DB / Erfahrungen mit dem Neun-Euro-Ticket

Wenn man nicht den üblichen Tagestouristenströmen folgt (zur Ostsee, nach Sylt, zum Pfingstmarkt) kommt man super unter. Gerade auf dem Land sind ja viele Nahverkehrszüge bisher kaum wirklich ausgelastet gewesen. Manchmal hat man nun eine Viererbank nicht mehr allein für sich. Das ist aber auch alles.

Ich würde mir so sehr wünschen, dass das Angebot verlängert wird. Gerne auch für ein paar Euro zusätzlich. Und dass, wo nötig, eben zusätzliche Züge zur Verfügung gestellt werden. Die Flatrate lindert einige der größten Probleme, die der ÖPNV bisher in Deutschland hat: Verhältnismäßig hohe Preise, die Zerstückelung in Dutzende Verkehrsverbünde, Unübersichtlichkeit bei den Tarifen. Das 9-Euro-Ticket ist für mich als Kunde ein großartiges und einfach zu verstehendes Angebot. Und ich glaube auch, dass man damit langfristig wieder Menschen für den Schienenverkehr begeistern kann.

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Vielleicht aus der Beamten-Sicht. Mit etwas Kreativität kann man das schon, jedenfalls beim Personal. Urlaubssperre, Wochenstunden erhöhen, Überstunden zahlen, Extra Prämien fürs Wochenende,….Fahrkartenkontrolle aussetzen,…
Aber wie es aussieht ist der Plan es den Menschen zu vergällen.

In den Verkehrsverbünden wurde, besonders in den nun betroffenen Regionalzügen, massiv Personal abgebaut. Außerdem gibt es Dinge, die Geld nicht ausgleichen kann.

Das halte ich für schlicht übertrieben. Da sitzt ja keiner mit einem Plan rum, um die Leute zu geißeln.

Es war doch klar: Langes Wochenende, teilweise eine Woche Ferien, deswegen viel mehr Kunden. Aber ein Fahrplan, der eben so ist wie er ist, den kann man nicht für 3 Monate komplett neu machen. Und Sonderzüge helfen eigentlich nur für erhöhtes Aufkommen auf einer Strecke (zu/von einem bestimmten Großereignis).

Das ist jetzt ein großes Experiment, das leider auf dem Rücken der Mitarbeitern der Bahn, den Bestandskunden und den neuen 9-Euro Fahrern ausgetragen wird. Hoffen wir mal dass es danach entsprechende Erkenntnisse gibt und sich etwas ändert.

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Appell an die, die mit Verweis auf verstopfte Züge das 9-Euro-Ticket bzw. seine Vorbereitung darauf kritisieren:

Jetzt warten wir doch erst mal ab!
„In der Ruhe liegt die Kraft“

Auf den üblichen Kurzurlaubsstrecken sind in Ferienzeiten und Zeiten wie das Pfingstwochenenden sehr oft die Züge überfüllt. Und die Bahn und die ÖPNVs hat nun mal nicht noch 1/3 der in den regulären Zeiten fahrenden Waggons irgendwo herumstehen, die man in solchen Spitzenzeiten einsetzen könnte.

Lasst uns doch mal schauen, wie das 9-Euro-Ticket in „normalen Zeiten“ funktioniert und reden dann nochmal, anstatt nach 5 Tagen bereits sein / ihr Urteil zu fällen.

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Dazu nochmal:

Mit dem Neun-Euro-Ticket werden viele Deutsche diesen Sommer Reisen machen, die sie sonst nicht gemacht hätten. Mit zu niedrigen Preisen heizen wir die Mobilität stark an, und auch wenn sie mit der Bahn erfolgt, ist sie nicht nur ökologisch. Es geht nicht darum, möglichst viele Leute im öffentlichen Verkehr zu haben, sondern bisherige fossile Fahrten durch möglichst ökologische Fahrten zu ersetzen.

