Druck auf Politik durch freiwilliges Tempolimit?

Sorry für die späte Reaktion, stressige Woche. Anyway, vielleicht haben wir uns falsch verstanden. Ich wollte damit ausdrücken, dass offensichtlich die Präferenzgruppe 90-100km/h das untere Ende der Verteilung bildet, während der Modalwert/Median in einer wesentlich höheren Präferenzgruppe liegt.

Daraus folgt, dass entweder die Unterstützung für ein Tempolimit von 100 km/h (wie von „Die letzte Generation“ oder vielen umweltbewegten Menschen gefordert) relativ gering sein dürfte (die meisten wollen halt schneller fahren) oder ein Großteil der Mitbürger präferieren zwar geringe Geschwindigkeiten, entscheiden sich aber dagegen weil es kein Gesetz gibt. Beide Optionen lassen mich ein wenig an meinen Mitbürgern zweifeln.

Ich hoffe meine Position wird damit klarer.

Was meinst Du damit? Ich kenne Deine Meinung, die auf eine Maximierung der deutschen/europäischen Anstrengungen zur Eindämmung des Klimawandels abzielt. Ich weiß, wie emotional diese Debatte für viele ist und deshalb auch derart geführt wird. Dennoch, ich nehme mir in unserer Demokratie das Recht heraus, diese Meinung für falsch zu erachten.

Wir emittierten als Bundesrepublik (Stand: 2022) knappe 660 Millionen Tonnen CO², etwas weniger als 2% des globalen Ausstoßes (Rückgang seit 1990: weit über 30%).

Gleichzeitig emittieren alleine in einem einzigen Land, China, die Energieunternehmen über 5,6 Milliarden Tonnen CO² - also Faktor 8,5 von ganz Deutschland. (Quelle) Ich habe jetzt auf die schnelle keine genauere Auflistung gefunden, aber 2009 hatten die vier größten Energieunternehmen Chinas einen doppelt so hohen CO²-Ausstoß als ganz Deutschland. (Quelle)

Deshalb halte ich Diskussionen um Themen, die - wie ein Tempolimit auf Landstraßen - wenige Hunderttausend Tonnen CO²-Äquivalente einsparen, als kognitiven Zeitvertreib einer Wohlstandsgesellschaft. Und seien es die 3 - 7 Millionen Tonnen, die nach Studien ein generelles Tempolimit auf den Autobahnen erbringen würde (wobei ich die Annahmen zum Umstieg auf den ÖPNV für unrealistisch halte Quelle für die 6,7 Millionen) - aber gehen wir einmal von einer Einsparung von 11 Millionen Tonnen aus, die angesichts sehr strenger Tempolimits eventuell erreicht werden könnten (Quelle).

Diese Menge an 11 Millionen CO² stoßen die größten 4 Energieunternehmen Chinas nach der o.g. Wikipedia-Quelle (leider von 2009, die Größenordnung dürfte aber stimmen) in gerade einmal 3 Tagen aus.
Nach der anderen, aktuelleren Quelle stößt die chinesische Energiewirtschaft täglich ein höheres CO²-Volumen aus, als es ein extrem striktes Tempolimit auf deutschen Straßen unter optimalen Bedingungen, das noch weit unter den ohnehin strengen Vorgaben der deutschen Anrainerstaaten liegt, pro Jahr erbringen könnte. China als ganzes Land stößt in nicht einmal 8 Stunden das pot. eingesparte CO² aus.

Was ich damit sagen will: Gerne Tempolimit - aber: Es wird nichts bringen. Wir werden das 1,5 Grad-Ziel verfehlen (das gilt in der Wissenschaft als beinahe sicher), wir werden mit extrem hoher Wahrscheinlichkeit auch das 2,0 Grad-Ziel verfehlen, eventuell sogar das 2,5 Grad-Ziel.

