Die Sahara als Stützpunkt für Solarenergie

Also im Flugzeug? Mhh… warte mal, es gibt doch diese neuen kompakten „Small Modular Reactors“. Die sind teilweise so klein, die müssten doch eigentlich in ein Flugzeug passen, oder? Schwebt dir so etwas in etwa vor? :wink:

Ich meine, wer so derart dringend fliegen möchte, dass er 2 Meter über einem Nuklear-Reaktor in einer Boing sitzen würde, der hat es dann ja auch wirklich verdient zu fliegen. :joy:

Aber mal ernsthaft:
Was hat sich den in den letzten 2-3 Monaten seit dem der Ausstieg auf April verschoben wurde, den groß geändert. Eigentlich doch gar nichts.

Es gab im Winter auch keine sog. Blackouts, die immer als Schreckgespenst an die Wand gemalt wurden, soweit ich weiß. Allerdings gab es gar nicht so weit weg von mir, im Harz tatsächlich Stromausfälle:

Ist aber von CDU/CSU, Welt, Bild und den sonstigen Energie-Apokalyptikern nicht aufgegriffen worden und ich ahne auch warum:

Grund für die erneuten Ausfälle in Halberstadt und Blankenburg „ist nach wie vor das Eis auf den Leiterseilen. Durch das höhere Gewicht und den Wind können die Leiterseile verstärkt schwingen, was zu Kurzschlüssen führt“, teilte der Netzbetreiber mit.

Das Harzklinikum war vom großflächigen Stromausfall in Blankenburg und Wernigerode ebenfalls betroffen. […] Die Notstromversorgung habe problemlos und zuverlässig funktioniert.

Liest sich halt nicht so gut, wenn man eigentlich mit Blackout-Panik seine unsinnige Laufzeitverlängerung durchdrücken will.

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Ein Nachtrag dazu: in der Lage wird tatsächlich von 40.000 km² PV-Fläche gesprochen. Woher das kommt bin ich nicht ganz sicher. In der behandelten Quelle des Science Media Center [1] ist jedenfalls von Sonnenkollektoren die Rede, also Solarthermie.
Hier ein entsprechendes Bild der Anlage aus der vom SMC zitierten Quelle [2]:

Hier sind im Vergleich zu PV seltene Rohstoffe nach meinem Wissen weniger ein Problem. Die Mengen an Glas und Stahl, die man benötigt sind natürlich trotzdem enorm und auch energieintensiv in der Herstellung.
Was den Energiebedarf allgemein angeht:
Wenn man pro Liter synthetischem Kerosin 25kWh elektrische Energie [3] ansetzt. Dann bräuchte man für den weltweiten Kerosinbedarf 2019 von 414 Mrd. Litern also ca. 10 PWh. An anderer Stelle habe ich mal 8 PWh gelesen. Die Größenordnung passt also etwa. Das IAE Net Zero Szenario [4] geht davon aus, dass wir 2050 weltweit ungefähr 110 EJ (grob aus Figure 2.9 abgelesen) also etwa 30 PWh elektrische Energie aus Sonne und Wind gewinnen (sollen).
Das erste, was man daraus ableiten kann: die in der Lage angesprochenen Energiemengen MÜSSEN wir bis 2050 in der Lage sein, erneuerbar zu erzeugen, sonst können wir unsere Klimaneutralität abschreiben.
Das zweite: die 10PWh sind hoch im Vergleich zu den 30PWh aus Sonne und Wind insgesamt. Wir können uns es eigentlich nicht leisten, so viel allein für Flugverkehr zu verbrauchen. Noch krasser wird es, wenn man das business as usual Szenario aus dem Basis-Paper ansetzt mit 4% Zuwachs des Flugverkehrs pro Jahr. Dann sind wir 2050 bei ca. 28PWh Bedarf – hieße also wir müssten unseren PV und Windstrom verdoppeln, allein um den Flugverkehr am Leben zu erhalten.
Was diese Abschätzung also ganz gut zeigt ist, dass wir gar keine andere Wahl haben, als die im Basis-Paper angesprochene Reduzierung des Flug-Energiebedarfs um 61+27 = 88% anzugehen. Dann kostet uns der Flugverkehr im Jahr 2050 nur noch Größenordnung 10% unseres Strombedarfs aus Erneuerbaren. Das ist immer noch viel, aber scheint realistischer.
[1]

[2]

[3]

[4]

Edit: Quelle [2] vergessen

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