Auch mich hat die Behandlung des Themas Wintersport in der aktuellen LdN sehr geärgert.
Zeichnet sich das Format sonst durch unaufgeregte Einordnung und Abwägung aus, sind Ulf und Philip hier dem populistischen „Ischgl-Narrativ“ aufgesessen.
Das Gleichsetzen von Wintersport mit Party und Aprés-Ski ist genauso passend wie das Gleichsetzen von Badeurlaub und Ballermann-Saufen.
Ich betreibe mein ganzes Leben lang Wintersport in allen Facetten und das alpine Skifahren ist für uns ein wichtiger Ausgleich zum Alltag - eine Freizeitgestaltung, die ich mit meiner ganzen Familie, generationenübergreifend, ausübe.
Nie hat das etwas mit Alkohol oder Aprés-Ski zu tun. Aus einer eher norddeutschen Perspektive mag es eher schwer nachvollziehbar sein, aber hier (in Tagesausflugnähe zu den Alpen) ist das Skifahren eine übliche sportliche (!) Freizeitgestaltung von Oktober bis Mai.
Kritisch empfinde ich in diesem Zusammenhang auch den Populismus von MP Söder, der aktuell stets Hotspots mit Grenznähe und Wintersport mit Superspreading in Zusammenhang bringt - aus meiner Sicht politisches Framing vom Feinsten.
Oder ist der Wintersport aktuell ein dringendes Thema für weite Teile der Bevölkerung? - oder eher eine nette Debatte mit der sich vor allem der Beifall der vielen Unbeteiligten einsammeln lässt…