LdN284 Energie sparen mit Wärmepumpen

Technisch ist das möglich.
Jetzt würde mich mal der zu erwartende JAZ interessieren. Diese sollte immer über 3 liegen. Jedoch ist bei so hohen Vorlauftemperaturen eher 2,1 - 2,6 zu erwarten, was die Stromrechnung stark steigen lässt.

Und wo liegt der Wirkungsgrad und wie wird Warmwasser erzeugt?

Keine Ahnung die war schon drin als wir das Haus gekauft haben.

Nicht mit der Luft/Luft WP ^^

Darf ich fragen, ob Sie zusätzliche Heizsysteme verbaut haben?

Ich bin nicht königlich ^^
Du ist ok für mich.

Ja hier im Haus gibt’s noch Ölradiatoren, den im Bad hab ich auch im Betrieb, weil ich es gerne warm habe.

s.auch

Diese hohen Vorlauftemperaturen würden ja nur an wenigen wirklich kalten Tagen erreicht. Ich habe das Tool von Stefan Holzheu benutzt (Luft-Wärmepumpen Rechner - YouTube, link in Video Beschreibung). Danach würde ich hier in Brandenburg auf eine JAZ von 3,4 kommen. Dabei habe ich als Basis 40C Vorlauf bei 0C Außentemperatur (wie ausprobiert) und ca 50C bei ca -12C benutzt.

Wenn wirklich nur wenige Quadratmeter Dachfläche vorhanden sind, dann sehe ich ein, dass Solarthermie die bessere Wahl ist (wenn auch keine Gute, denn für das eingesetzte Geld liefert sie halt dennoch nur sehr wenig nutzbare Wärme - es sei denn, man hat einen exorbitanten Warmwasserbedarf). Aber selbst eine kleine PV-Anlage um die 5 kWp ist noch um Längen besser als jede Solarthermieanlage.

Zeig mir doch bitte mal den Hausanschluss, wo „grüner Wasserstoff“ für 16 ct/kWh rauskommt. Du hantierst hier mit einem Großhandelspreis, wo nochmal locker 5 bis 10 ct/kWh draufkommen werden für den Privathaushalt.

Das weiß ich nicht, laut Greenpeace sollen das Enderbraucherpreise sein.

Welche Greenpeace-Quelle besagt das denn?

Ich vermute es ist jene: https://green-planet-energy.de/fileadmin/docs/publikationen/Studien/blauer-wasserstoff-studie-2020.pdf

Dann muss man aber dazu sagen, dass es eben keine Preise für Endverbrauchende sind. In der Studie geht es um die reinen Wasserstoffgestehungskosten. Da wird quasi mit idealen Produktionsbedingungen gearbeitet.

Da kämen auf jeden Fall noch Netzentgelte, Steuern und co zu den dann realen Produktionskosten. Ein reines Wasserstoffangebot existiert so auch nicht für Haushalte. Selbst Greenpeace bzw. nun Green Planet Energy hat mit Windgas nur einen Tarif mit einer minimalen Beimischung im Angebot. Also quasi reines Erdgas plus etwas Biomethan, aber kein Wasserstoff.

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s.auch
https://talk.lagedernation.org/t/ldn284-waermepumpe-kosten-einsatz-foerderung-interview-franco-dubbers/13291?u=moderat

Hallo,

ja das Interview hat genau das bestätigt, was mein Energieberater schon beschrieben hat.
Die Schlüsselpassagen; Häuser ab 1995 sind geeignet und große Wärmetauschflächen sind nötig (Fußbodenheizung oder große Heizkörper). Dazu, dass die Häuser eine minimal Dämmung haben müssen.
Bei den Kosten für eine WP hat Herr Dubbers, aber eher die kleineren WP Systeme genommen mit 20.000€. Meistens brauchen die Häuser (Einfamilien, Reihenhäuser usw.) größere und teurere WP Systeme. Eher Richtung 25.000€.
Plus, dass diese Häuser wahrscheinlich trotzdem noch für eine kurze Periode ein zusätzliches Heizsystem benötigen (Herr Dubbers nannte eine Gastherme).

Darum stellt sich mir noch dringender als vorher die Frage: Wer soll das alles bezahlen und wo liegt der Anreiz für diese Häuser von Gas wegzugehen?
Nochmals kurz meine Kalkulation:
WP-System 14.000 € (nach Abzug der 35% Förderung)
Erneuerung der Wärmetauschflächen und Modernisierung des Leitungssystems (4.000€+x)
Dämmung und Solar kommen dazu 5.000€ nach Abzug der Förderung.

Das sind 23.000€ (wohlwollend). Für einen Austausch der Gastherme auf Brennwertkessel (Gas) plus Solarthermie, plus Dämmung bin ich bei 12.000€.
D.h. 11.000€ müssen in 15 Jahren als Energieeinsparung erzeugt werden, dass sind 733€/Jahr weniger! Heizleistung 6 kW /JAZ 2,8 x 2.000 Betriebsstunden x 21 Cent Wärmepumpentarif
= 900 Euro Stromkosten pro Jahr.
Bei einem Gasverbrauch von 3.200 kWh (vier Personen Haushalt) müsste der Endverbraucher Gaspreis auf rund 51Cent/kWh steigen!
Bitte kontrolliert nochmals meine Rechnung, aber ich finde den Fehler nicht.
Benutzte Quellen:
Soviel Strom verbraucht Ihre Wärmepumpe | Effizienzhaus-online
Gaspreise 2022: Aktuelle Gaskosten und Preisentwicklung (vergleich.de)

Um ehrlich zu sein, bin ich ziemlich frustriert.

Ist ein Gasbedarf von 3.200 kWh bei einem Heizbedarf von 12.000 kWh nicht etwas sehr positiv? Mir ist keine Gastherme bekannt die den dafür notwendigen Wirkungsgrad hinbekommt.

