Grundlage ist eine „Studie“ das Start Ups „Purpose Green“, die natürlich ein Interesse an diesen Zahlen haben. Trotzdem interessant.
Ich habe es für mich das erste Mal so direkt gelesen. Auch das die Vermieter einen großen Teil übernehmen müssten. Das war mir nicht bekannt, ist aber sehr gut.
Zitat:
„In vermieteten Immobilien entscheidet auch der energetische Zustand der Wohnungen darüber, ob Vermietende oder Mietende die Kosten tragen. Bei schlechter Energiebilanz müssen Hausbesitzerinnen und -besitzer 95 Prozent der CO2-Kosten übernehmen, ist ein Haus vollständig energetisch saniert übernimmt die Mieterin oder der Mieter die Kosten“
(Dazu konnte ich in der Richtlinie der EU aber nichts konkretes finden).
Vielleicht könnte man diesen Aspekt in der Lage darstellen (ein Vermieter hätte ja vom Klimageld außer selbst als Person keinen Nutzen und dadurch einen noch höheren Anreiz zu investieren). Falls es nicht schon passiert ist.
Aber, ich würde nicht gegen Ricarda Lang wetten. Sie sagt, die Union wird es abschwächen sobald es zu teuer wird.
Natürlich wird es so kommen. Sieht man aktuell ja auch bei den Flotten-Grenzwerten, dass die Klimazerstörer erst lieber alles über den Preis regeln wollen und dann dafür sorgen, dass der nie fällig wird.
Studie ist natürlich ein geflügeltes Wort für einen Claim eines Beratungsunternehmens, welches genau mit diesen Sachen ihr Geld verdient. Ich bin inhaltlich voll dabei, aber die Quelle sollte man deutlich nennen.
Was ich interessant finde ist:
Er verteidigte den Preismechanismus und verwies auf die Planungssicherheit für Investitionen.
Für die Planungssicherheit müsste man ja erstmal den Plan überhaupt publik machen und das Wissen in der Bevölkerung verbreiten, dass Gas und Benzin einfach teuer werden. Aus meiner Sicht passiert das bisher nicht, auch nicht unter der letzten Ampel-Regierung, weil man in Berlin die Bevölkerung infantilisiert und Angst davor hat, dass alle zur AfD rennen, wenn die Bild-Zeitung dann eine Oma auf die Titelseite setzt, die ihre 200 Quadrameter nicht mehr mit Gas heizen kann.
Die Regierung muss die Menschen in die Verantwortung nehmen und jene zahlen lassen, die es können, und gleichzeitig für sozialen Ausgleich sorgen. Auf der andern Seite müssen die Menschen diese Verantwortung auch annehmen.
Der gefühlte Cycle aktuell ist: Die Regierung setzt ein Gesetz auf => Die Menschen schreien nach Eigenverantwortung und Freiheit => Die Menschen werden darauf hingewiesen, dass sie jetzt ihrer Eigenverantwortung nachkommen müssen => Die Menschen sagen, dass es ja garnichts bringt, wenn sie alleine was machen und das müsse der Bund regeln => Die Regierung setzt ein Gesetz auf…
Die Kosten für den CO2-Preis können auch aktuell schon auf die Vermieter umgelegt werden. Wenn die Öl- oder Gasabrechnung nicht über die Nebenkosten abgerechnet werden, dann müssen Mieter den Betrag bei den Vermietern aber proaktiv einfordern. Bisher habe ich darauf verzichtet, da ich davon ausgehe, dass dies zu Konflikten führen wird. Mein alter Vermieter hätte das vermutlich mit einer Eigenbedarfskündigung beantwortet. Wie mein aktueller Vermieter reagieren würde kann ich noch nicht einschätzen, aber ich denke auch nicht positiv. Wenn der Preis aber weiter steigt, werde ich es doch weitergeben wollen.
Ich finde es bedauerlich, dass es kein System gibt, bei welchem die Vermieter auf direktem Wege zur Kasse gebeten werden. Der Umweg über die Mieter mag erforderlich sein, ist aber bei teilweise existierenden Machtgefällen zw. Vermieter/Mieter m.A.n. nicht unproblematisch.
Würde ich zustimmen. Meine Einschätzung ist aber, dass die Mehrzahl der Leute vom Vermieter die Heizkosten abgerechnet bekommen und dort muss es gesetzlich drin stehen.
