Energiewende: "Dunkle Flaute" / emissionsfreie Speicherung und Wiederverstromung

Es geht (leider) nicht nur um den Ausgleich zwischen Erzeugung und Verbrauch an einem Tag oder einer Woche sondern in jeder Sekunde. Darüber hinaus spielt natürlich auch der Ort eine Rolle an dem erzeugt und verbraucht wird. Man muss die Energie ja auch noch hinbringen, da spielt Engpassmanagement eine Rolle. Will sagen: es ist recht kompliziert aber es ist alles machbar. Dummerweise müssen wir es auch noch schnell machen sonst geht uns das CO2 Budget aus…

Ich freue mich sehr wie angeregt hier diskutiert wird denn bisher war das Thema Energie/Energienetze ja eher ein Nischenthema. Durch die Klimakatastophe ist das nun etwas was jede(n) angeht.

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@Garruk
die 300% wollen ja erbaut werden, wo ist der Platz dafür? Wenn der Strom aber im Sommer nichts wert ist, warum sollte ich daran Interesse haben, weitere Windräder zu bauen, wenn es mir die Preise drückt. Also wird es wieder auf garantierte Preise wie im EEG hinauslaufen, die quersubventioniert werden müssen. Wenn diese Quersubvention schon bei den 40% sehr teuer war, wie teuer wird das bei 200% 300% EEG werde? Das Problem mit den Überschüssen ist ja, dass wir die zwar in Wasserstoff wandeln können, aber die Versorgung für Chemie und Stahlindustrie zu unzuverlässig sein wird. Also. müssen wir auch 200% des Energiebedarf der Industrie aufbauen, um zuverlässig grünen Wasserstoff zu haben. Und die Industrie wird garantiert keinen kostendeckenden Preis für den Wasserstoff zahlen können. Wenn der Wasserstoff ein knappes Gut bleibt, wird die Subvention um die Arbeitsplätze zu retten sehr hoch werden. Die einzige Lösung, den Wasserstoff zu wettbewerbsfähigen Preise herzustellen und sei es eben in Regionen mit mehr Sonnenstunden, wo die Kilowattstunde grüner Strom vermutlich unter 1 Cent kostet und somit der grüne Wasserstoff einen Bruchteil kostet als würde er hier produziert.

Dazu gibt es z.b Aussagen vom Ingenieur Tag des VDI. Demnach hat die Erzeugung in Afrika keinen Kostenvorteil. Der Vorteil aus der Erzeugung wird von Verdichtung und Transport wieder aufgefressen

Windräder produzieren hauptsächlich ihren Strom im Winter, was hat die Stromproduktion im Sommer damit zu tun? Zudem wird der Strom benötigt zur Wasserstoffherstellung. In der EEG-Umlage befinden sich sehr viele alte, noch schlechte Anlagen. Wenn du aber wirklich unsubventionierten Strom haben willst, dann hast du in DE Pech. Kohlekraftwerke, Atomkraftwerke, PV, Wind alles wird/wurde irgendwie subventioniert. Ob es die Enteignung beim Abbau der Kohle war, oder das Errichten der Kraftwerke, oder das Abnehmen sämtlicher Umweltschäden. Gemäß dem Motto “Gewinne privatisieren, Kosten sozialisieren“. Bei den Erneuerbaren geht man halt den Weg über die sichere Einspeisevergütung.

Wenn wir alle Subventionen abziehen, dann ist erneuerbarer Strom momentan der billigste, man braucht allerdings Speicher. Speicher kosten aber einiges an Geld und produzieren KEINEN Strom. Sie speichern ihn lediglich. Daher kann es sehr viel billiger sein, anstelle eines Speicher, ein weiteres Kraftwerk zu bauen, insb. wenn der Strom trotzdem abgenommen werden kann, z.B. für die Elektrolyse für Wasserstoff oder Laden von Batterien.
Off-Shore Wasserstoff klingt auf dem Papier sehr gut, ist aber nicht so einfach umzusetzen. Grade in Ländern mit viel Sonne ist Wasser ein knappes Gut. Zudem sind bei Wasserstoff (angebl.) momentan nicht so sehr der Stromverbrauch, sondern die Anschaffungskosten das Problem. Das macht es natürlich nicht besser, im Gegenteil, da die Elektrolyse ja nicht immer auf Volllast laufen kann, sondern nur wenn genug Strom vorhanden ist.
Und was Platz angeht, neue Windkraftanlagen produzieren deutlich mehr Strom/qm und der Wirkungsgrad von PV ist momentan auch noch sehr niedrig, da ist also noch einiges an Luft nach oben, ohne, dass wir dafür mehr Platz brauchen. Schwierig wird es nur bei Biogasanlagen, die verbrauchen nämlich tatsächlich sehr viel Platz, also die Felder.