1 „Gefällt mir“

Leider konnte ich den letzten Abschnitt meines Kommentars nicht mehr in den vorherigen Beitrag integrieren, da das Zeichenlimit überschritten wurde. Das wollte ich noch schreiben (und wahrscheinlich ändert es auch etwas am Grundtenor des vorangegangenen Kommentars:)

Wir sollten unsere Ressourcen in Deutschland nicht darauf verschwenden, mit vielen Milliarden auch noch die letzten Hunderttausend Tonnen CO² einzusparen, sondern national und international eine Resilienz fördern, die uns (nach aktuellem Stand der Klimaforschung) auch ein Leben mit im Mittel 2,4 - 2,7°C mehr an Temperatur ermöglicht.

UND: Ich möchte nochmal betonen: Man sollte das mögliche tun, v.a. dann, wenn es so simpel und nebenwirkungsfrei (bis zu 75% weniger Unfalltote auf den Autobahnen wären sogar eine sehr positive Wirkung) wie ein Tempolimit umgesetzt werden kann. Ich bin dafür. Mir kommt die Diskussion darüber nur vor, als würde man das Für und Wider abwägen, ob man die Batterien der Rauchmelder wechseln sollte, wenn das Haus brennt.

1 „Gefällt mir“

Es gibt viele Hebel, Emissionen zu senken. Nicht den einen entscheidenden.
Gerne konnen wir auch den Fleischkonsum begrenzen, Inlandsflüge verbieten und Windparks massiv und schnellstmöglich ausbauen.
Irgendwomit müssen wir anfangen. Auf mehreren Ebenen.
Wer immer auf China verweist, verkennt den relativ zur Bevölkerung erheblichen Anteil Deutschlands an den Emissionen und seine Wirkung auf andere Länder.
Aktuell leben und verbrauchen wir Deutschen, als hätte wir drei Erden.
Es kommt auf jedes Zehntelgrad an.
Es geht nicht um Meinungen, sondern um Fakten und reale Gefahren.
Man kann unterschiedliche Maßnahmen ergreifen, aber man muss welche ergreifen und nicht alle blockieren, weil man glaubt, so weitermachen zu können wie bisher.

1 „Gefällt mir“

Es tut mir leid, aber ich erkenne hier keine sinnvollen Argumente, die auch nur ansatzweise die von mir verlinkten Quellen entkräften könnten, dass wir eben sehr wahrscheinlich bei ca. 2,4 Grad rauskommen werden. Mich erinnert das an Durchhalteparolen.

Es geht hier nicht um Deutschland oder Europa, es geht um die wissenschaftlich fundierte, mathematische Berechnung, dass wir am Ende bei weit über 2,0 Grad, eventuell sogar über 2,5 Grad herauskommen werden.

Wir diskutieren hier nicht um Zehntelgrade, sondern um Bruchteile von Zehntausendstelgrade. Und genau das ist die Meinung (oder auch Ideologie) - an Plan A festzuhalten, anstatt zu akzeptieren, dass dieser längst gescheitert ist, weil es längst außerhalb des durch uns zu beeinflussenden ist. Klimaschutz ja, gleichzeitig aber bitte profunde Investitionen in Plan B.

2 „Gefällt mir“

Es ist egal, wie viel ein Tempolimit genau bringt. Es reicht, dass es etwas bringt. Und es kostet nichts.
Seht doch bitte ein, dass ein Tempolimit noch die geringste Änderung unserer Lebensführung bleiben wird.
Viele Änderungen werden unsere Lebensqualität sogar steigern.
Natürlich muss man auch in Klimaanpassung investieren: zum Beispiel autofreie, begrünte Innenstädte.
Aber einen Planet B haben wir nicht.
Wenn du jetzt schon bereit bist, dich mit 2.5 Grad abzufinden, hast du vermutlich noch nicht begriffen, was 2,5 Grad bedeuten.

1 „Gefällt mir“

Ich gönne mir mal den Spass und Teile 1,4 Milliarden durch 84 Millionen 16,66

Heißt also um die knapp 17 fache Zahl der Menschen mit Energie zu versorgen benötigt Chine nur etwa das 8 fache an CO2

Also ich nenne das effektiv und/oder sparsam.