Und genau dieses System gibt es seit 2023. Also alle mal auf die Heizkostenabrechnung schauen
Bei uns war es drin. Der Rechenweg aber nicht. Das wäre auch gesetzlich einzufordern, da man nur so weiß, welche der 10 Klassen beim Gebäude greift. Wie immer sehr unübersichtlich diese Abrechnungen. CO₂-Steuer: Aufteilung zwischen Mieter und Vermieter ist beschlossene Sache
Es mag zwar anekdotische Evidenz sein, aber in den 4 Mietverträgen die ich bisher hatte, musste ich einen eigenen Gas-Vertrag abschließen. 3mal bei privaten Vermietern und 1mal Wohnungsunternehmen. Ich finde leider keinerlei Statistik dazu.
Ich hätte tatsächlich nur bei dem Wohnungsunternehmen keine Bedenken gehabt diese Kosten weiterzureichen. Bei Privatvermietung fürchte ich negative Folgen (aufgrund meiner bisherigen Mieterfahrungen auch bzgl. besagten Machtgefälles).
Ok, dachte das sei immer nur bei Wohnungen mit Gasetagenheizung. Ca. 10% der Wohnungen müssten das in Deutschland haben. Also kann sein, dass du 4 mal so eine hattest
Ich stelle mal meine anekdotische Evidenz dagegen.
Ich habe in den Jahren 2007 bis 2023 in 5 verschiedenen Wohnungen gewohnt. Nur eine Wohnung davon war bei einer kommunalen Wohnungsgenossenschaft. 1 mal war es eine komplett private Immobiliengesellschaft. In einer anderen Wohnung hat der Vermieter alle Verwaltungsaufgaben selbst erledigt. In den übrigen Fällen hat er eine private Immobilienverwaltung mit den anfallenden Aufgaben betreut.
In jeder der 5 Fälle hat der Vermieter direkt einen Vertrag mit dem Gaslieferanten gehabt und die Kosten über die Nebenkosten an die Mieter weitergereicht.
Ist das vielleicht ein regionaler Unterschied? Oder lebst du vielleicht in gemieteten Einfamilienhäusern? Da würde ich verstehen wenn der Mieter einen eigenen Liefervertrag abschließt.
Ich wohne auch in einer 6-Parteien-Mietwohnung, privater Vermieter, jeder der Mieter hat seinen eigenen Strom- und Gasvertrag mit einem Anbieter seiner Wahl.
Verstehe ich eure Antworten jetzt richtig:
Die Kosten des CO2-preises werden auf jeden Fall anhand der Klassen zwischen Vermieter und Mieter geteilt, egal wer den Gasliefervertrag abgeschlossen hat.
Wenn man ihn als Mieter abgeschlossen hat, besteht die Notwendigkeit, die Kosten des CO2-Preises beim Vermieter einzufordern und diesem in dem Zuge auch die Klassifizierung seines Vermietobjekts zu benennen.
Die Aufteilung ergibt sich nicht direkt aus der Abrechnung, die muss ich mir mit der Tabelle aus CO2KostAufG selbst ermitteln. Dafür liefert mir die Abrechnung zwar alle nötigen Informationen, dürfte aber nicht für jeden leicht verständlich sein. In meinem Fall könnte ich 30% vom Vermieter verlangen (etwa 20 Euro), liege aber ganz knapp vor der nächsthöheren Kategorie mit 40%.
Theoretisch kann man das ja grob ausrechnen. Verbrauchtes Gas pro m2 Wohnfläche und dann in CO2 umrechnen und dann einfordern, 2-3 mal. Und wenn er sich dazu nicht meldet ggf einfach die Miete einen Monat um den Betrag reduzieren? Dann wird er sich schon melden.
Also ich habe davon abgesehen (Eigener Gasvertrag und Gastherme in der Mietwohnung), um dem privaten Vermieter keinen Grund zu geben aus Trotz oder wirtschaftlichen Gründen die Miete zu erhöhen.
Ich weiß nicht, ob man die „Berliner Zeitung“, die ein russland-freundliches Blatt, aber sicher kein guter Journalismus ist, als Quelle für Fakten nehmen sollte. Nur mal als generelle Kritik.
