkaufsgewohnheiten erdulden.

Es ist tatsächlich unrealistisch, dass wir 55 Millionen E-Autos haben werden (bei Fortschreibung des derzeitigem Wachstums des PKW-Bestands ist das im Jahr 2035-2045 realistisch) und daraus kann man zwei Konsequenzen ziehen: Entweder müssen wir als „Brückentechnologie“ E-Fuels verwenden mit allen Nachteilen (nochmal viel mehr Windräder, als ohnehin schon geplant, schlechte Luft in Städten, umständliche Doppelinfrastruktur), oder wir brauchen nicht nur eine Antriebs- sondern auch eine Verkehrswende. Ich erwarte realistischerweise eine Synthese der beiden Ansätze, aber ich werde mich sehr dafür einsetzen, dass der Verkehrswendeanteil dabei sehr viel mehr Gewicht bekommt.

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Ich weise einfach mal auf den Thread

hin, der meines Erachtens schön darlegt, wieso synthetische Kraftstoffe eher nicht hilfreich sind.

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Eine gute Zusammenfassung findet sich bei correctiv zum Thema CARE Diesel.

CARE Diesel wird zum Beispiel von der Geschäftsführung von BOSCH in ihren Autos sowie der Hamburg Port Authority eingesetzt und auch im Bootssport.
Der hydrierte Pflanzendiesel hat einige Vorteile: Insbesondere sein geringerer Wasseranteil macht ihn für Fahrzeuge die den Großteil des Jahres herumstehen (wie Boote im Winter) interessant.
An deutschen Tankstellen höchstens zu 33% beigemischt, an niederländischen Tankstellen teilweise zu 100% und an Wassertankstellen vielerorts Standard aufgrund der besseren Lagerfähigkeit.
Bei Autos habe ich in Deutschland keine Hoffnung, dass die Hersteller die Freigaben erteilen. Bei LKWs gibts diese schon.

Was das Auto angeht stimme ich voll zu, aber weil es im Titel steht:
Für das Flugzeug ist das Thema m.E. schon relevant - auch wenn es da natürlich um geringere Mengen geht. Die Zulassung eines großen Passagierflugzeugs, das mit Wasserstoff fliegt, sehe ich erst deutlich nach 2030. Fliegen (nur) mit Batterie ist außer auf Ultrakurzstrecken Murks und da macht wiederum Fliegen generell wenig Sinn. Die Kurz- bis mittelfristige Lösung für’s Flugzeug ist also m.E. Fliegen reduzieren und synthetisches Kerosin. Das mit letzterem die Ticketpreise erstmal explodieren versteht sich von selbst. Und solange der Flugzeugmotor noch auf Verbrennung basiert werden wir den Treibhauseffekt dieser Technik kaum mehr als halbieren können - aber immerhin.

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Eine sehr treffende Zusammenfassung!
Es ist eigentlich völlig absurd, dass das der Wunsch vieler ist. Wenn wir jetzt mal einfach annehmen wir könnten weiterhin alle mit Autos fahren und würden nur die Verbrenner durch Elektro ersetzten, dann müssten wir uns schon um deutlich weniger Themen sorgen machen.
Kein Preis-Wirrwarr über den Tag hinweg, keine verschwendete Zeit zum Laden, keine Wartungen, keine Inspektionsintervalle, keine horrenden Kosten ab 5 Jahren Nutzungsdauer.

Das alles könnte man durch den Wechsel auf E-Mobility direkt hinter sich lassen. Mir ist vollkommen fraglich, warum das für viele so uninteressant ist.

(Die Debatte ob wir die Mobilität so weiterführen können wurde unter anderem hier schon ausführlich diskutiert, es ist klar dass das so nicht machbar ist.)

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Eine Erklärung wäre zum Beispiel die Zweit-Autos.
Auf 48 Millionen angemeldeten PKWs in Deutschland gibt es 2,5 Millionen Saisonkennzeichen.
Wenn wir da mal davon ausgehen dass diese zum größten teils Spaß/Sommer/Cabrios Zweitwagen sind, dann werden diese nicht elektrisch ersetzt werden.
Niemand tauscht sein bestehendes Cabrio gegen ein Elektrofahrzeug - insbesondere wenn die Fahrleistung dieser Saison-mobile zumeist nur wenige tausend Kilometer sind.
Da ändert auch ein Spritpreis von zwei, drei oder vier Euro je Liter nichts dran.
Klar - das betrifft nur höchstens 2,5 Mio. PKWs - aber das sind ja immerhin 5% der Fahrzeuge.