Die 3.200 kWh sind eher ein Richtwert für die reine Warmwasserbereitstellung. Die kommen also noch on Top oben drauf.

Sorry mein Fehler, in der Tat das ist Warmwasser. Derzeit liegt mein Verbrauch bei 21.000 kWh, wobei dort auch ein Gasherd mit drin ist.
Im Energiebericht wird in der Tat von 12.500 kWh (Heizung und Warmwasser) ausgegangen.
Dann müsste der Gaspreis auf 0,135€/kWh gehen, um plus minus null zu sein. Das klingt schon wesentlich besser. Heißt aber auch, dass der Strompreis nicht steigen darf und die WP Minimum diesen Wirkungsgrad bringt.

Mit den aktuellen Bedingungen könnte das stimmen (auch wenn ich nicht nachgerechnet habe). Aber:

  • der Stromtarif ist nicht in Stein gemeißelt. Die Regierung könnte Wärmepumpenstrom durch Steuer- und Umlagenentlastung massiv subventionieren
  • gleiches gilt für die Beschaffungskosten der Wärmepumpe. Der Kapitalmarkt ist immer noch bei fast null Zinsen. Die Leute wissen gar nicht, wohin mit ihrem Geld. Solche Investitionen, die sich quasi von selbst lohnen, sind doch dafür wie gemacht.

Warum immer nur die Betrachtung von Luft/Wasser WP?

Warum vergessen alle (scheinbar auch die Energieberater) Luft/Luft WP?

Und man kann gerade in Mietshäuser durchaus erstmal mit den kleinen WP anfangen, statt zu versuchen das gesamte Mietshaus nur mit einer einzigen zu heizen.

Und alles was Gas oder Ölverbrauch reduziert ist gut, weil es Zeit für weitere Lösungen schafft.

An Ökostrom und Wärmepumpen (natürlich betrieben mit Ökostrom) führt kein Weg vorbei. Ökostrom ist unser neue Primärenergieträger, daran müssen wir uns gewöhnen, das ist ein Paradigmenwechsel. Ich gehöre auch noch zur Generation, bei der Primärenergieträger fossile Brennstoffe waren(sind). Aber jetzt müssen wir endlich die alten Zöpfe abschneiden.
Auch meine gute Gasheizung im EFH ist 25 Jahre alt und sollte ausgetauscht werden, bevor ich sie Hals über Kopf durch eine billige Luft-Wärmepumpe mit Brennwertkessel austauschen muss, die keine Zukunft mehr hat. Schon jetzt muss ich den Schritt in die Zukunft gehen und Erd-Wärmepumpe und PV einsetzen. Erst kommt eine Erdwärmepumpe (drei Bohrungen à 80m), Fußbodenheizung ist im EG vorhanden, im OG kommen neue Flächenheizkörper rein. Natürlich sind die größer, aber auch diesen Wandel müssen wir mitgehen. Das wird mich ca. 45.000€ bis 50.000€ kosten, abzgl. Förderung. Und natürlich alles nur mit Ökostrom von Naturstrom. Aber das sind Investitionen in meine und die Zukunft unser Kinder. Über die Zukunft der Gaspreise in den nächsten Jahren kann man nur spekulieren, diese ökonomische Rechnung fange ich garnicht erst an: je Tonne CO2, die ich einspare ist gut und hilft. Und im nächsten Jahr kommt PV aufs Dach, mit Batteriespeicher und ich brauche nur noch an wenigen sehr schlechten Tagen öffentlichen Ökostrom.
Und Wasserstoff ist viel zu kostbar, um ihn im Haus zu verheizen, auch das musste ich lernen. Den brauchen wir für andere, wichtigere Dinge in der Großindustrie.
Das ist die Sichtweise für viele EFH und ZFH hier auf dem Lande im Sauerland, in der Metropole Berlin mag das anders aussehen: Fernwärme, PV und andere innovative Ideen - aber bitte keinerlei fossile Brennstoffe mehr neu einbauen.

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Hallo,
Dr. Stefan Holzheu von der Uni Bayreuth war so nett und hat ein Online-Tool geschrieben , um eine Luft-Waermepumpe auszulegen:
https://holzheu.shinyapps.io/Luft-WP-Altgaul/.
Die technische Auslegung ist hauptsächlich fuer Ein-und Zweifamilienhäuser gedacht und schliesst eine Hybridanwendung (Wärmepumpe + Gas) und die Option einer PV-Anlage ein.
Ergebnis ist eine kommerzielle Bewertung und eine Abschätzung der Klimaauswirkungen um Vergleich zu einer rein-fossilen Heizungsanlage.
Ob ein Objekt fuer eine Wärmepumpe geeignet ist (Wärmedämmung und Fläche der Heizkoerper) geht aus Meiner Sicht nicht aus dem Tool hervor.
Ich hoffe das Tool hilft interessierten DiskutantInnen weiter.
VG
Christoph
PS: Die zugrundeliegenden PV-Daten habe ich simuliert und bereitgestellt und kann daher (hoffentlich) Fragen zu diesem Aspekt beantworten.

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Wie is das eigentlich mit dem Betriebsbereich der Wärmepumpe?
Wie kalt darf es maximal werden damit ich meine 20-22 Grad noch erreichen kann im Haus?
Wie heiß darf es im Sommer auf der Sonnenseite werden , kann ich da umgekehrt Feuchtigkeit und Wärme nach draussen pumpen ohne mir im Winter den Arsch abzfrieren nach dem Badbesuch und im Sommer die Hitze reinzulassen?
Versuche grade das Haus etwas HomeOffice freundlicher zu gestalten im Zuge der Planung.