… sagt der Direktor des Schweizer Bundesamts für Verkehr und damit zuständig für den Betrieb des öffentlichen Verkehrs in der Schweiz (Paywall, die SZ bietet Tagestickets):

Zu dem Thema noch folgender Hinweis:

Wenn man mit dem 9-Euro-Ticket fährt, ist man nicht unbedingt „vollwertiger“ 2. Klasse Bahn-Fahrer.

Was heißt das?

Der VBB (Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg) schreibt in seinen Informationen zu dem 9-Euro-Ticket für Abonnements:

Gegen Aufpreis bzw. Zuschlag (Erwerb einer Übergangskarte zur Benutzung der 1. Wagenklasse) ist die Nutzung der 1. Klasse innerhalb der räumlichen Gültigkeit [Anm.: also in Berlin und Brandenburg] des bestehenden Abonnement- bzw. Jahreskarten-Produktes im VBB unverändert möglich.
Außerhalb der räumlichen Gültigkeit des bestehenden Abonnement- bzw. Jahreskarten-Produktes ist die Nutzung der 1. Klasse auch gegen Aufpreis nicht möglich.

Das bedeutet also, wer eine Abo-Karte des VBB besitzt, die ja automatisch auf 9 Euro vergünstigt wird, kann damit gegen Aufpreis (z.B. 4,20 €) auch in die erste Wagenklasse wechseln (innerhalb des VBB).

Wer das „normale“ 9-Euro-Ticket nutzt, bezahlt zwar den gleichen Preis (in Juni, Juli und August), kann jedoch nicht gegen Aufpreis in die 1. Klasse. Diese bleibt quasi den Stammkunden vorbehalten.

Als kleiner disclaimer sei hier gesagt, dass mich das persönlich erwischt hat und ich da deswegen auch nicht ganz neutral bin. Aber ich finde man sollte das trotzdem mal erwähnen, denn wenn 2 Kunden für etwas den gleichen Preis zahlen, würde ich meinen, sollten sie auch die gleichen Leistungen bekommen.

edit:
Und um nicht nur den VBB zu kritisieren:
Beim RMV (Rhein-Main-Verkehrsverbund), dem 2. größten, deutschen Verkehrsverbund, nach dem VBB, sieht es genauso aus (Link).

Pfingsten mit der Bahn war chaotisch – wie immer

Mit dem Neun-Euro-Ticket genossen auch die Berliner Pfingstpilger ihre Regionalbahnreise in vollen Zügen (wenn sie denn überhaupt reinkamen) – und das nicht nur auf dem Weg nach Sylt. Zum Trost (und zur Erinnerung) haben wir für Sie mal ein paar Schlagzeilen der vergangenen Jahre vom Schienenfest des Heiligen Geistes herausgesucht:

  • „Sylt-Reisenden mit Räumung der Züge gedroht“ (2011)
  • S-Bahn-Pfingst-Chaos“ (2012)
  • Sylt überfüllt“ (2013)
  • „Pfingsten: Die Bahn ist komplett überfordert“ (2014)
  • Pfingstchaos bei der Bahn“ (2015)
  • Zugausfälle und Verspätungen zum Auftakt des Pfingstwochenendes“ (2016)
  • „Reisen an Pfingsten: Droht das große Chaos?“ (2017)
  • „Volle Züge und totales Chaos an Pfingsten“ (2018)
  • „Auch am Pfingstmontag endeten Ausflüge mit der Bahn im Chaos – Radfahrer passten nicht mehr in übervolle Züge“ (2019)
  • Die Züge ausgebucht, die Gänge dicht belegt – und die dringenden Appelle des Bahnpersonals, doch bitte nicht mehr zu versuchen, die Waggons zu entern“ (2020)
  • „Bahn rechnet mit deutlich mehr Reiseverkehr zu Pfingsten“ (2021)
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Ergänzung zu meinem Beitrag!
Die Lage hat sich in der Woche nach Pfingsten deutlich entspannt.
Züge sind zwar noch voll, aber ich habe jetzt an zwei Tagen jedesmal einen Platz bekommen, sogar mit Fahrrad.
Insgesamt denke ich, dass es zu den Feiertagen einfach zu einer starken Frequentierung gekommen ist.
Die Zugverbindung war von Kassel nach Erfurt oder Göttingen.