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Wenn du aber die Elektrolyse nur mit der Überlast, die ja vor allem im Sommer auftritt, betreibst, wird der Wasserstoff besonders teuer und ich zweifele daran, dass der Strom so für Chemie und Stahl reicht.
Wie du so schön schreibst, wichtig sind viele Betriebsstunden dafür sind wir in Deutschland zu Nördlich. Also in Ägypten ist die Wüste direkt am Roten bzw Mittelmeer, auf der Arabischen Halbinsel genauso. Ja man müsste das Meerwasser entsalzen, aber dann plant man die Anlage größer und es fällt genug Trinkwasser für die lokale Bevölkerung an, da bei der Meerwasser Entsalzung viel Energie benötigt wird. Die neuen Windräder sind viel höher und die Rotodurchmesser steigen, brauchen also mehr Abstand zwischen den Windrädern als vor 20 Jahren und bei solar haben sie jetzt eine 2% Effizienzsteigerung gejubelt. Wenn Platz in der Wüste kein Thema ist, kann man auch Klasse B Panele nehmen, wenn die Chinesen uns die zum Selbstkostenpreis geben, weil die sonst weggeworfen worden wären. Man kann lange darüber philosophieren, dass wir mit importierten Wasserstoff weiter Kolonialmacht etc spielen, nur für den Bürger zählt, dass sein gut bezahlter Industriearbeitsplatz bleibt und die Lebenshaltungskosten nicht durch die Decke gehen - bei beidem würde günstiger Wasserstoff helfen.

Warum wird der Wasserstoff extrem teuer?

Es geht doch darum den „Abfall“ aus der Stromerzeugung zu verbrauchen.
Heißt der Strom der da angewendet wird dürfte extrem billig sein, weil man sonst ja nicht weiß wohin damit.

Und es geht ja auch darum ordentlich Überproduktion aufzubauen um die notwendigen Speicher zu reduzieren.

Heißt mit jedem MW Überproduktion sinkt die Ausfallzeit der Elektrolyse.

Also ich sehe nicht, warum der Wasserstoff so dermaßen teuer werden sollte.

Es geht also auch hier darum die Verbraucher zu begrenzen und nicht den Wasserstoff unnötig für individuelle Mobilität einzusetzen.

Den Verbraucher begrenzen geht nicht, wir leben in keiner Planwirtschaft. Wenn der Wasserstoff LKW doch besser ist als die Bahn, werden die Speditionen halt ein paar Cent mehr bieten als das Stahlwerk und dann geht der Wasserstoff an die Spedition. Da die Stahlbranche eben nicht nur im nationalen Wettbewerb steht, wird der Preis pro kg Wasserstoff den sie zahlen können, gering sein und der Staat hat nicht unendlich Geld. Wenn der Wasserstoff LKW mehrer 100000 Euro Lagerkosten spart, ist da eine Menge Geld da, was den Markt anheizt… Nur wenn der Wasserstoff verlässlich und nicht nur im Sommer günstig ist und Angebot und Nachfrage (Industrie plus ungefähr überall wo gerade Diesel verbraucht wird) sich die Waage halten, steigt der Preis nicht simple Marktwirtschaft.

Eine Überschlagsrechnung bei angenommen 3,5MWh pro Tonne Stahl und 39,6 Millionen Tonnen Stahl 2019 - wie will man soviel Überschuss Strom erzeugen? Oder läuft das auf zusätzliche Windräder für die Industrie hinaus? Wobei man das Ergebnis vermutlich mal 1,5 bis 2 nehmen muss, um Schwankungen auszugleichen. Also bye bye 2 % eher 4% aufwärts für Windräder, die Bayern werden jubeln,

Einziger Ausweg in meinen Augen: eben länger als angekündigt bei Erdgas bleiben und dann könnte man die alten Autos auf Erdgas umrüsten und so Co2 sparen. Und da die Ampel ja bei Stahl auf Direktreduktion setzten soll, was auch mit Erdgas geht, und man Gaskraftwerke bauen will, stehen alle Zeichen auf länger Erdgas verbrauchen.

