Der Stellenwert von Bildung in Deutschland

Wenn man sich fragt, welchen Stellenwert Bildung hierzulande hat, eine passende Meldung dazu:

Der Artikel ist zwar hinter einer Paywall, aber die Überschrift ist bereits die vollständig korrekte Zusammenfassung.

Es geht darum, dass im Brunnenviertel ein bereits vorhandenes Bürogebäude zu einem Gymnasium umgebaut werden soll, weil es viel zu wenige Schulplätze in der Region gibt.

Im eigentlichen Text sorgen sich die Anwohner dann wegen

  • Elterntaxi-Mehrverkehr
  • wegfallende Stellplätze für Anwohner
  • herumlungernde und Dreck verursachende Schüler

Aus dem Artikel:

„Wie wird sichergestellt, dass sich die Schüler auf den minimalen Pausenflächen nicht langweilen?“, fragte eine Frau, die um die gepflegten Grünanlagen rund um die Wohnhäuser fürchtet. Auch der namensgebende Brunnen des Viertels kam zur Sprache. „Mehr Menschen führen zu mehr Dreck. Bekommen wir als Eigentümer dann Unterstützung bei der Reinigung von der Stadt?“, fragte ein Mann. „Wir haben dort eine Wohnung gekauft, weil im Bebauungsplan nur eingeschränktes Gewerbe mit wenig Lärm vorgesehen ist“, erklärte einer. Sein Nachbar ergänzt: „Wir wohnen seit sechs Jahren hier, seitdem ist unsere Immobilie im Wert gestiegen. Unser Eigentum verliert an Wert, wenn hier eine Schule gebaut wird. Dann gehen uns fünfstellige Beträge verloren.“

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Ich würde die Frage im Titel erweitern: Welchen Stellenwert haben Kinder in Deutschland?
Vermutlich schlägt hier der demografische Wandeln erbarmungslos zu.
Ältere Menschen wählen, ältere Menschen besitzen das Eigentum, das sie laut Artikel gefährdet sehen, ältere Menschen sind in der Überzahl.
Sie scheinen sich aber nicht zu fragen, wer die nächste Generation ausbildet, die später all diese Menschen versorgen soll, die gegen die neue Schule sind.
Kurzsichtig, egozentrisch, kinderfeindlich.

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Entschuldigung, aber gibt es für die Sorgen der Anwohner nicht klare gesetzliche Regelungen? Wenn sie den Mehrwert des Gemeinwohlziels Bildung nicht erkennen, dann ist das deren Problem, darf aber die Gesellschaft nicht daran hindern, mehr in Bildung zu investieren. Wenn da Immobilienwert verloren geht und der Staat da tatsächlich bewusst rechtswidrig zu Gunsten der Bildung handelt, dann sollen die Anwohner entschädigt werden.
Wenn da kein Anspruch auf Entschädigung besteht, dann haben die Käufer/Anwohner Pech gehabt und sind beim Kauf der Immobilien eben ein Risiko eingegangen, das völlig normal ist. Die gleiche Diskussion kann man doch bei Immobilienwertverlust weil Windräder in der nähe sind aufmachen. Trotzdem benötigen wir Windkraft. Genauso wie Bildung.

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Finde ich sehr lustig, denn im allgemeinen übernimmt die Stadtreinigung die Reinigung der Stadt und nicht die Bürger.

Eine einfache Antwort auf die Anliegen dieser besorgten Bürger wäre, dass eine neue Schule woanders gebaut wird und die Mehrkosten von den besorgten Bürgern getragen werden. Dazu auch noch der Hinweis, das Immobilien nicht einfach im Wert steigen, sondern diese entweder durch eigene Investitionen aufgewertet werden (was selten ist) oder i. d. r. sie durch eine höhere Attraktivität, sprich durch öffentliche Investitionen mehr wert wurden.