Mit freundlichen Grüßen

Chris2

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Die Bahn kommt nach dem Pfingstansturm jetzt wohl besser mit den 9-Euro-Ticket klar:

Ob die Maßnahme wirklich Leute vom Bahnfahren überzeugt, bezweifle ich zwar aber im schlimsten Fall bekommen zumindest viele Menschen mit schmalen Geldbeutel die Möglichkeit innerhalb von Deutschland urlaub zu machen. Das sollte ja auch wieder etwas Geld in die Kassen von Hotel, Gastronomie und Einzelhandel spülen.

Bin mal gespannt wie die Bilanz am Ende so ist.

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Meine Erfahrung 9 Euro Zicket?

Einfach viel weniger Kosten für lokalen Transport und viel entspannteres losfahren: Es haben sich schon 2 ‚Einkäufe aus Gelegenheit‘ ergeben (Schuhe und Ersatz für Socken) die ich sonst weiter aufgeschoben hätte. Dazu fahre ich hier recht gerne entspannt zum SimRacing Center um mal ne Stunde im Simulator zu fahren, was auch sonst mit 7 Euro zu Buche schlägt und hier die Kosten für mich um 20% senkt.

Wir waren vor kurzem aus Hamburg in Schwerin, noch vor dem Ticket und würden das auch wieder im ICE fahren. Nicht nur aus Bequemlichkeit, aber auch aus dem Gesichtspunkt es sich leisten zu können und nicht aus reiner ‚Geiz ist Geil‘ Mentalität Plätze zu verbrauchen die vielleicht jemand auf dem Weg zur Arbeit braucht.

@Matder Die 25 Prozent Wachstum im Mai würde ich definitiv mit einem ‚Grain of Salt‘ nehmen. Mich würde es wirklich wundern, wenn die Bahn so schnell belastbare Zahlen zusammenbekommt und Artikel wie dieser nicht die typische Hyperbel der Presse im Bezug auf Bahn ist. Die abzeichnenden Chefredakteure fahren alle sicher Autos und weniger 9 Euro Ticket Urlaubszug.

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Fair enough. Ja die Zahl ist vermutlich nicht wirklich belastbar, aber ich traue der Bahn schon zu, das sie das ungefähr schätzen kann.
Die Quelle der Zahlen ist Spiegel+, da kann ich leider nicht lesen. Und die aktuellste Pressemitteilung bei der Bahn zum 9-Euro-Ticket ist die hier:

Wenn man nicht den üblichen Tagestouristenströmen folgt (zur Ostsee, nach Sylt, zum Pfingstmarkt) kommt man super unter. Gerade auf dem Land sind ja viele Nahverkehrszüge bisher kaum wirklich ausgelastet gewesen. Manchmal hat man nun eine Viererbank nicht mehr allein für sich. Das ist aber auch alles.

Ich würde ergänzen, dass man wenn möglich auf bestehende Entlastungszüge ausweichen sollte. Meine Erfahrung über meine (beruflich notwendige) Fahrt an die Ostsee. Im regulären Zug (der nur alle zwei Stunden fährt) standen die Leute schon im Einstiegsbereich gequetscht wie Sardinen. Volle Züge zur Ferienzeit an die Ostsee kannte ich zwar schon, aber das war schon echt extrem. Der Zug eine Stunde später bot mir ab Berlin Hbf. (ab wo es erfahrungsgemäß immer leerer wird) einen Sitzplatz und der zusätzlich nötige Umstieg in den Entlastungszug entschädigte mit einem Zug für das letzte Stück, der lediglich so gefüllt war, wie ich es sonst eher aus den Wintermonaten gewohnt war.

