#Lindner schreibt in einer internen Fraktionsmitteilung zum #Elterngeld, seine Forderung sei gewesen, „die dynamische Steigerung der Kosten“ zu stoppen. Der Weg zum Ziel sei aber Sache der Ministerin. Er habe ihr am 29.6. geschrieben, dass sie alternative Vorschläge machen kann. „Frau Paus kümmert sich aber nicht, weil sie offenbar nur auf die #Kindergrundsicherung fixiert ist.“
Dann habe ich es falsch gelesen. Natürlich wäre es besser das Elterngeld für die Bezieher massiv zu erhöhen und den Antrag extrem zu vereinfachen. Außerdem fand ja nie eine Kindergelderhöhung statt, es wurde lediglich ein wenig Inflation ausgeglichen. Am Ende des Tages tragen meine Kinder auch die Renten der Kinderlosen, aber die Kosten hatten nur wir (für uns sind unsere Kinder keine Kosten, ich wollte nur auf den Egoismus hinweisen). Kinderlose wie Lindner profitieren am Ende überproportional von Eltern. Man kriegt eben Kinder obwohl Deutschland nicht kinderfreundlich ist.
Ich frage mich echt, ob es wirklich hier die Reichen der Reichen trifft oder doch, wie @pitus schreibt, die obere Mittelschicht.
Ich bekomme als studierter Ingenieur in Bayern gerade EG 11 des Tarifvertrags der IG Metall und verdiene inkl. Leistungszulage fast 70.000€ brutto im Jahr. Wenn meine Frau denselben Beruf hätte oder dieselbe Stufe, dann würden wir schon an der Grenze kratzen (vielleicht sogar überschreiten, wenn Urlaubs-/Weihnachtsgeld etc. mit einfließen).
EG11 ist in meinem Unternehmen keine Seltenheit, weil man mit einem Master-Abschluss bereits mit EG10 einsteigt. Das sind schon 4.843 € pro Monat ergo knapp 60k€ Einstiegsgehalt, ohne Zulagen wohlgemerkt!
Das bedeutet, dass wenn beide Ingenieure in einem großen Unternehmen mit IG Metall-Tarif sind und EG 11 bekommen (wie gesagt, keine Seltenheit), dann würden sie kein Elterngeld bekommen…
Da frage ich mich persönlich schon, ob das wirklich die Richtigen trifft…
PS.: Das mit der Gleichstellung kommt noch hinzu, wie die DGB-Vizevorsitzende Elke Hannack sagt: „Wie die Bundesregierung unter diesen Voraussetzungen die Gleichstellung von Frauen und Männern vorantreiben will, bleibt ihr Geheimnis“ (Elterngeld: Familienministerin bestätigt geplante Einsparungen | BR24)
Die Frage ist, ob da sich mit Elterngeld etwas geändert hätte. Immerhin ist das Elterngeld gedeckelt auf maximal 1800€ pro Monat. Wir sprechen also von 21.600€. Von denen gehen noch mal 6000€ Einkommensteuer weg durch die Progression.
Freut mich immer, wenn ich Erwartungen erfüllen konnte.
Ja eine Petition, die von einer Unternehmerin iniitiert wurde, die quasi als Hobby noch einen Frauenfussball-Verein mitbegründet hat. Wahrlich eine Frau am Rande der Gesellschaft.
Für diese Jammerei hab ich nur Sarkasmus übrig. Als ob Staat und Gesellschaft dankbar sein müssten, wenn das Akademiker-Pärchen Nachwuchs in die Welt setzt.
Einen inhaltlichen Punkt mache ich aber doch: nicht alle, aber sicher viele der Betroffenen dürften nicht allein vom Erwerbseinkommen leben. Da wird man vielleicht etwas von der Erbschaft der Großeltern oder dem angelegten Geld für die Kinderbetreuung locker machen müssen, auch wenn dadurch der nächste Urlaub etwas kleiner ausfällt oder die Anschaffung des E-Autos etwas später klappt als geplant.
Was ich oft hier indirekt feststelle: mit Masse gibt es hier Paare mit zwei üppigen Einkommen und einem Gesamteinkommen brutto im sechststelligen Bereich. so mein Eindruck. Erstmal völlig neidfrei herzlichen Glückwunsch, das erleichtert möglicherweise einiges.
Doch offenbar neigt man dazu, das als gesellschaftlichen Standard zu betrachten. Zumindest wenn hier über gewisse Investionen diskutiert wird.
Ich kenne durchaus Paare mit einem Gesamteinkommen von unter 50.000€, beide Vollzeit, die jetzt mit kommenden Kind schon sehr eng mit Elterngeld rechnen
Deutschland: Wir haben akuten Fachkräftemangel!!! (-7,5 Mio Arbeitskräfte bis 2035)
Auch Deutschland: Lass mal die Mittelschicht weniger beim Kinderkriegen unterstützen.
