Die Gründe, warum die AfD gewählt wird: Und bin so schlau als wie zuvor

Nein, wie ich ja aufzählte, muss es eine Gruppe sein, denen ich die „Schuld“ glaubhaft zuschieben kann. Random ist da zu unspezifisch

Also eine Gruppe, die sich als „Sündenbock“ eignet.

Vereinfacht für manche das Leben ungemein.

Ich blicke mal auf das linke Spektrum und stelle fest, dass Deutschland mit 75 Jahren ignorieren nicht so schlecht gefahren ist.
Habe noch nie gehört, dass jemand sich Sorgen gemacht hätte, dass linke Themen in der Politik zu wenig adressiert worden wären und das Menschen von der Demokratie wegtreiben könnte und in die Radikalisierung treiben könnte.

Reicht heute ignorieren noch aus?

z.B. Verbesserung der gefühlten Bedrohung. (Ja ich weiss, das klingt unlogisch, aber der Mensch ist nun mal kein logisches Wesen)

Ja, das ist Demokratie (Wahlfreiheit) => etwas wählen zu dürfen, dass von vielen als „ganz furchtbar“ angesehen wird.

Mich ärgert, dass man das nicht von Anfang an gemacht hat. Erst die Reichweite, die man der AFD gegeben hat, hat diesen Erfolg möglich gemacht. Auch schlechte Presse ist eben erst mal Presse.
Derweil erleben wir im linken Spektrum und auch im Klimaretterspektrum echten Politikfrust und Abwanderung ins Nichtwählerlager.

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Können wir hier noch mit bahnbrechenden Erkenntnissen rechnen?

Oder eher in einem neuen Thema nach den Landtagswahlen im Osten?

Dann mache ich hier mal den Deckel drauf.

Dank an alle für die rege Beteiligung.

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Die Leipziger Autoritarismus-Studie erscheint ja im Zwei-Jahresrhythmus. Die letzte ist 2022 erschienen:

https://www.theol.uni-leipzig.de/kompetenzzentrum-fuer-rechtsextremismus-und-demokratieforschung/leipziger-autoritarismus-studie

Insofern wäre noch 2024 mit einer Veröffentlichung zu rechnen. Neue Erkenntnisse stehen also noch ins Haus.

Auch in diesem Jahr wurde allerhand Wissenschaftliches zur AfD veröffentlicht.

Ganz interessant fand ich noch:

Florian Spissinger hat Vortragsveranstaltungen, Stammtische und Wahlkampfstände der AfD ethnografisch beobachtet und Gespräche vor Ort geführt. Sichtbar geworden ist eine neurechte Gefühlsgemeinschaft, an der kritische Einwände wirkungslos abprallen und für die sich die Ablehnung von Zuwanderung und Klimaschutz gut und clever anfühlt. Die ethnografisch fundierte Studie entfaltet die normalisierende Gefühlsarbeit der AfD. Dafür nutzt Spissinger emotionssoziologische und affekttheoretische Konzepte und beleuchtet Narrative, Praktiken und Räume. Sichtbar werden moralisch entlastende Selbstnarrative und ermächtigende Gefühlspositionen für AfD-Sympathisant*innen. Die Untersuchung zeigt auch, wie sich rassistische und anti-klimapolitische Untergangsszenarien zu einer selbst bestätigenden Gefühlswelt verdichten.

Besonders bemerkenswert ist hier - Zitat:

Nicht zuletzt wird deutlich, wie AfD-Unterstützer/innen Kritik abwehren und daraus die Bestätigung ziehen, ‚die Wahrheit‘ zu vertreten und ‚frei‘ zu denken. Wer es sich in der neurechten Gefühlsgemeinschaft erst einmal bequem gemacht hat, lässt sich daher nur noch schwer zur Umkehr bewegen.

Die komplette Dissertation ist hier nachzulesen:

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Ein guter Abschlusspost zum Vertiefen.

Bei Bedarf bitte neuen Thread mit konkretem Thema oder Fragestellung.

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