Schon klar, aber dann bleiben ja immer noch 45,5 Millionen Autos, die nicht unbedingt in diese Kategorie fallen.
Dazu gibt es mittlerweile auch echt geniale E-Umbauten für Oldtimer. Aber da bin ich vermutlich ein Teil einer Minderheit, die so etwas richtig genial findet.

eine weitere Erklärung wäre, dass es gewisse Fahrzeugtypen bislang nicht in einem für viele vernünftigen Elektroform gibt.
Es gibt keine 9Sitzer (Minibusse) mit elektrischer Reichweite >300km - dabei werden gerade diese für Reisen gebucht. Die klassischen Handwerker Vitos/Sprinter usw. gibts bislang auch nur mit 250km Reichweite. Das kaufen sich viele Handwerksbetriebe nicht.
Die klassischen Limousinen und Kombis werden ja elektrisch ersetzt - aber ich fürchte darüber hinaus gibts noch nichts auf dem Markt mit dem die Masse zufrieden ist.
Die kommenden Elektroporsches könnten hier etwas ändern - insbesondere für den SUV-Markt der LatteMachiatoMuttis. Ob diese Elektroboliden dann aber wirklich etwas gegen den Klimawandel sind sollte aber jemand andres ausrechnen…

Noch nicht viele, aber so ein Mercedes EQV hat realistisch 300km Reichweite. Der ID.Buzz von Volkswagen wird noch mehr können.

Klär mich bitte auf wenn ich falsch liege, aber warum sollten Handwerksbetriebe eine so große Reichweite benötigen? Lieferdienste wie Amazon nutzen die Fahrzeuge doch auch, und die fahren wirklich den ganzen Tag durch die Gegend.

Man kennt es ja, auf einmal steigen die Ansprüche bis ins Weltall. Mindestens 1000km Reichweite, maximal 5 min Ladezeit, 1800L Stauraum, maximal 10.000€ und bloß kein amerikanisches oder chinesisches Modell.
Es gibt seit Elektromobilität keine schlechten Autos mehr. Nicht die ganze Bevölkerung fährt Mittelklasse oder größer. Wenn man nicht aktiv schaut kann man auch nichts finden, was einem gefällt. Das ist das Top Argument, welches ich gegen E-Autos höre. Gibt ja nichts passendes. Und das ist mittlerweile totaler Quatsch. Dan hat man sich nicht ausreichend informiert.

Der Taycan von Porsche hat schon alles geändert. Der Taycan ist das bestverkaufte Auto von Porsche. Die haben ihre Kunden schon heute erfolgreich umgewandelt, was auch ich in so kurzer Zeit für kaum möglich gehalten habe.
Ein Porsche EV hat gegenüber anderen EVs aber auch keinen Vorteil mehr, außer eben dass Porsche drauf steht.

Hier stimme ich dir zu. Es ist vollkommen klar, dass diese Autos uns nicht die Welt retten. Aber die Anzahl an Fahrzeugen, die man nicht abschaffen kann durch EVs zu ersetzen ist der beste Weg.

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Da braucht man nicht viel rechnen. Die grossen E-Autos der Luxusmarken haben den doppelten Öko-Rucksack eines Zoe (der ja auch schon schwerer ist als machbar und praktikabel wäre). Das Signal dieser E-Riesen ist fatal. Deren Besitzer haben scheinbar das Gefühl, etwas „Gutes“ damit zu tun. Man hätte längst Höchstgewichte und maximale Bereifung für Autos festsetzen müssen, was dann auch für E-Autos gelten sollte. Diese Fehlentwicklung des Marktes kostet am Ende viele zusätzliche Windräder nur für ein fragwürdiges Luxusbedürfnis. Und dann noch das Fliegen mit synth. Kraftstoff oder gar Strom! Das wird ein Prüfstein auch für die Grünen …

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Ich muss wie schon öfter darauf detaillierter eingehen, da ich diese Herangehensweisen als wenig sinnvoll bewerten würde.

