Der Wahlkampf der Grünen

Stimmt, so sehe ich es auch. Macht übrigens Laschet sich. Allerdings sind diese Entwicklungen dank Merkel nicht zu begrüßen sondern machen unsere Politik nur weiter zu einem populistischen Theater ohne Fakten.

Mit den ganzen Problemen der Grünen verstehe ich aber auch nicht, wie es die CDU und CSU immer wieder schafft ein Volk hinter sich zu versammeln.
Wie schafft es die CDU eine von den Grünen geforderte Vermögenssteuer ab 100.000€ Einkommen zu verteufeln, sodass Wähler denken, dass das eine schlechte Idee ist? 100.000€ werden die meisten nie erreichen und doch stimmen genau diese Leute gegen eine Vermögenssteuer. Das kann doch nicht nur ein Wunschdenken der Wähler sein, dass die keine höheren Steuern zahlen wollen, wenn sie mal doch so viel verdienen sollten oder im Lotto gewinnen.
Wie schafft die CDU/CSU das? Eine Partei, die Politik für Reiche und die oberen 5% macht, schafft es einen Großteil der Bevölkerung hinter sich zu versammeln. Dieses „Können“ muss man neidvoll anerkennen.

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Genau das hat Martin Schulz damals geschadet. Und hat Merkel nicht sogar eine Erhöhung der Mehrwertsteuer im Vorfeld angekündigt und ist trotzdem Kanzlerin geworden?

Schulz ist damals aber zu diesem Wahlkampf von ganz anderen Beratern reingeredet worden, die ihn und sein Konzept nicht kannten. Die wurden ihm soweit mir bekannt ist von der SPD Zentrale zugeteilt. Das ist im Fall Baerbock ja sehr anders, ihr Mann berät sie eigentlich seid sie in der Politik ist.

Kann ich mich spontan nicht drann erinnern, aber MWST ist eigentlich kein Thema das die Gesellschaft spaltet, die zahlen wir eben alle. Anders ist es eben bei Themen wie Klima, Renten, Sozialsysteme. Hier finden immer Verteilungskämpfe statt. Da bleibt man im Wahlmapf besser vage.

Zum Thema passt die Wahlkampfhilfe für Annalena Baerbock von der NDR Intensivstation: 20:11
https://podcasts.apple.com/de/podcast/intensiv-station-die-radio-satire/id1008981221

Was mich ganz allgemein stört sind zwei Dinge:

1.) Viele Sachen versucht über Strafen / Verbote zu lösen. Stattdessen wäre es doch viel sinnvoller einfach bessere Alternativen zu schaffen.

Beispiel: „Flugverbote“ → dann macht doch Vorschläge wie man bspw. das Bahnfahren mind. genauso angenehm und gut wie einen Flug machen könnte.

2.) Es wird ständig mit Fingern auf die bösen „Gutverdiener“ gezeigt ohne da weiter zu differenzieren. Es wirkt einfach nur pauschal und oberflächlich.

Das sind wieder die typischen Unterstellungen, die gerne von den anderen Parteien kommen. Ich habe nie ein Grünes von Flugverboten reden hören. Aber wenn sie davon sprechen, dass Kurzstreckenflüge überflüssig gemacht werden sollen, wird das von den anderen als Forderung eines Flugverbots dargestellt.

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Zum stockenden Wahlkampf der Grünen sagt Renate Künast, es wäre ein Problem, dass viele Themen aufgebauscht werden. Ulf Buermeyers Reaktion: „Ja, so funktioniert halt Wahlkampf“. Statt von den Grünen zu erwarten, mit ähnlichen dreckigen Tricks zu arbeiten, wie die CDU, könnte man hinterfragen, ob das wirklich der richtige Weg ist. Ich würde mir wünschen, das man die CDU weniger für den „guten Wahlkampf“ feiert und den Mut der Grünen, den Leuten die Wahrheit aufzutischen, begrüßt.

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Das sehe ich auch so. Man sollte viel deutlicher herausstellen was Sache ist. Besonders sollte man diese Methoden der CDU mal klar stellen. Die haben kein Programm und rein Hagar nichts vorzuweisen außer Korruption und Steuerverschwendung.

@rph

Seite 20 - Programmentwurf Grüne (wurde mittlerweile etwas entkräftet)

„Kurzstreckenflüge wollen wir bis 2030 überflüssig machen, indem wir die Bahn massiv ausbauen. Die Zahl von Langstreckenflügen gilt es zu vermindern und das Flie- gen gleichzeitig zu dekarbonisieren.“

[…]

„Neben einer Reduktion des Fluglärms durch weniger und bessere Flugzeuge braucht es ein echtes Nachtflugverbot.“

Nachfragen über das konkrete WIE bleiben weiterhin unbeantwortet.

Von Verboten steht da immer noch nichts - Außer dem Nachtflugverbot, das es ja schon gibt.
Aber halt all zu oft für Promis aufgeweicht wird und Leute mit Einfluss aufgeweicht wird.
Wir erinnern uns vielleicht an Uli Hoeness, KH Rummenigge und Hansi Flick und über ihr Unverständnis, als sie nicht mehr nach Katar starten durften.

Die Bahn auszubauen ist ja nichts neues, die Vorschläge liegen ja auch auf dem Tisch, nur muss halt endlich was passieren. Und es passiert ja auch was, z.B. mit der ICE3-Verbindung München-Berlin. Fakt ist halt, dass ein schlechtes Bahnnetz der Automobillobby hilft.