Du nennst es mindestens unfair, dass du sparen sollst wo doch 10 Chinesen mehr CO2 Verbrauchen als du alleine. Da können doch die 10 Chinesen doch bitte anfangen zu sparen …

2 „Gefällt mir“

Bist du sicher, dass die Zahlenwerte stimmen? DESTATIS und allerhand andere Quellen kommen auf einen pro Kopf Ausstoß von ca. 9 t COe / a und damit fast eine Tonne mehr als Deutschland.


Treibhausgase: G20 verursachen 81 % der globalen CO2-Emissionen - Statistisches Bundesamt.

1 „Gefällt mir“

Oder die Verteilung ist einfach schief anstatt gleichverteilt und es gibt (vergleichweise) weniger Chinesen, die für die Emission verantwortlich sind und ein großer Teil nimmt am entsprechenden Luxus (noch) nicht Teil. Was aber auch nur eine Frage der Zeit ist.

Tut mir leid, aber deine Betrachtungsweise ist einfach grob falsch. Nach neuen Daten hat China mit über 8 Tonnen pro Einwohner inzwischen einen gleichen bzw. sogar höheren (!) pro Kopf Ausstoß als Deutschland (ebenfalls ca. 8 Tonnen pro Person und Jahr). Sicherlich wird China uns hier im nächsten Jahrzehnt deutlich überholen.

Wie kommst du zur Erkenntnis, dass ein Chinese ein Zehntel der unseren CO2-Emissionen verursacht?

Edit: Wie ich sehe, hast du die Emissionen der chinesischen Energiewirtschaft mit den Emissionen ganz Deutschlands gleichgesetzt.

Außerdem: Während wir unter hohem Aufwand unsere hohen Emissionen pro Kopf seit Jahrzehnten deutlich reduziert haben, explodieren die chinesischen pro Kopf Emissionen geradezu. Und zwar um den Faktor 4 binnen der letzten 30 Jahre. Der Trend steigt weiter stark an, weil diese Menschen (mit Recht) Konsum wollen, Fleisch essen und Auto fahren.

Gleichzeitig weist Afrika ein extrem hohes Bevölkerungswachstum auf, sodass gegen Ende des Jahrhunderts 80% der Weltbevölkerung in Afrika und Asien leben werden mit analoger Problematik.

Ich möchte nochmals betonen: Wir sollten unsere Bemühungen nicht unbedingt reduzieren, aber für die beinnahe sichere, deutliche Verschlimmerung der Klimakatastrophe vorsorgen.

Bitte keine Unterstellungen, das habe ich nämlich nie behauptet. Es ist eben das wahrscheinlichste Szenario - Du scheinst hier sehr emotional involviert zu sein, das ist aber ein gutes Beispiel für Shooting the messenger.

3 „Gefällt mir“

Es liegt mir fern, etwas zu unterstellen.
Aber die Feststellung/Meinung, es sei eh alles zu spät, ist gefährlich. Sie verleitet zum bequemen Verharren im aktuellen Wohlfühl-Status-Quo. Ganz allgemein, auf niemanden persönlich bezogen.