Das ist schlichtweg falsch. Es ist aktuell nicht machbar da Gewicht von Elektrofahrzeugen signifikant zu reduzieren, ohne dabei Dinge wie Crashsicherheit drastisch zu beschneiden. Sicher wird technische Entwicklung da Fortschritte bringen, aber das einfach so hinzustellen ist nicht korrekt.
Dazu kommt: Was heißt hier praktikabel? Klar muss man Autos nicht absichtlich schwer bauen, aber was ist daran jetzt ein Problem der Praktikabilität? Bei Sicherheit, gerade für nicht geschützte Verkehrsteilnehmer gehe ich mit, aber was ist hier der Punkt?

Mag auf einige zustimmen, wieder andere haben einfach keine Alternative zum Auto und können mit einem aus Ökostrom geladenen E-Fahrzeug wenigstens einen Beitrag leisten. Ich würde das auch dem größten Teil der Leute unterstellen. Wie viele Leute auf meinem Täglichen Arbeitsweg fahren die Strecke aus Spaß zur Freude und wie viele weil sie halt schlicht zur Arbeit müssen und keine andere Wahl haben?

Aus einer Gesamtmobilitätssicht noch ein bisschen verständlich, technisch eher Unsinn.
Gerade bei Elektrofahrzeugen spielt Gewicht beim Verbrauch eine untergeordnete Rolle. Ich habe das Beispiel schon mal angeführt, aber ein 2,5m 1200kg E-Smart verbraucht 50% mehr als ein 4,50m 1850kg Tesla Model 3. Hohes Gewicht =/= hoher Verbrauch.
Überhaupt, was ist denn das Gewichtslimit? 1,2 Tonnen? Zoe ist ja auch schon zu schwer, siehe weiter oben. Gilt das auch für Transporter? Habe weiter oben gelernt dass Menschen mit solchen Vans auch gerne in den Urlaub fahren. Fallen Handwerksbetriebe und Lieferfienstendann raus? Was ist wenn der Chef privat mit dem Firmenbus fährt? Was machen wir wenn Batterieautos zu schwer sind? Fahren wir dann weiter Verbrenner? Die sind ja etwas leichter. Oder machen wir einfach nichts bis es leichte Autos gibt? Oder besser komplett Autos verbieten? Ich halte das für absurd.

Wenn jemand mit einem 200.000€ Porsche Taycan zur Arbeit fährt (sehe ich tatsächlich regelmäßig, schön mit 110km/h auf der Autobahn) ist mir das allemal lieber als wenn diese Person mit dem Panamera mit 16L Benzinverbrauch fährt. Diese Person wird nicht in schlecht ausgebaute Öffis steigen, da kannst du noch so viel von „verqueres Luxusverständnis“ erzählen.

Ich bin der Meinung, dass man mit solchen Aussagen eher Menschen gegen sich aufbringt als sie für sich zu gewinnen. Man torpediert damit die Entwicklung in der Gesellschaft, die zwar sehr langsam läuft, aber immerhin etwas. Man muss doch nur mal in die Medien schauen wie extrem FFF schon für absolute Minimalforderungen angegangen werden. Die Menschen sind nicht mal bereit sich zu verändern ohne auf etwas verzichten zu müssen.

Ab hier ist mir eigentlich alles klar. Natürlich kann man fliegen verurteilen und selbstverständlich sollten die CO2 Emissionen endlich in die Ticketpreise eingepreist werden, ebenso wie die Folgekosten.
Aber ist die Lösung jetzt dass wir auf alles was uns die letzten Jahrzehnte so gebracht haben jetzt wieder verzichten, auch wenn es in der Zukunft vielleicht sogar klimaschonend möglich sein wird? Ich sehe das ehrlich gesagt nicht.

Die Personen, die am meisten zur Verschmutzung der Umwelt beitragen haben ohnehin so viel Geld, dass die das alles wirklich 0,0 kratzt. Die machen einfach weiter wie bisher. Wir können die Leute also abholen und versuchen sie zu begeistern, oder es ändert sich nichts. So läuft das nun mal.

JA zu starkem EE Ausbau, JA zu höheren CO2 Preisen, JA zu Tempolimit, JA zu reduzierten Autoanzahlen oder möglichst autofreien Innenstädten, JA zu besserem ÖPNV außerhalb von Städten.
Ich bin mir absolut sicher, dass wir so mehr erreichen als wenn man schlichtweg teure Autos verbietet.

Mir fehlt bei den ganzen Forderungen und Analysen der Blick auf die tatsächliche Lösung von Problemen. Mit der Sichtweise schafft man meines Erachtens deutlich mehr Probleme als man aus dem Weg schafft.