Wenn du die Individualmobilität auf Erdgas umrüsten willst, wird es am Ende auf eine höhere Nachfrage nach Wasserstoff herauslaufen.

Das ist was ich mit Verbraucher begrenzen meinte.

Individualmobilität vollelektrisch Ende.

Es gibt ja immernoch genügend die lieber auf Wasserstoff setzen würden.

Und bei der Industrie gibt es sicherlich auch noch Prozesse die auf Wasserstoff verzichten könnten.

Und überall wo Diesel verbraucht wird, fällt auch schonmal raus, da ja die derzeitigen Ölheizungen raus fallen sollen.

Individualmobilität mit Diesel wird verschwinden.

Im Transportsektor beginnt es ja schon das „Nahstrecke“ nicht mehr ausschließlich mit Dieselfahrzeugen bedient werden.

Da ist auch noch reichlich Potential vorhanden.

War bei uns gerade als Reportage aktuell: weiter oben in Schweden ist derzeit im medizinischen Bereich die Probenlieferung per Drone im Test. Damit entfällt der PKW/Transporter der derzeit einmal/mehrmals täglich mit den Proben unterwegs ist.

Natürlich wird es auch Bereiche geben in denen Wasserstoff-LKW das einzig sinnvolle ist, aber ich glaube eher nicht, dass der gesamte Transportsektor der derzeit mit Diesel betrieben wird zukünftig Wasserstoff tanken wird.

Und was die zusätzlichen Windräder für die Industrie angeht: natürlich, die Industrie hat doch bereits jetzt „zusätzliche“ fossile Stromerzeugung. In anderen Threads geht es ja gerade auch um die Mengen die die Industrie verschlingt, während sich das bei dir gerade so liest, als wenn die Industrie z.Zt. gar keinen Strom braucht sondern nur Wasserstoff.

Zu der Thematik kann ich noch sehr das folgende Leopoldina-Dokument empfehlen (zwar von 2015 aber inhaltlich noch aktuell): https://epub.wupperinst.org/frontdoor/deliver/index/docId/6342/file/6342_Flexibilitaetskonzepte.pdf

Die Zusammenfassung gibt schon einen sehr guten Überblick und zeigt die Relevanz der Dunkelflauten für die Gestaltung unseres zukünftigen Energiesystems.

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Ich glaube das passt hier gerade an die Stelle ganz gut rein:


Einer von möglicherweise vielen Punkten, um die vorhandene Energie besser bzw. überhaupt zu nutzen. Finde die Abbildung ganz interessant und auch etwas frustrierend. Da müsste der Gesetzgeber schleunigst aktiv werden

du hast meine Frage nicht beantwortet: wie willst du ohne Planwirtschaft steuern, wo der Wasserstoff verwandt wird? Hohe Abgaben fallen flach weil dann die Industrien weggehen. Du kannst auf den Wasserstoff für Privat gerne ne Strafsteuer machen, die Industrie wird sich per Lobby dieser entziehen und weitermachen wie bisher.

Warum: Wenn wir uns mit dem Erdgas 15 Jahre erkaufen, wird dann ein Elektroauto, das reale (mit WLTP sondern bei 120 auf der Autobahn) 400-500 km schafft, für 30000 Euro beim Händler stehen. Dann werden die Leute umsteigen. Die ersten Fahrzeuge Richtung 120 kWh gibt es bereits, aber sie kosten halt 100000 Euro. Wenn die Marktbereinigung bei den Elektroautos eingesetzt hat, werden die Batterie und Elektroautos auch endlich im Preis fallen. Die Zeit bis zur Marktbereinigung muss man halt aussitzen- nur je länger Subventionen gezahlt werden, desto später bereinigt sich der Markt. Die meisten wollen halt ein in allen Punkten vergleichbares Fahrzeug. Ein Punkt dabei ist halt 600km fahren und eben auch mal Rastplätze ohne Ladepunkt benutzten zu können.

Die ganzen LKW schlangen auf den Autobahnen, die abends die Rastplätze verstopfen, werden alle Wasserstoff brauchen. Die ganzen Baumaschinen, um eben auch Windräder aufzustellen, die ganzen Nahverkehrszüge, die Diesel verbrauchen, die Landwirtschaftlichen Maschinen etc.
alle werden Wasserstoff brauchen.

