Der Fall RWE - Saúl Luciano Lliuya verklagt Energiekonzern

Hallo,

hier ein aus meiner Sicht spannender Themenvorschlag: Bereits im Jahr 2015 verklagte Saúl Luciano Lliuya aus Peru den deutschen Energiekonzern RWE. Der Grund: Seine Heimatstadt Huaraz in der Region Ancash liegt unterhalb eines Gletschersees. Durch die fortschreitende Klimakatastrophe und das Schmelzen des Gletschers wird die Stadt durch eine Flutwelle bedroht.

RWE ist nach eigenen Angaben der größte CO2-Einzelemittent in Europa und für 0,5 Prozent der menschgemachten Emissionen seit Beginn der Industrialisierung verantwortlich. Mit rund 17.000 € werden entsprechend 0,5 Prozent der notwendigen Kosten für Schutzmaßnahmen gefordert.

Ende Mai 2022 haben nun Richter:innen des Oberlandesgerichts Hamm und Gutachter:innen bei einer Ortsbegehung die Gefahr einer möglichen Flutwelle für das Haus des Klägers untersucht. Der Termin war aufgrund der Covid-19-Pandemie immer weiter verschoben worden. Schon jetzt hat der Fall Rechtsgeschichte geschrieben: Mit der Beweisaufnahme räumten die Richter:innen grundsätzlich die Möglichkeit ein, Großemittenten für ihren Beitrag zu Klimawandelfolgen zur Verantwortung zu ziehen.
Die NGO Germanwatch sowie die Stiftung Zukunftsfähigkeit unterstützen den Kläger.

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