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Untergoerdnet schon, und doch spielt das Gewicht eine Rolle. Wir hatten das schon mal. Je ebener die Wegstrecke und je zurückhaltender der Fahrstil, um so weniger spielt das Gewicht eine Rolle. Aber in der anderen Richtung schlägt es schon zu Buche. Das Mehrgewicht, das ich dem „Luxus“ zurechne ist unnötiger Materialeinsatz, und insbesondere die grössere Batterie, die das schwerere Auto zu höheren Beschleunigungsleistungt bringt verbraucht unnötig die durchaus problematischen Materielien. Und dann die grossen Reifen, die in Beschleunigung, Kurvenfahrt und Bremsvorgang halt mehr Feinstaub hinterlassen als das möglichst kleine, leichte Auto.

Bei den jetzigen Verkehrsverhältnissen schon. Aber die müssen sich halt ändern. 100/80/30 Tempolimit würde leichtere Autos sicher genug machen.

Ich rede von den schweren Autos. Und die braucht als reinen PKW niemand.

Nutzfahrzeuge sind Nutzfahrzeuge, um die geht es nicht, PKW sind mE eindeutig definiert: 5 Sitzer mit Kofferraum, fertig. Die mit dem Lieferwagen Freizeitfahrten machen, können natürlich nicht reglementiert werden, aber die paar fallen nicht ins Gewicht.

ich sagte: fragwürdiges Luxusbedürfnis.

Was ist dir klar?

Tue ich nicht. Ich argumentiere nicht „moralisch“ sondern ökonomisch. Viele Windräder zu bauen (mit einem immer noch bedeutenden Ökö-rucksack) für eine nicht notwendige Freizeitaktivität ist einfach verkehrt, kostet in jeder Hinsicht zu viel. Wir brauchen den Strom für die lebensnotwendigen Dinge. Soviel Windräder und PV wie nötig, so wenige wie möglich.

Überschwere Autos und touristisches Fliegen kann streng genommen nie klimaschonend sein. Schwere E-Autos sind besser als schwere Verbrenner, und heutige Flugzeuge sind sauberer als die von vor 30 Jahren. Da geht es vielleicht um 20% weniger Schädlichkeit. Aber wir können die restlichen 80% wegkriegen, ohne Verlust von Lebensqualität. Klingt jetzt radikal, aber die Probleme mit dem Klima werden so rabiat zunehmen, dass es mM so kommen wird. Im Übrigen handelt es sich hier um das Luxusverhalten der reichen Gesellschaften. Aus Sicht der restlichen 90% der Menschen ein höchst unsolidarisches, aggressives, ignorantes Verhalten, das zurückschlagen kann.

Natürlich einverstanden …

Wirkungsgrad ist nicht die einzige relevante Größe. Wenn wir unsere Energieversorgung zu großen Teile auf erneuerbare Energien umstellen werden, brauchen wir Speicher für Monate. Dann sind Speicherkosten und -kapazität wichtig, und Krafstoffe und Wasserstoff die Medien, mit denen so große Energiemengen gespeichert werden können.

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Wie schon gesagt, das Gewicht spielt im Energieverbrauch eine sehr untergeordnete Rolle.
Ja, natürlich braucht das Fahrzeug zum beschleunigen mehr Energie, da mehr Masse beschleunigt werden muss, allerdings hat man dann auch mehr kinetische Energie als bewegliche Masse, die man beim Bremsen wieder zurückgewinnen kann. Man verliert quasi den Wirkungsgrad des Wechselrichters. Natürlich ist das Verlust, aber ein sehr geringer.

Da muss ich wirklich fragen: Ist das so? Ich meine klar, unstrittig ist dass extremere Fahrmanöver die Reifen mehr verschleißen. Aber hat ein schwereres Auto auf breiteren Reifen wirklich mehr Verschleiß, wenn es ebenso moderat gefahren wird wie ein kleines leichtes Auto mit schmalen Reifen. Bremsen fallen beim EV ja zu 98% raus.

