Diskussionskultur Corona

Hallo Philip und Ulf, liebe Comunity,

vielen Dank erst einmal für eure wöchentlichen Uptates und die vielen Themen, die ich bisher noch gar nicht auf dem Schirm hatte.
Leider muss ich zugeben, dass mich die letzte Folge sehr überrascht hat. Ich kenne euch als offene Moderatoren, die stets bemüht sind eine gute Diskussionskultur aufzubauen und Verhältnissmäßigkeit zu bewahren. Deshalb hat mir eure „Ansprache“, die mit dem Kommentar „Eure Freiheit ist tötlich“ gegipfelt ist, Sorgen bereitet.

Bitte lasst mich das kurz erklären. Ich bin mir sicher, dass wir uns darauf einigen können, dass man die Corona-Pandemie auf keinen Fall frei laufen lassen kann und dass so viele Opfer wie möglich vermieden werden müssen. Ich hoffe auch, dass wir uns darauf einigen können, dass wir als Gesellschaft nicht bereit sind unsere Menschen- und Freiheitsrechte und das demokratische System für die maximal effektive Bekämpfung aufzugeben. Das klingt zynisch, aber nach chinesischem Vorbild, also ohne Möglichkeit des Einspruchs, scheint sich die Seuche sehr effektiv bekämpfen zu lassen. In aller Konsequenz müssten wir uns also nach diesem „Vorbild“ richten.
Zwischen diesen zwei Polen liegt nun aber ein großes Feld, sodass es natürlich zur Kontroverse kommt. Ich hoffe wir können diese Kontroverse führen und lassen uns nicht dazu verleiten, alle diejenigen, die von der eigenen Meinung abweichen entweder als Demokratiefeinde oder als Coronaläugner zu verunglimpfen (Die zwei Etreme meine ich natürlich nicht).
Eine Eskalation ist so einfach und lässt sich auf viele Themen übertragen:
45 000 Menschen steben im Jahr durch Feinstaub. Das ist ein Mensch alle 1,2 Minuten. 1 % des Feinstaubs kommt allein durch Silvesterfeuerwerk. Eure Freiheit zu Böllern ist tötlich!
20 000 Menschen sterben im Jahr durch Hitze. Jeder kann für 15 € nach Mallorca fliegen…
Diskussion ist Arbeit, lasst uns diese Arbeit leisten!

Liebe Grüße
Paul

https://www.swr.de/swraktuell/viele-hitzetote-deutschland-100.html