Einwanderung von Fachkräften

Das war dann wohl während der Pandemie. Der Blick auf der Webseite der Botschaft zeigt, dass kein Impfausweis benötigt wird.

Ja, so sind die Schengen Regeln und das hat erst mal nichts mit der Botschaft zu tun.

Wer lässt den Termin platzen? Und ansonsten ist die Entscheidung gerichtlich überprüfbar, wenn man denn der Meinung ist das einem unrecht geschieht.

Hier wird Zweierlei gemischt. Schengen sind Kurzzeitaufenthalte und haben nichts mit dem Fachkräftethema zu tun.

Deutsche Urkunden werden nicht überprüft (§ 437 ZPO). Und das Urkunden aus Ghana überprüft werden ist aufgrund des unsicheren Urkundswesen naheliegend.

Nochmal: Meine Frau muss auf ihr Ehegattennachzugsvisum ca. 10 Monate warten. Dort werden eine deutsche Eheurkunde und die bereits von der Botoschaft überprüften Unterlagen erneut überprüft. Dein Punkt ist in unserem Fall leider auch nur theoretisch richtig, da die Botschaft sogar Bilder der Hochzeit im Standesamt einfordert (ohne Bilder der Hochzeit kann die Botschaft die Eheurkunde ablehnen)! Auch einer der vielen Gründe, warum meiner Meinung nach strukturell in der Botschaft einiges nicht korrekt abläuft.
Und zum Vorredner: Meiner Frau wurde auch schon trotz Termin der Einlass verwehrt. Das habe ich aber bereits beschrieben.

Du stellst hier immer wieder die schöne Theorie dar, in der natürlich alles reibungslos funktioniert, alle Fristen eingehalten werden, die beteiligten Konsulatsmitarbeiter sich fehlerfrei an alle Regeln halten und ansonsten immer der Rechtsweg offensteht, der zuverlässig und kurzfristig alles regelt.

Auf der anderen Seite stehen hier mehrere Leute, die aus persönlicher und teils langfristiger Erfahrung sagen: es gibt da massive Probleme, die auch einen Teil der Erklärung liefern warum sich so verdammt wenige Fachkräfte für eine Tätigkeit in Deutschland interessieren (um mal zum Thema zurückzukommen).

Es bringt einfach nichts, immer wieder auf die angeblich so guten Regeln zur Visavergabe und Einwanderung zu verweisen, wenn in der Realität der gesamte deutsche Einwanderungsapparat den allermeisten Ausländern bei jeder Gelegenheit entgegenschreit: Wir wollen euch nicht, lasst uns in Ruhe.

Das jemand für einen Visumsantrag bei einem Konsulat persönlich vorstellig werden muss (durchaus auch, wenn vorher schon mal ein Visum bewilligt wurde), finde ich erstmal schon grenzwertig. Wenn dann diese Termine immer mal wieder kurzfristig abgesagt werden (wofür ich auch diverse Beispiele kenne), dann ist das eine Frechheit. Wenn Reisepässe für die Dauer des Visumsverfahrens physisch hinterlegt werden müssen, dann ist das im 21. Jahrhundert reine Unfähigkeit oder Gängelung.

Meine persönliche Erfahrung konzentriert sich vor allem auf Afrika. Da ist ein Kontinent mit 1,4 Milliarden Menschen, den eine Menge Geschichte mit Europa (und auch Deutschland) verbindet und auf dem es viele extrem leistungsbereite und inzwischen auch sehr gut ausgebildete Menschen gibt. Und unsere Behörden – von den Konsulaten bis hin zum Ausländeramt – behandeln diese Menschen ziemlich durchgehend wie lästige Bittsteller, die man wo immer möglich abwehren muss. Bescheuert, kann ich da nur sagen.

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