Bei stadtgeschwindigkeit gehe ich mit, bei 100km/h wäre das schon fatal. Dass wir über den Euro NCAP so hohe Anforderungen an die Crashsicherheit haben ist schon gut. Sicher würde man damit einiges an Gewicht sparen, allerdings ist man bei einem Crash gegen einen Baum mit 80km/h (vielleicht weil man ausweichen musste) dann auch direkt tot. Das kann ich einfach nicht befürworten. Gerade hier ist ein schwerer Akku im Boden sogar hilfreich, da dieser enorm viel der Energie aufnehmen kann und die Insassen schützt. Dazu gerne mal NCAP Videos ansehen, das ist schon signifikant.

Ich finde den Fokus hier einfach nicht richtig. Wie gesagt, man muss Autos nicht unnötig schwer bauen und SUVs brauchen sowieso die wenigsten, allerdings ist Gewicht hier meines Erachtens der falsche Weg, da finde ich eine Bewertung nach Fahrzeugklassen schon sinnvoller.
Okay, was mache ich mit meiner (fiktiven) Familie mit 4 Kindern? Fahren wir dann immer mit zwei Autos überall hin oder muss halt einer zuhause bleiben? Ja, statistisch gesehen nimmt die Anzahl größerer, kinderreicher Familien ab, aber denen würde man damit doch schon einiges verkomplizieren. Klar kann man dann Sonderregelungen beschließen, aber wenn man von vorne herein haufenweise Sonderregelungen braucht, dann ist der Ansatz meines Erachtens falsch.
Dazu kommt, dass Leute dann halt einfach ein Gewerbe anmelden, um dann wieder große Autos fahren zu dürfen. Die Leute fahren heute schon nach Polen um 3ct billiger zu tanken. Und da man selbst für größere PV Anlagen auf normalen Hausdächern schon Gewebe anmelden muss ist die Hürde für ein Auto ein Gewerbe anzumelden dann auch nicht mehr so wild. Zumal auch die Vans für Familien unter Nutzfahrzeuge in der Zulassung fallen.

Ja, brauchen wir. Und was erzählen wir den Leuten, die nicht mal bereit sind ihren Verbrenner abzugeben, weil E-Fuels doch die beste Lösung von allem seien? Die Leute die nicht begreifen (wollen), dass „so viele Windräder wie möglich“ schon so eine verdammt harte Aufgabe ist, dass wir nicht „einfach so für den Diesel“ das Zehnfache ausbauen können?

Zweiter Teil, zu viele Zeichen…

Da war mein wording nicht passend, „klimaschonender“ hätte es heißen müssen.
Im Falle von schweren SUVs zu schweren E-SUVs sparen wir schon mal 80% Energie ein. Bei Flugzeugen ist das ganze deutlich schwieriger, allerdings kommen wir auch da auf einen guten Weg, wenn wir die Treibstoffe klimaneutral herstellen können und wo das nicht der Fall ist muss dafür halt bezahlt werden. Es scheitert doch in der Praxis an ganz anderen Dingen. So lange wir sowas nicht in den Griff bekommen brauchen wir meines Erachtens nicht versuchen jemanden zu überzeugen, ein kleineres Auto zu kaufen und sein aktuelles abzugeben, weil das ja so schädlich sei.

Überhaupt, wie steht es eigentlich um die deutlich höhere Lebensdauer von E-Fahrzeugen? Die Antriebe und Batterien laufen ja mindestens so lange wie zwei oder drei Verbrenner-Leben. Und da haben wir wieder die Batterie. Größere (nicht extrem große) Batterien bedeuten auch höhere Lebensdauer da weniger Belastung der Zellen.

Eben. Und während man die Leute damit eben nicht erreicht weil sie im Zweifel Schlupflöcher finden oder einfach die Strafen bezahlen, gängelt man die normalen Bürger indem man ihnen Dinge des Alltags verbietet. Ja, jeder kann mehr für das Klima tun. Aber die Diskussion ist doch mittlerweile so in Schieflage geraten, dass man nicht mehr voran kommt. Wir reden über die höhere Besteuerung von Reichen und zu Wort melden sich Leute mit 2000€ Bruttoeinkommen, die das ganze überhaupt nicht fair finden, obwohl sie ganz klar von einer solchen „Umverteilung“ profitieren würden.