Letztendlich kann man also mit ein wenig Nutzen der Bahn-App weiterhin recht gut fahren, wenn man z.B. Züge, bei denen schon angekündigt wird, dass Fahrradmitnahme nicht garantiert werden kann, meidet und stattdessen vorgeschlagene Alternativen nutzt. Bei Leuten, die allerdings nicht so digitalaffin sind, befürchte ich, dass sie durch die Zustände, die in einem gewissen Maße allerdings für diese Zeit normal und bekannt sind, wie andere schon zureckt anmerkten, vom Bahnfahren abgeschreckt werden. Zudem werden womöglich diese „normalen“ Ereignisse dann dem 9€ Ticket zugeschrieben, obwohl sie auch vorher schon ständig passiert sind und man wird sich nicht um den nötigen Ausbau der Infrastruktur sorgen.

Mag anekdotische Evidenz sein, aber immerhin: ich bekomme aus meinem Umfeld vermehrt mit, dass Familien, die bisher aus Kosten- und Bequemlichkeitsgründen (Ticketbucherei) immer mit dem Auto aus dem Speckgürtel in die Innenstadt (Ruhrgebiet) gefahren sind, nun den ÖPNV vermehrt als Alternative wahrnehmen und nutzen.

Jemand, der aufgrund Autopendelei beruflich kein Jobticket braucht, hat oft keinen Grund, sich ein teures Monatsticket für Gelegenheitsfahrten zu kaufen. Gleichzeitig sind dann bei Familientouren mit Frau und Kindern in die Stadt schnell mal >20€ für hin und zurück fällig. Hier verbessert das 9-€-Ticket zumindest die Niederschwelligkeit.

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Ich plane meine Fahrten mit einer App, und das halte ich eigentlich für einen guten Service.

Aber: Ein angzeigter Zug fuhr nicht, und ich musste auf den nächsten warten. Bei einer anderen Fahrt wurde mir ein falscher Fussweg zur Haltestelle angezeigt, der Umweg war nicht sehr weit, aber ich schaffte es nicht mehr, den Zug zu erreichen.

Solche Erfahrungen bestärken halt das Bild der Bahn als unzuverlässiges Verkehrsmittel, auch wenn es in diesen Fällen eher an der schlechten Digitalisierung liegt.

Das wird immer mal wieder vorkommen - und desto dichter das Nahverkehrsnetz wird, desto störungsanfälliger wird es auch. Im Idealfall ist die Taktung der Zugverbindungen natürlich so eng, dass eine Verspätung schlicht nicht in’s Gewicht fällt, weil der nächste Zug einfach 10 Minuten später fährt (oder die nächste Straßenbahn 3 Minuten später fährt…).

Ausfallende Züge sind daher ein Dauerproblem, welches aber durch einen stärkeren Ausbau des Nahverkehrs an Brisanz verlieren würde. Daher handelt es sich eher um ein Übergangsproblem.

Wobei man hier der Fairness halber sagen muss, dass auch der Autofahrer eine Verzögerung einplanen muss, vor allem, wenn er die Strecke nicht kennt (Staus, Baustellen usw.). Kurzum: Wenn du den Weg zur Haltestelle nicht kennst und so knapp planst, dass ein kleiner Umweg dich den Zug verpassen lässt, liegt das Problem auch an mangelhafter Planung.

Nebenbei: Ist es eine App der Bahn oder des regionalen Verkehrsverbundes oder eine Dritt-Parteien-App? Gerade der Fußweg zur Haltestelle wird bei Third-Party-Apps wohl eher über Google Maps / Open Street Maps realisiert, daher trifft die Bahn in diesem Fall nicht mal eine Schuld, weil der Fußweg zur Haltestelle auch wirklich nicht mehr in den Verantwortungsbereich der Bahn fällt (und auch nie gefallen ist).

In Deutschland schon, in Japan eher nicht.

Wenn ich mit dem Auto fahre, benutze ich das Navi, das auch Verkehrsinformationen hat, insbesondere, wenn ich den Weg nicht kenne.