[quote=„Olaf.K, post:89, topic:12175“]
Und bei der Industrie gibt es sicherlich auch noch Prozesse, die auf Wasserstoff verzichten könnten.
[/quote] Meine Rechnung bezog sich nur auf die Stahlindustrie. Du kannst ja mal fragen, wieviel Quadratkilometer Windräder es bräuchte, um ganzjährlich! soviel Wasserstoff auch in windschwachen Jahren wie 2021 zu erzeugen. Dann kommt die Zementwirtschaft und die Pharmaindustrie. Zudem brauchen wir Wasserstoff, um an windschwachen Tagen im Winter (Grafiken siehe oben) die Grundlast sicherzustellen, sodass unser Mittelstand weiterarbeiten und im globalen Wettbewerb bestehen kann.

Den Bürger kannst du vielleicht mit der Knute in die flexibität zwingen, die Industrie wird entweder mit minimalen Kosten weitermachen, wie bisher oder sie ist weg und damit das Geld, das Herr Hobeck gedenkt auszugeben,

Was nützt uns Theorie aus dem Elfenbeinturm wenn es um reale Probleme geht.
Theoretisch kann sich jeder einschränken und theoretisch könnte die Industrie die Produktion an die Schwankungen der EEG anpassen und die Kosten über geringere Renditen abfedern.

Wir leben aber in der Realität!

Seit 2008 hat der letzte gelernt, dass die Verursacher nicht zur Kasse gebeten werden.
Fakt ist, dass grüner Strom direkt dem Windrad zwar günstig ist, aber nicht 24/7 gleichmäßig verfügbar. Will man den Grünen Strom 24/7 verfügbar machen, wird sehr teuer und dass man gerade Gaskraftwerke baut zeigt ja, dass Strom aus Gas billiger ist als grüner Strom aus einem „Speicherkraftwerk“.

Jetzt kann eine SPD nicht zulassen, dass die gute bezahlten IG Metall Arbeitsplätze weggehen und die Industrie und vor allem der Maschinenbau- Mittelstand sich eben nicht freiwillig flexibilisiert. Dann müssen wir für diese eben Backupkapazitäten vorhalten und ich zweifele an, dass wir die Kosten für das Backup der Industrie in Rechnung stellen können. Dass alle so auf dem Flexibilisieren rumreiten zeigt, dass es zu teuer wäre, den jetzigen Stromverbrauch zu 100% aus gesicherter grüner Leistung zu decken und dass so die Energiewende vermutlich unbezahlbar wäre. Wenn wir aber die Industrie nicht beteiligen können und die Privathaushalte nur so 20% am Stromverbrauch ausmachen, müsste ich die Bürger ja wohlstandstechnisch in die 50er Jahre zurückwerfen, um die Kosten irgendwie noch abzufedern.
Und wenn man sich die grünen Träumereien anhört klingt es nach 50er Jahre, viel weniger Autos alle nutzen das Fahrrad oder die Bahn, Lebensmittel kommen vom Hof um die Ecke und kosten im Monat mehr als die Miete, eine 4-köpfige Familie wohnt auf 40m2 etc. Sry das ist nicht meine Welt. Die meisten Leute werden weiterhin im Winter das Licht anmachen wollen, Fernsehen, zocken etc. Das braucht alles Strom und steigert die Menge an grünen Strom, den wir speichern müssen,
Klimaschutz gerne! Nicht aber die gesamte Last auf den Bürger abwälzen, weil Herr Habeck (siehe KFW Förderung) wegen der FDP begrenzt Geld hat und damit das meiste von Privatinvestoren finanziert werden muss. Wenn jetzt das Gaskraftwerk stillsteht aber trotzdem Rendite für Bank und Eigentümer abwerfen soll, muss ja irgendwo Geld herkommen ich tippe auf eine Flautenumlage auf die aktuell eh hohen Strompreise von 40 Cent aufwärts.

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Gegenfrage: wieviel Planwirtschaft hat den bisherigen Anteil an Elektromobilität hervorgebracht?

Wenn Erdgas und Wasserstoff für die Individualmobilität so toll sind, warum gibt’s dann kaum Autos bzw. Umrüstsätze?

Das ist die Zeit die du brauchen wirst um die Individualmobilität auf Erdgas umzurüsten, zumal die Tankinfrastruktur dafür ebenfalls noch gar nicht vorhanden ist.

Wo willst du die hernehmen?

Die Meisten sträuben sich einfach gegen Veränderung, weil es doch bisher auch so schön ging.

Es wird bald keine Rastplätze ohne Ladepunkt mehr geben, also warum sollte das ein Argument sein?

Und nächste Frage: wieviel Privatpersonen nutzen ihren PKW so?