Ich möchte allerdings in diesem Kontext auch nicht als „emotional involviert“ bezeichnet werden, denn erstens klingt das so, als hätten wir nicht alle Grund „emotional involviert“ zu sein, denn wir zerstören unser eigenes Zuhause. Und zweitens ist es eine Art der Abwertung, da „emotional“ heißen soll „gefühlsgetrieben“, „unvernünftig“. Das bin ich nicht. Ich habe nur viel über die Klimakatastrophe gelesen, beschäftige mich mit dem Thema und habe bereits viel an meinem eigenen Verhalten geändert.
Nur hilft das nichts. Der persönliche Fußabdruck bewirkt wenig. Der persönliche Handabdruck wäre noch wichtiger: Andere anstoßen, sich engagieren, Druck auf die Politiker ausüben…
Ehrlich gesagt ist es zum Verzweifeln, mit ansehen zu müssen, wie dumm die Menschen sind. Das geht manchmal auch den Wissenschaftlern so, die seit Jahrzehnten an dem Thema arbeiten. Das heißt nicht, dass man „emotional involviert“ ist, sondern dass man erkannt hat, wie dramatisch die Lage ist.
Jeder muss begreifen, dass wir etwas ändern müssen. Egal, ob es nur ein kleiner Teil der Emissionen ist.
Die Zukunft, die unseren Kindern und wahrscheinlich auch uns schon bevorsteht, ist nicht so rosig, wie diejenigen sie sich vorstellen, die sich am Status Quo festkrallen.
Wenn wir aber etwas verändern an allen Stellschrauben, also auch am Tempolimit. Dann kann die Lebensqualität sich an manchen Orten sogar verbessern oder zumindest besser sein, als die Klimaerhitzung befürchten lässt.
Wisst ihr, dass es im Wald 10-15 Grad kühler ist? Wisst ihr, dass es einen riesigen Unterschied macht, ob eine Großstadt voller fahrenden und vor allem geparkter Autos ist oder voller Grün und Wasser?
Die Zahl der Hitzetoten wird steigen. Und vor allem die ärmeren Menschen, die sich kein Häuschen im Grünen leisten können, werden leiden.
Warum ist es angesichts Wassernot, Hitze, Brände, Artensterben, schmelzender Gletscher, steigenden Meeresspiegels so wichtig, auf der Autobahn so schnell fahren zu können, wie man will? Mehrfach im Jahr zu fliegen oder Urlaub auf Kreuzfahrtschiffen zu machen? Mehrfach in der Woche Fleisch zu essen, dessen „Entstehen“ verdrängt und ignoriert wird?
Das klingt dramatisch? Ja, es ist dramatisch. Reine Tatsache.

1 „Gefällt mir“

Nö ich hab nur die vorhandenen genommen und nicht extra recherchiert.

Keine Erkenntnis, in’s Blaue geschossen, weil immer wieder das Framing bedient wird, dass ja angeblich nur die Deutschen überhaupt was machen.
Nach viel Überzeugungsarbeit gibt man dann noch maximal die EU dazu, aber alle anderen würden halt angeblich gar nichts machen und deswegen können ja die Deutschen auch einfach weiter so machen.

Und eben immer wieder mit dem Finger auf China gezeigt wird, aber unterschlagen, dass die deutlich mehr sind als die paar Deutschen.

Hast du nicht - du hast meinen Text falsch verstanden.

Die europäische Energieversorgung ist wesentlich umweltfreundlicher als die chinesische:

China stößt hier pro Einwohner und Jahr ~4t CO2 aus (5,6 Mrd. Tonnen / 1,41 Mrd. Einwohner), die EU nur ~2,2t pro Jahr und Einwohner (993 Mio. Tonnen / 448 Mio. Einwohner).

Die Quelle ist die gleiche, du kannst das gerne nachrechnen.

Also ich hab jetzt mal die Zahlen von hier genommen:
https://www.cia.gov/the-world-factbook/countries/china/

https://www.cia.gov/the-world-factbook/countries/germany/

Danach kommt China auf 6,99t/EW
Und Deutschland auf 8,64t/EW

Am Ende geht es mir jedoch um das von dir bediente Framing, dass man ja in Deutschland die Sparanstrengungen einstellen kann, weil die Chinesen ja so viel mehr ausstoßen.

Das klingt verdächtig nach Beamtenmikado und Hauptsache man selbst Brauch nichts machen.

Je weiter rechts auf der politischen Skala man kommt umso beliebter wird dieses Framing und immer wird unterschlagen, dass die Chinesen ein paar mehr sind als die Deutschen.

Damit bin ich hier raus.

Ist jetzt off-topic, aber wo würdest du dann ansetzen, um relevante Einsparungen mit tragbarem Aufwand zu erzielen?
Oder ist Umweltschutz grundsätzlich kognitiver Zeitvertreib einer Wohlstandsgesellschaft (die ironischerweise die sind, die immer ganz vorne sind, wenn es ums emittieren geht)?