Das die Studie oder Erhebung da nicht falsch liegt, ist aber seit dem Klimaschutz absehbar. Man fragt sich halt was die Leute die letzten 10 Jahre gemacht haben. Die Regelungen zur CO2-Bepreisung sind seit Jahren öffentlich. Es ist bekannt, dass gestaffelt über die Jahre einzelne Bereiche CO2-neutral werden müssen und das über steigende CO2-Kosten passiert; sprich: Verknappung der CO2-Zertifikate.
Nichts davon ist eine Neuigkeit.
Deswegen wurde doch gewarnt als man Habeck wegen des Heizungsgesetzes durch die Medien geprügelt hat, dass ein Einbau einer Gas- oder Ölheizung extrem dumm und langfristig sehr teuer werden würde.
Wenn die Hausbesitzer halt zu blöd sind oder desinteressiert am eigenen Besitz, kann man da auch nicht helfen.
Der CO₂-Preis für den Gebäudesektor in Deutschland, der im Rahmen des Brennstoffemissionshandelsgesetzes (BEHG) festgelegt ist, steigt ab 2025.
Im Jahr 2025 wird der CO₂-Preis auf 55 Euro pro Tonne CO₂ erhöht. Diese Erhöhung führt zu einer Verteuerung von Heizöl und Erdgas. Die EU-Regeln für den Gebäudesektor sehen langfristig einen Übergang zum Emissions Trading System II (ETS II) ab 2027 vor, das auf EU-Ebene gelten soll.
CO₂-Preis im Gebäudesektor:
2021-2024: CO₂-Preis von 45 Euro pro Tonne CO₂.
2025: CO₂-Preis von 55 Euro pro Tonne CO₂.
2026: CO₂-Zertifikate werden versteigert, Preiskorridor 55-65 Euro pro Tonne CO₂.
Langfristig: Übergang zum ETS II, das die EU-Regeln für den Gebäudesektor ab 2027 regelt.
Die CO₂-Bepreisung soll Anreize für die Sanierung von Gebäuden und den Einsatz erneuerbarer Energien schaffen.
EU-Regeln und Übergang zum ETS II:
Das BEHG soll langfristig in das ETS II übergehen, das auf EU-Ebene ab 2027 gelten soll.
Das ETS II wird die CO₂-Emissionshandelsmechanismen für den Gebäudesektor und andere Sektoren in der EU harmonisieren.
Zusammenfassend: Die CO₂-Bepreisung im Gebäudesektor soll dazu beitragen, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren und die Klimaziele der EU zu erreichen. Die Erhöhung des CO₂-Preises ab 2025 und der Übergang zum ETS II sind wichtige Schritte in dieser Richtung
Wie finde ich denn als Mieter:in heraus, in welchem energetischen Zustand meine Wohnung ist? Wer berechnet das und wieviel kostet das? Kann das auf die Nebenkosten umgelegt werden?
Ich wäre auch dankbar, wenn das Thema noch mal prominent dargestellt würde. Wobei das letztes Jahr schon mal Thema in der Lage war. Das war tatsächlich der Grund warum wir uns zu Hause eine Wärmepumpe zugelegt haben. Der ETS2 wird uns sowas von überhaupt nicht interessieren, der kann ruhig kommen Und wenn er da ist, bekommt die Redaktion der Lage von mir eine Kiste Nägele Riesling Sekt
Aber das Thema wird in der Öffentlichkeit, bis auf ein paar Artikel bei SPON, so gut wie gar nicht wahrgenommen. Das wird uns 2027 um die Ohren fliegen, wenn nicht mehr Leute darüber Bescheid wissen.
In meiner Gasabrechnung steht, wie viel CO2 ich durch meinen Verbrauch produziert habe. Mit dem Wert kann ich im CO2KostAufG in der Tabelle ablesen, wie viel Prozent der Vermieter übernehmen muss. Ich liege auf der Kippe zwischen 30 und 40%. Finde ich dahingehend problematisch, dass Vermieter ein Interesse darin hat, dass ich weniger heize.
Solange sie angemessen heizen, zahlt der Vermieter drauf. Sein Interesse ist natürlich, dass sie wenig heizen, weil dann seine Kosten niedriger sind. Das kann er aber nur erreichen, wenn er dafür sorgt, dass sie wenig heizen müssen, also durch vernünftige Isolierung und entsprechend moderne Heizung.
Wenn sie dann aus Spaß ihre Wohnung auf 25°C im Winter aufheizen, zahlt ihr Vermieter nicht, sondern sie.