Auch wenn das vielen nicht passt, mit 150.000 EUR Haushaltseinkommen zählt man zwar sicher nicht zu unteren Mittelschicht, aber in den deutschen Großstädten wird man auch das Geld schnell los (Mieten z.B. in Berlin sind seit Q1 2022 um 20% gestiegen). Und da es hier um Brutto-Einkommen geht sind z.B. nicht verheiratete Paare bereits schlechter gestellt. Generell wird hier also ein überholtes Bild von Partnerschaft zementiert.
Dieser extreme Cut wird dazu führen, dass viele ihren Job kündigen, hohes ALG I beziehen, um dem Partner zu ermöglichen Elterngeld zu bekommen. Dadurch spart der Staat gar nichts. Oder man entscheidet sich eben gegen das Kinderkriegen. Beides sicher nicht von der Regierung erwünschte Folgen.
Und wozu? Für eine vollkommen unnötige schwarze Null im Haushalt. Danke Lindner.
Ich würde ja sagen, 15.000 € Netto mehr oder weniger ist schon eine Hausnummer.
Angenommen zwei Partner verdienen gleich 75.001 €, dann bedeutet die Elternzeit, dass sie auf einen Schlag 75.000 € wegfallen, bzw. ca. 40.000 € Nettoeinkommen (geschätzt).
Das kann können die 15.000 € Netto-Elterngeld vielleicht nicht ausgleichen, aber der Einnahmeausfall wird doch ganz erheblich abgemildert.
Klar ist das Jammern auf hohem Niveau, verglichen mit den Millionen Menschen in niedrigen Einkommensgruppen, aber es trifft halt mal wieder Teile der Mittelschicht, bzw. laut Schätzungen des Familienministeriums 60.000 Familien.
Ja, aber das ist für Paare die genau an dieser 150.000 € Grenze liegen sehr viel Geld mit dem sie auch fest gerechnet haben. Dies jetzt werdenden Eltern einfach zu nehmen ist meiner Meinung nach eine Sauerei. Man kann das ja gern jetzt kommunizieren und dann in 2 oder 3 Jahren umsetzen, dann hat man Zeit sich darauf einzustellen. Aber von jetzt auf gleich plötzlich auf das Elterngeld und damit höchstwahrscheinlich auch auf die Elternzeit verzichten zu müssen ist schon eine ziemliche Zumutung.
Wichtig: „Zu versteuerndes Einkommen“ ist etwas anderes als „Bruttoeinkommen“. Vom Brutto muss man diverse Freibeträge, die Werbungskosten, div. absetzbare Vorsorgeleistungen (Versicherungen, Rentenkram, …) abziehen um auf das ZvE zu kommen. Da gehen im Schnitt gut 10-12k vom Bruttogehalt ab, pro Person. Genauer kann man das in seinem Steuerbescheid lesen.
Also: ihr dürftet gut unterhalb der Grenze sein, außer ihr bekommt je 20k Weihnachtsgeld.
Definitiv, und zwar weil das ein harter Cut-Off zu sein scheint. Das mag ja bei den früheren 300k kein Problem gewesen sein - wer die hat, für den sind 1800€ im Monat eh Peanuts, das merkt er nicht mal, ob er die hat oder nicht. Entsprechend gering ist die Motivation, sich über irgendwelche Tricks noch knapp unter die Grenze zu schieben. Aber bei Einkommensbereichen, in denen die 1800€ ein wahrnehmbarer Betrag sind, steigt diese Motivation sehr stark an, und gleichzeitig betrifft es sehr viel mehr Leute. Das Argument für einen harten Cut-Off - geringerer Verwaltungsaufwand - hingegen hat ein konstantes Gewicht, egal wie viele es betrifft bzw. wie die 1800€ wahrgenommen werden, so dass der Trade-Off „Einfachheit vs. Gerechtigkeit“ sich massiv verschlechtert, je geringer der Cut-Off-Betrag ist. Bei den geplanten 150k finde ich einen harten Cut-Off nicht mehr vertretbar.
Wie viele Paare haben denn ein Einkommen von 150.000 - 300.000€?
Laut Einkommensverteilung Deutschland | einkommensverteilung.eu verdienen gerade mal 5-6% der Deutschen mehr als 80.000 und die sind ja nich alle in einer Beziehung miteinander. Bei Beziehungen, bei denen es ein großes Gehaltsgefälle gibt, braucht man eig auch nicht wirklich betrachten, da die nicht sonderlich negativ davon betroffen wären. Während man sich vielleicht noch bei Paaren über 150.000 drüber streiten kann, denke ich bei Paaren mit einem Einkommen mit 250.000 ist ein Elterngeld wirklich nicht mehr notwendig.