Ich kann es dir für mich sagen: sofern gerade keine Pandemie ist 1x im Jahr im Urlaub.

Brauche ich da wirklich im Alltag ein Automobil was 600km ohne Zwischenstopp schafft?

Bei nichtmal 20km pendeln?

600km reichen bei meiner Nutzungsweise 2 Wochen, wenn wir umgezogen sind eher 4 Wochen.

Und für 1x im Jahr Urlaub kann man auch was passenderes mieten.

Sicher. Aber auch nur wenn man wie du davon ausgeht, dass sich grundsätzlich nichts ändern wird sondern bestenfalls die Wahl der Energiequelle …

viele merken gerade wie doof die Sache mit dem rollenden Lager ist

Wenn aber erstmal das rollende Lager und Just in Time wieder zurück geht, kannst du auch deutlich mehr Transporte auf die Schiene bringen und dann Kurzstrecke vom Verteilzentrum zum Kunden elektrisch fahren.

Naja dann können wir die Sache mit dem Kampf gegen den Klimawandel ja auch aufgeben oder?

Weiter mit Vollgas in den Abgrund bis gar nichts mehr geht.

Aber der deutsche Mittelstand durfte bis zur letzten Minute ohne Anpassung oder Änderung im Verhalten weitermachen!

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Tja Pech für die dir nachfolgenden Generationen, wären sie mal vor dir geboren worden, dann bräuchtest du keine Rücksicht nehmen.

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Wieso, Erdgasautos konntest du bei VW jahrelang aber Werk kaufen und Umrüstungen für Autogas gibt es. Wenn es politisch gewollt wäre, gäbe es auch sicher Erdgas zum nachrüsten für den PKW. Und Erdgastankstellen gibt es längst. Ich habe nicht gesagt, alle umrüsten, sondern nur als Option, um den Druck aus dem System zu nehmen. Der Eigenheimbesitzer wird sich weiterhin als Zweitwagen ein Elektrofahrzeug nehmen. Aber die Pflegekraft, Krankenschwester der Produktionsmitarbeiter, die wegen Schicht ein Auto brauchen und zur Miete wohnen, können dann staatlich gefördert ihren Verbrenner weiter fahren. Oder der junge Familienvater, der schnell ein großes Autos braucht; vor dem Preisanstieg bekamst du für 10000 einen günstigen gebrauchten Kombi.

Also ich arbeite für einen Mittelständler, der für einen großen Autohersteller Teile für ein neues Werk in Ungarn liefert und wir haben neue Aufträge für neue Werke außerhalb von Deutschland.
Der Vorstand braucht einen guten Grund, hier die Zelte abzubauen, denen sind die hohen Gewerkschaftslöhne eh ein Dorn im Auge. Aber nur diese Löhne liefern das Geld, das Herr Habeck verplant.
Wenn dieser Autohersteller dann wegen der von dir skizzierten Planwirtschaft abwandern sollte und den Deutschen Markt aus einem anderen EU Land zollfrei beliefert, hast du nichts gewonnen, denn das Co2 wird anderswo ausgestoßen. Das macht aber für den Planeten keinen Unterschied.

Wieso mit Vollgas? Ich sage doch, nutzt Erdgas das spart Co2. LKWs kann man auch mit Erdgas betreiben, das spart zum Status quo Co2 ein. Das wird auch Geld kosten aber in einem anderen Maßstab als mit der hier immer skizzierten Brechstangen-Methode. Fördert Blockheizkraftwerke in Mehrfamilienhäusern, Schulen etc.; fördert Fernwärme, all das wird Co2 sparen. Man kann da gerne kreativer werden.Das von mir skizzierte beeinträchtigt den Lebensstandard nicht so sehr, wie andere Methoden. Wieso muss der Klimaschutz immer nur nach der reinen Lehre erfolgen- kann nicht auch nur teilweise gespartes Co2 einen Einfluss haben? Covid zeigt, auch Wissenschaftler können sich irren oder lernen eben dazu, auch wenn die Richtung stimmt. Ich vertrete eben, dass auch kleinere Co2 Einsparungen helfen, den Klimawandel abzufedern.

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Mir wird das zu doof.

Du redest von politischem Willen und Förderung für Erdgas, aber wenn dasselbe im Bereich Elektro passiert ist es Planwirtschaft.