2 „Gefällt mir“

Die psychologische Wirkung ist nicht zu unterschätzen. Gefühlt wäre das Tempolimit die wirklich erste Massnahme in Richtung Klimaschutz, egal, wie klein der Anteil daran ist. Und ehrlich gesagt, die relativ laute Minderheit der Gegner müsste sich halt mal fügen (und in ein paar Wochen wäre das Thema eh gegessen, siehe Rauchverbot).

Wie sähe die Förderung von Resilienz aus? Das klingt sehr unbestimmt, eher wie ein Ausweichargument. Klar, die Dämme werden höher sein müssen, aber mehr Klimaanlagen werden nicht die Lösung sein. Ja, wenn klar ist, dass eine bestimmte Menge Geld besser in Dämme angelegt wäre als in Abwrackprämien für Verbrenner, wäre ich auch dafür. Aber sind reine CO2-Einsparungen so aufwändig und anstrengend? Die läuft im Wesentlichen auf Unterlassen von unnötigen Aktivitäten hinaus. Zum Beispiel radikale Einschränkungen von Flugverkehr, nicht nur Inlandsflüge. Das wäre das Gegenteil von Aufwand und Anstrengung, und könnte sich im Vergleich zu den chinesischen Grössenordnungen schon sehen lassen. Und wenn wir nicht die überflüssigen Produkte aus China kaufen würden, wäre das auch kein Aufwand, sondern eine BEREINIGUNG. Wir könnten einfach mal mit dem Tempolimit anfangen, als Signal für einen lebensfrohen, positiven gemeinschaftlichen Aufbruch.

So ähnlich habe ich es im Forum schon mal erwähnt: Die Lage in der westlichen Welt erinnert mich an „Die Schlafwandler“ von Hermann Broch, über die Zeit vor dem 1. Weltkrieg. Jetzt wissen wir, wie es damals war, aber die Transferleistung zu jetzt bringen die meisten Menschen von sich aus nicht hin.

3 „Gefällt mir“

Diese Schlussfolgerung halte ich für Quatsch. Hohe Geschwindigkeitsunterschiede gibt es doch so oder so und insbesondere aufgrund eines fehlenden, allgemeinen Tempolimits.

80 km/h fahren die Lkw heute schon, einige Autos reihen sich da heute schon ein und einige unaufmerksame/ungeübte/abgelenkte Fahrer/innen erzeugen kritische Situationen, weil sie langsam rausziehen.

Bei einer Mindestgeschwindigkeit von 61 km/h auf Autobahnen sehe ich nicht warum das Problem jetzt bei langsam fahrenden Autos liegen sollte (mal abseits davon dass sie ggf. unaufmerksam sind). Es ist ja jetzt nicht so, dass mit „freiwilligem Tempolimit“ auf einmal alle Schrittgeschwindigkeit fahren würden.

Jedoch würde ein allgemeines Tempolimit dafür sorgen, dass eben nicht mehr z.B. über 200 km/h gefahren werden darf.

Mich selbst stört an der aktuellen Situation eigentlich am meisten, dass es auch bei anliegendem Tempolimit (auf Abschnitten) nicht möglich ist dieses zu fahren ohne dass einem irgendein Verrückter auf 50cm in der Heckklappe steht. Es wird gedrängelt, genötigt und rechts überholt ohne Ende, wenn man nicht mindestens 15km/h drüber fährt.
Abseits davon scheint sowieso allgemeine Unwissenheit über Sicherheitsabstand zu herrschen, viele merken da wirklich gar nichts mehr. 5-10m bei 100km/h auf der Landstraße scheint mittlerweile völlig normal.
Behaltet meinetwegen „DIE FREIHEIT!!!1!“ so schnell zu fahren wie ihr mögt, aber dann haltet euch auch an die Limits wenn sie anliegen. Kenne wirklich viele Leute, die einfach immer 20 km/h über dem erlaubten Limit fahren.
30 km/h in der Spielstraße
70 km/h innerorts
120 km/h außerorts
150 km/h bei Limit

Ich würde daher eher für drastischere und vor allem einkommensabhängige Strafen sowie schärfere und mehr Kontrollen plädieren.