Also wie viele Paare in Deutschland gibt es, die 150.000 - 250.000 im Jahr verdienen und bei denen beide ungefähr gleich viel verdienen? Ich denke diese Frage sollten erst mal geklärt werden, bevor man hier das Ende der Gleichberechtigung oder den Zusammbruch der Geburtenrate prognostiziert.
Und ich muss hier ausnahmsweise mal mit @pitus übereinstimmen, ich find es auch komisch einen harten cut off zu machen. Besser wäre sowas wie es vielleicht linear zwischen 150.000 und 200.000 zu senken.
Was mich auch noch interessieren würde wäre, wie viel Geld würde der Staat im Vergleich einsparen, wenn er den Kinderfreibetrag abschaffen würde und dafür alle Kindergeld bekommen?
Das wären meine Frau und ich mit ca. 780,- Elterngeld. Da fällt es mir schwer die Aufregung von Menschen zu verstehen die über 150000 im Jahr verdienen.
So be it. Wir sprechen hierbei über maximal 18.500 Paare (Kinder) pro Jahr, die zu den reichsten 10% der Bevölkerung gehören. Als Reich gelten:
Paar ohne Kinder Netto 5780 Euro/Monat oder
Familie mit zwei Kindern unter 14 Jahren Netto 8090 Euro/Monat.
Ich halte diese Reich Definition für komisch, weil es ungefähr einem Jahresbruttoeinkommen von 125.000€ bzw. 165.000€ entspricht. Das können zwei Tarifangestellte (z.B. Dipl. Ing Chemie E11K nach 5Jahren oder ein Schichtleiter im Chemiewerk mit Zuschlägen) locker erreichen und Führungskräfte auf mittlerer Ebene sind ebenfalls schnell bei diesen Beträgen.
Darum wundere ich mich immer wieder über diese relativ „tiefen“ Zahlen, ab wann man als Reich gilt.
However, Elterngeld in diesen Einkommen zu kürzen finde ich gut, wenn dafür die Kindergrundsicherung kommt.
Das möchte ich gar nicht bestreiten.
Das Argument war aber
Das sticht einfach nicht. Denn der Unterschied vom Elterngeld zum Verdienst war schon davor so groß, dass es für Verdiener in den Bereichen auf jeden Fall finanzielle Einschränkungen bedeutete.
Wer jetzt an den 15.000 € scheitert, wäre schon davor an den Unterschieden zwischen Gehalt und Elterngeld gescheitert, zumal ein Kind sich ja nicht kostenlos großziehen lässt.
Ist es jetzt Brutto- oder zu versteuerndes Einkommen?
zumindest scheint es nicht selbstverständlich, ein Kind heute finanziell sorgenfrei durch ein Elternteil betreuen zu lassen.
soviel zur Wertigkeit von Kindern in unserer Gesellschaft, weñn man bedenkt, wieviel Geld im Krisenfall zum Beispiel für das Auto da ist.
Tatsächlich kann ich mir auch kaum vorstellen, dass die wirtschaftlichen Folgen dieses harten cut-offs durch weniger Verwaltungsaufwand kompensiert werden. Wenn ich als Paar 160.000 im Jahr verdiene, dann habe ich doch jede Menge Motivation vor der Elternzeit meine Arbeitszeit so zu reduzieren, dass ich auf knapp unter 150.000 komme und dann 15-20.000 Elterngeld bekomme. Ich kriege also mehr Geld dafür, dass ich weniger arbeite. Das ist doch eine loose-loose Situation. Die Stundenreduktion könnte das Paar nach der Geburt viel besser gebrauchen. Die wegfallende Arbeitszeit schadet der Wirtschaft und das Elterngeld muss trotzdem vom Staat gezahlt werden. Stranges Gesetz…
Wenn wirklich das zu versteuernde Einkommen gilt, ist das die letzte Steuererklärung, es bleibt also wenig Zeit zu reagieren. Aber natürlich gibt es Möglichkeiten, wie z. B. ein neuer Laptop oder eine Fortbildung, die vor dem Mutterschutz noch schnell begonnen wird oder vor dem Jahreswechsel noch mal 10.000€ in die Direktversicherung schieben.
So leid es mir tut, aber Kinder, die jezt geboren werden, verbessern die Situation des Fachkräftemangels nicht. Diese Kinder werden erst in 18+ Jahren zu einer eventuellen Verbesserung beitragen. Der Zug ist leider schon vor Jahrzehnten abgefahren.