Ich bin da absolut deiner Meinung. Ich bin auch der Meinung, dass wir das nicht schaffen werden wenn es schon bei den einfachsten Sachen wie einem Tempolimit scheitert. Ich weiß jetzt schon, dass meine noch nicht geborenen Kinder hier auf der Erde keine gute Zeit haben werden.
Ich sagte vor einem Jahr noch, dass es hier im Land erstmal eine richtige Klima-Katastrophe braucht dass die Leute aufwachen und kapieren was Sache ist. Jetzt gab es die Flutkatastrophe im Ahrtal und ich wurde eines besseren belehrt. Joa, 50 Milliarden Euro Schaden in unter 96 Stunden, aber „KLIMASCHUTZ IST EINE KOSTENFALLE!!!“. Besonders die Medien machen da meines Erachtens einen extrem schlechten Job. Ich finde das auch extrem frustrierend.
Ich tue was ich kann und versuche so viele Leute wie möglich zu überzeugen auch ihr bestes zu geben.

Ein Fahrzeug, das nur etwa 2/3 eines Tesla 3 wiegt, soll 50 % mehr verbrauch pro 100 km haben? Hast du da Quellen für?

Verdammt, Typo.
Wollte 25% schreiben, war gedanklich scheinbar woanders. Vom Model 3 habe ich Werte aus erster Hand, den Smart habe ich bei Spritmonitor betrachtet.
Aktuell fahren wir das M3 mit Heizung höherem Rollwiderstand durch nasse Straßen mit ca. 16kWh/100km, im frühen Sommer ohne Bedarf für Heizung und Klima so bei 12kWh/100km, während der Smart bei SM so bei 16kWh liegt. Im Winter also mehr als 25%, im Sommer eher weniger.

Technisch kommt dies vermutlich vom wenig effizienten Antrieb, schlechtem Thermomanagement, schlechterer Aerodynamik und einer geringen Rekuperation, weshalb oft die mechanischen Bremsen benutzt werden und die Energie darin verheizt wird. Das M3 hat extrem viel Leistung, aber damit eben auch extrem viel Leistung zum Rekuperieren. Die Bremse braucht man da gar nicht.

Thermomanagement schlägt auch mehr zu als die meisten glauben, sieht man besonders beim Mercedes EQS. Ein Wagen mit 700km Autobahnreichweite bei mittleren Temperaturen bei 110km/h Durchschnitt, der im Winter dann nur noch 360km schafft, weil die Heizung so viel Energie frisst und die Wärme aus Motor und Batterie einfach nicht effektiv genutzt werden kann.

Bei Spritmonitor sind es beim Tesla aber auch 18-19kWh (alles ab 15000km, um die Einmonat-Eintrager auszuschließen).
Du nimmst also dein persönliches unrepresäntatives Profil und vergleichst es mit dem Durchschnitt.
Wenn man beim smart übrigens obigen Filter anlegt, werden es 15,62kWh.
Der Vergleich ist allerdings schwierig, da der Smart vor allem Kurzstrecken fahren dürfte und der Tesla gerne mal weiter.
Der Smart dürfte damit z.B. im Winter mehr heizen als ein Tesla, der die Hälfte der Rückstrecke nur die Temperatur hält (hin waren beide möglicherweise an der Steckdose und vorgeheizt)

Es fehlt bis heute ein anständiges Cabrio.
Smart und Fiat 500, dazu ein untermotorisierter Mehari ohne Batterie-Heizung (mittlerweile eingestellt?)
Grund ist vermutlich, dass es in China dafür keinen Markt gibt.

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Wenn beide Autos vorgeheizt sind, ist es auf Kurzstrecke einfacher einen geringen Verbrauch zu erzielen.

Wäre mir neu dass ein Auto im klassischen Pendler-Betrieb alle Komponenten über 8h ihre Temperatur halten können.

Fair enough, Ich habe beim Tesla eine 80km pro Tag Nutzung nur über Land, was eher mit dem Kurzstreckenverhalten eines Smart vergleichbar sein sollte als Autobahn und höhere Geschwindigkeit. Daher mein Vergleich, du hast es ja auch gerade angenommen, dass das der Fall ist. Der Smart hat ja auch kaum mehr Reichweite als 100km und kann nicht DC Laden, was ihn für die Langstrecke ausschließt.
Nehmen wir meinetwegen die Durchschnittszahlen, dann ist das größere und schwerere Auto aufs Gewicht gerechnet immer noch sparsamer als das kleine Fahrzeug. Es ist also egal welche Werte man heranzieht, mein Punkt passt hier.

Autos werden grundsätzlich nur noch für US und China gebaut, was dann auch hier auf den Markt kommt. Der Deutsche Markt ist dagegen statistisch irrelevant.