Und zum konkreten Wie: Das ist im Kapitalismus nicht Aufgabe der Politik, sondern der Wirtschaft.
Und auch da tut sich ja etwas, z.B. mit sparsameren Flugzeugen und ersten Prototypen, die mit Wasserstoff angetrieben werden.

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„… indem wir die Bahn ausbauen…“ ist kein WIE?

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Das dumme ist, es funktioniert. Und dann müssen sich die Grünen vielleicht diesem Umstand einfach mal anpassen. Immer wieder ellenlange Sonntagsreden halten, wo dann das eine gegen das andere abgewogen wird und der faule Zuhörer früher oder später aussteigt, bringt’s nicht.

Stattdessen benötigt es Gegennarrative. Die Grünen sind die „Verbotspartei“? Soso, die CDU ist dagegen die Korruptionspartei, und das muss dann auch in jedem Interview mindestens einmal vorkommen, solange bis selbst die BILD nicht darum herumkommt das zu zitieren. Was mit dem Benzinpreis ist? Autofahren wäre mit 3-Liter-Autos oder Elektro viel billiger, wenn die korrupte Union das nicht nicht im Auftrag der Autoindustrie behindern würde. Inlandsflüge? Die korrupte Union benutzt die Bahn als Selbstbedienungsladen für abgehalfterte Politiker wie Pofalla, statt den Hochgeschwindigkeitsstreckenausbau voranzutreiben.

usw. usf.

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Ich stimme dir zu. Ich fände es gut wenn jeder Politiker, jeder Funktionär und gern auch die Presse bei jeder Gelegenheit betonen dass die CDU korrupt und bestechlich ist. Gerne auch, dass sie rein gar nichts für unser Land getan hat außer Posten für Parteimitglieder zu schaffen.

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Hier wieder ein schönes Beispiel von Irrsinn, dass maximal am Rande interessiert:

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Nachtflugverbot ist ein Verbot. Das auszubauen oder noch strikter durchzusetzen setze ich hier gleich.

ICE3 hat auch nichts mit Ersatz zu tun. Der Vorteil von Flügen ist mehr als nur die Schnelligkeit. Ab dem Moment wo ich einchecke befinde ich mich im Ecosystem der Airline.
Das bedeutet keine Koffer mehr & voller Komfort. Gerade bei Dienstreisen kann ich so viel besser arbeiten und reise entspannter. Davon sind Züge (auch der neue ICE) meilenweit entfernt. Und auch die Infrastruktur an Bahnhöfen müsste überarbeitet werden.

Oder noch besser: die Grünen sollten sich medienwirksam für ein Verbot von Korruption positionieren. Können sich CDU, Bild und Co ja dann überlegen, ob sie die Grünen für diesen Verbotsvorschlag kritisieren wollen. :wink:

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das ist aus meiner Sicht ein generelles Problem unserer Politik. Was haben die Grünen gemacht außer die Bildungspolitik in NRW gegen die Wand zu fahren? Was hat die SPD gemacht außer der der Warburg Bank ca 50 mio geschenkt?

Alle einigermaßen guten Reformen dieser Legislaturperiode kamen von der SPD trotz der Blockade der CDU. Außerdem haben die SPD geführten Ministerien deutlich besser performed als die CDU Ministerien und die Kanzlerin. Die Grünen führen sind nun seit 5 Jahren mit SPD und FDP in einer sehr guten Regierung RLP. Die CDU und CSU geführten Bundesländer haben im Schnitt echt schlechter performed.

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Wenn man die aktuelle Lage Folge hört und sich die Beiträge hier im Forum durchliest bekommt man den Eindruck, der Grüne Wahlkampf stecke tief in der Krise und verliere in den Umfragen, weil er es nicht schaffe seine Politik an den Mann zu bringen und für seine Inhalte zu werben. Ich habe an dieser Analyse meine Zweifel. Schaut man sich die Umfragewerte an kann man erkennen, dass Die Grünen vor der Nominierung von A.B. lange bei knapp über 20% lagen, die Werte dann deutlich gestiegen sind bevor sie heute wieder in etwa auf das vorherige Niveau gesunken sind. Z. B. hier: ARD-DeutschlandTrend: Grüne verlieren deutlich, Union wieder vorn | tagesschau.de
Mein Eindruck ist vielmehr, dass der kurze Peak um die Nominierung herum durch Leute zustande kam, die sich leicht durch die Medienpräsenz und die „Performance“ der Reibungslosen Nominierung in ihrer Wahlentscheidung beeinflussen haben lassen und ein bisschen von der Begeisterungswelle mitgerissen wurden. Das sind aber nicht die Leute (wie Ulf ja auch andeutete), die sich intensiv und regelmäßig mit Politik und den Parteien beschäftigen und daraus ihre politische Positionierung ableiten, die dann auch etwas Wetterfester ist. Als dann A.B. wegen Inlandflügen, Weihnachtsgeld und Lebenslauf nicht mehr aus den Schlagzeilen kam ist diese Unterstützung auf Grund fehlender solider Überzeugung vom Programm eben wieder verpufft. Aus dem Grund sehe ich die Verluste der letzten Tage auch weniger kritisch für die Grünen, vorausgesetzt sie fallen jetzt nicht weiter unter ihr Vorniveau. Solide Wählerunterstützung müssen sie sich eben langfristig und nachhaltig durch Überzeugung und Inhalte erarbeiten. Das geht zwar nicht von heute auf morgen, geht dann aber auch nicht mehr so schnell durch das eine oder andere Skandälchen sofort wieder verloren.

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