Deutsche Behörden im Abschiebewahn

Nur ein Beispiel aus einer ganzen Reihe, die mit (un)schöner Regelmäßigkeit und verstörend oft seit viel zu langer Zeit „passieren“.

Ich finde, das Thema schreit geradezu nach einer Recherche, um zu verstehen, wie wir in Deutschland endlich den Schalter umlegen können. Denn es kann ja wohl bei vernunftbegabten Menschen keine zwei Meinungen darüber geben, dass wir uns als Gesellschaft damit in mehrerlei Hinsicht gewaltig selbst schaden.

Auch Jesidinnen sollen abgeschoben werden.
https://www.fr.de/politik/irak-jesiden-hungerstreik-in-berlin-gegen-abschiebungen-in-den-92585524.html
Mitbekommen habe ich das durch durch Düzen Tekkal im Podcast Tekkal & Behroz. Sie erzählte dort von Jesidinnen, die Abitur machen und nun abgeschoben werden soll. „Wahlkampf auf dem Rücken der Schwächsten“
Scholz’ Spiegelcover sei verantwortungslos. Die Wirkung nach außen fatal. An jedem Kiosk lag dieser Satz und dieses Bild, macht Migranten Angst und spiegelt vielen Deutschen vor, es könne tatsächlich „im großen Stil abgeschoben werden“, was eine Lüge ist.

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In Bayern ist das seit Jahren Standard. Die CSU kommuniziert das auch ganz offen. Wer illegal einreise, dürfe kein nachträgliches Bleiberecht daraus ableiten. Auch wenn er integriert sei und/oder Arbeit hätte. Denn das wäre ein Pull-Faktor. Ich teile diese Meinung explizit nicht.

Interessante Logik heute in der Tageszeitung von Friedrich Merz.

Da in Schulen immer mehr Kinder mit mangelnden Deutschkenntnissen seien, die Schulen damit überfordert seien, daher müsste die Zuwanderung weiter begrenzt werden.

Er weiss schon, daß auch deutsche Kinder erhebliche Probleme mit der deutschen Sprache haben? Sind Abschiebungen auch da die „richtige“ Lösung?

Der Mann ist ein potentieller Kanzlerkandidat?

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Also wenn man momentan so in die Nachrichten guckt und Politiker-Statements liest, sind Abschiebungen wohl die Universallösung für alles! Vielleicht kriegt man darüber auch noch irgendwie die Klimaziele im Gebäudesektor erreicht, weil dann weniger Menschen Heizen :thinking: (Sarkasmus)

Das traurige ist ja, dass die meisten Menschen -wir Lagehörer befinden uns ja auch in einer Bubble- den Unsinn glauben oder glauben möchten. Ich finde es sehr gefährlich wenn „fremde“ Gruppe = (ausreisepflichtige) Migranten immer als Sündenbock herhalten muss.
Natürlich gibt es ein Problem mit nicht durchführbaren Ausreisen, aber das ist viel zu klein um seit Wochen darüber zu reden und es bei jeder Gelegentlich in und von den Medien zu erwähnen

Sowas ließt man dabei dann viel zu wenig. Danke für den Artikel; sehr traurige Geschichte.

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Einerseits:

Andererseits:

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Was Herr Lindner da absondert unterscheidet sich nur noch in winzigen Dosen von Herrn Aiwanger. Vielleicht sollten die Herren mal ein paar Wochen durch das Land fahren und miit den Asylsuchenden reden. Mit den Ausländerbehörden reden. Irgendwie fühlt sich das wirklich wie ein Elfenbeinturm an, in dem die Herren sitzen.

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Was ich schlimm daran finde ist, dass man damit auch Menschen, die bereits in zweiter oder dritter Generation in Deutschland leben pauschal mit beschuldigt. Ein sinnvoller Diskurs ist in diesem Thema nicht mehr möglich.

Anstatt die Behörden langfristig zu ertüchtigen, sucht man lieber nach kurzfristigen Schlagzeilen, noch nicht mal nach kurzfristigen Lösungen. :sob:
Gerade aus FDP Sicht, wäre doch die Gestaltung einer effizienten Behörde in Kombination mit Digitalisierung ein gefundenes Thema. Nirgendwo könnte man sich so gut profilieren, als die Behörden so zu ertüchtigen, das Verwaltung wieder funktioniert.

Aber lieber auf Ausländern rumhacken, traurig.

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