5 „Gefällt mir“

Schön wäre es, leider ist das Auto hier, was die Waffe in den USA ist. Da wird falsche Freiheit und Toleranz gepredigt vor allem auf Kosten von Kindern. Diese können nicht mehr sicher durch Orte gehen. Diese können kein Rad fahren. Diese sind nur die Mitfahrer die immer dem Gutdünken Dritter ausgeliefert sind.

Ich bin voll dafür Strafen zu erhöhen und endlich diese Verbrechen konsequent zu ahnden:

• 20 km/h zu viel in der Spielstraße = Führerschein mindestens 1 Jahr weg und wieder in die Fahrschule
• 20 innerorts und 40 außerorts zu viel mindestens 3 Monate Führerschein weg
• Drängeln sollte unbefristeter Führerschein Entzug sein, Anzeige wegen grober Nötigung, MPU und anschließend nach 1 Jahr frühestens wieder den Führerschein komplett neu machen

Ich denke nur über den Entzug und Kontrollen wird es sich ändern. Geldstrafen sind leider nur ein kurzfristiger Effekt, nicht mehr fahren dürfen tut aber wirklich jeden Tag zu Recht weh. Wenn ich bedenke wie oft ich fast schon angefahren wurde auf Fußgängerüberwegen.

3 „Gefällt mir“

Und auch heute ist unangepasste Geschwindigkeit eine der Hautpursachen für Unfälle auf Autobahnen

Als häufigste Unfallursachen auf der Autobahn gelten ein ungenügender Abstand (8.730), das Fahren mit unangepasster Geschwindigkeit (7.385) und eine eingeschränkte Verkehrstüchtigkeit der Fahrer (1.917).

Unangepasste Geschwindigkeit bedeutet auch immer, Geschwindigkeitsunterschiede zu anderen Verkehrsteilnehmer.

Den LKW kannst du als relevanten Größe auslassen, weil die halt immer um die ~80 km/h auf der Autobahn fahren. Bei den LKWs gibt es keine Veränderung durch ein Tempolimit, egal ob freiwillig oder gesetzlich.

Das ist so falsch, auch wenn es ähnlich klingt. Es gibt keine Mindestgeschwindigkeit die man fahren muss auf Autobahnen, es gibt die Grenze von 60km/h Höchstgeschwindigkeit welche Fahrzeuge zugelassen sind

Eine gesetzlich vorgeschriebene Mindestgeschwindigkeit auf Autobahnen gibt es nicht. Die deutsche Straßenverkehrsordnung (StVO) schreibt jedoch vor, dass Kraftfahrzeuge eine Autobahn nur benutzen dürfen, wenn „deren durch die Bauart bestimmte **Höchstgeschwindigkeit mehr als 60 km/h beträgt“.

Der Logik nach gäbe es auch heute schon keine Geschwindigkeitsverstöße, in der StVO ist eigentlich alles ziemlich klar geregelt.

Um aber die Kurve zu kriegen, es gibt ja sogar ein Bußgeld, wenn man grundlos zu langsam fährt

Sowohl die Höchstgeschwindigkeit von Fahrzeugen, wie auch das Bußgeld, haben ja beide das gleiche Ziel, hohe Geschwindigkeitsunterschiede zu verhindern.

Ich kann meine Vermutung von oben nicht mit konkreten Daten belegen, weil soweit ich gesucht habe, es dazu keine gibt.
Es einfach nur meine Erfahrung aus wohl über (meist beruflich) 1 Millionen Autobahnkilometer aus den letzten gut 25 Jahren.
Kritische Situationen entstanden immer dann, wenn andere Verkehrsteilnehmer zu schnell oder zu langsam waren.
Wenn alle in einem etwa gleichen Geschwindigkeitsfenster unterwegs sind (ja auch das passiert auf dt. Autobahnen) ist am am entspanntesten.