Du hast Angst vor Veränderung und dir fehlt entweder die Möglichkeit oder der Willen das Ganze auf lösbare Einzelprobleme zu zerlegen, weswegen du stur behauptest, nur mit dem Verbrauch von fossilen Ressourcen und dem damit verbundenen weiterem Aufheizen des Klimas ist es möglich den Status Quo zu erhalten.

Tust du nicht.
Denn wenn dem so wäre, dann würdest du nicht vom Umrüsten der Individualmobilität auf Erdgas sprechen, weil du davon ausgeht, das die „Stehzeuge“ in Deutschland grundsätzlich und immer mit mindestens 600km Reichweite ihre 23 Stunden am Tag herumstehen müssen.

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bitte streiche „faseln“ aus dem Satz (das meine ich wörtlich!) und ersetze es durch „sprechen“. Hier findet bisher ein sachlicher Austausch statt, der von allen Beteiligten mit einem beachtlichen Zeitaufwand betrieben wird. Ihr schreibt nicht nur für Euch, sondern auch für Mitlesende, die sich mit dem Thema auseinandersetzen. Da haben auch Meinungen ihre Berechtigung, die von Dir als anstrengend empfunden werden. Danke!

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Habe ich, auch wenn ich nach aktuellem Stand der Entwicklung immer noch oder Meinung bin, das es zutrifft.

Immerhin ist die Entwicklung der Gasfahrzeuge schon ein bisschen älter als die E-Autos, aber aus der Nische nie herausgekommen.

Die Infrastruktur für einen Flächendeckenden Einsatz von Gasfahrzeuge fehlt ebenfalls und der Ausbau der Infrastruktur für E-Mobilität verläuft mit relativ hohen Tempo.

Deswegen regt es mich auch so auf, dass er anfängt von Planwirtschaft zu schreiben, wenn man sagt, das Gasmobilität eben gar nicht erst fördern soll um somit die Gasverbraucher zu begrenzen, die später Wasserstoff haben wollen.

… in welchem auf Seite 14 auch das Frauenhofer Institut von einer Kohleverstromung im Jahre 2050 (!) ausgeht:

Kohlekraftwerke ohne CCS
kommen im Jahr 2050 nur bei weniger ehrgeizigen CO2-Minderungszielen zum Einsatz. Bestehende Kohlekraftwerke spie- len vor dem Hintergrund von Versorgungs- sicherheit und Systemstabilität jedoch in der Transformationsphase des Stromsys- tems noch eine wichtige Rolle

Auch die klügsten Akademiker unseres Landes in der Leopoldina glauben also nicht dass bis 2038 Kohlekraftwerke abgeschaltet sind.
Nein zur Atomkraft, Nein zur Kohlekraft ist der Volkswille.
Aber wenn die Konsequenz Nein zu Stromverfpgbarkeit ist, dann sollte vielleicht doch nochmal über das Nein zur Atomkraft nachgedacht werden.

Einen Film den wir vor 10 Jahren gebaucht hätten hat Quarks geliefert und macht hoffentlich den Weg zum umparken im Kopf frei:

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Also ich arbeite seit über 10 Jahren im Bereich Energieeffizienz und kann sagen, dass die Masse der Unternehmen nicht mal weiss, wieviel Energie der Betrieb verbraucht. Interessiert bis auf Ausnahmen auch niemanden, weil das halt (von Ausnahmen abgesehen) oft nur 2% der Kosten sind. Dagegen liegen die Lohnkosten bei eher 30%.
Vor 10 Jahren haben wir Strom durch Erdgas substituiert, weil damals der CO2-Faktor geringer war und auch die Kosten. Heute wissen wir, dass es ein Irrweg war.
Dabei ist es ganz einfach. Jede t CO2 die wir emittieren verstärkt linear den Treibhauseffekt. (das mit den Kipp-Punkten lassen wir mal weg).
Gas-Autos zu probagieren ist nun wirklich nicht sinnvoll:

  1. der CO2-Faktor von Gas ist nur etwa 20% besser als der von Sprit. Und auch nur dann, wenn man die Klimawirkung der Methan-Verluste bei Förderung, Transport und so weiter vernachlässigt. Es gibt Fachleute die sprechen davon, dass der eher bei doppelten liegt. Da ist also nicht viel oder nix gewonnen
  2. Ein Verbrenner braucht halt 3 x so viel Energie wie ein E-Auto
  3. Die Kosten für Autogas mögen im Moment bei der Hälfte von Benzin liegen. Im ungünstigen Fall kostet der Strom vor ein E-Auto etwa genau so viel, im günstigen Fall ist es viel viele billiger.
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