Verkehrsverbund.

Mir geht es weniger darum, wer Schuld ist, sondern mehr, wie gut welche Verkehrsarten für mich funktionieren. Und da ist meine bisherige Erfahrung, dass ÖPNV unzuverlässiger ist, außerdem etwa zwei- bis dreimal so langsam, dafür spare ich die Parkplatzsuche und -kosten.

Auch in Japan fallen mal Züge aus, weil ein Zug ein technisches Problem hat oder ein Schaffner plötzlich krank wird. Oder wegen Personenschäden. Ganz verhindern kann man es nicht.

Aber in der Tat ist das Problem in Deutschland größer als in anderen Ländern, und das hat maßgeblich mit der Finanzierung zu tun. Dazu ein schöner Artikel der NZZ, wenn auch aus 2018, der die Pünktlichkeit der Bahn von Deutschland, Österreich und der Schweiz vergleicht - und auch die Pro-Kopf-Ausgaben der jeweiligen Staaten. Und oh Überraschung: Das Land, welches am meisten zahlt, hat die pünktlichsten Züge (Schweiz), das Land, das am wenigsten zahlt, die unpünktlichsten (Deutschland). Also alles keine wirkliche Überraschung und ich denke, da sind wir uns auch einig, dass hier ein maßgebliches Problem liegt.

In Deutschland ist das Geld halt traditionell immer vor allem in den Straßenbau gegangen - vor allem für den Automobilverkehr, in letzter Zeit zum Glück auch etwas stärker in den Radverkehr. Wobei auch der Straßenbau in den letzten Jahren vernachlässigt wurde (auch bei der Qualität der Straßen liegen Österreich und die Schweiz deutlich vor Deutschland). Die Schienen wurden aber eben noch stärker vernachlässigt - und das rächt sich jetzt. Aber die schwarze Null war halt in 16 Jahren Merkel wichtiger als Investitionen in die Infrastruktur, was absolut wahnsinnig ist.

Das kommt halt wirklich stark darauf an, wo man wohnt. Das Risiko für Verspätungen war hier im Ruhrgebiet mit dem Auto definitiv größer, weil hier auf der A45 ständig Stau ist.

Bei meinem letzten Job war der ÖPNV deutlich sinnvoller. Mit dem Auto hätte ich 20 Minuten gebraucht, mit dem Zug waren es zwar 35 Minuten, davon 5 Minuten zur Haltestelle laufen (500 Meter) und 2,5 km von der Haltestelle zum Job laufen (=25 Minuten), dazwischen 5 Minuten S-Bahn (3 Stationen). Die Strecke hat zwar 15 Minuten länger gedauert, dafür habe ich aber 3 km Bewegung bekommen - und das ist ein guter Deal, wenn man ohnehin jeden Tag mindestens 10 km gehen will (was ich jedem nur empfehlen kann!). Kurzum: Die Öffentlichen zu benutzen hat mich unter’m Strich weniger Zeit gekostet, als es das Auto getan hätte, weil „nur“ 5 Minuten verschwendet waren (=im Zug sitzen), während beim Autofahren 20 Minuten verschwendet gewesen wären.

Daran sieht man, dass es auch einfach eine Frage der Einstellung ist. Wenn der Zug mal Verspätung hat, ist mir das auch fast egal (dank Gleitzeit), dann nutze ich die Zeit halt, den Bahnsteig auf- und abzugehen und dadurch meine Kilometer zu machen (auch wenn mich Leute dafür blöd angucken…).

Die Tatsache, dass man mit öffentlichen Verkehrsmitteln zwangsläufig auch etwas gesunde Bewegung bekommt, sollte man daher bei der Beurteilung nicht unter den Tisch fallen lassen. Und man sollte es nicht als Last wahrnehmen, sondern als Gelegenheit.

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Hier betrügst du dich massiv selbst: „dank Gleitzeit“ heißt hier, dass du diese Verzögerungen mit deiner Freizeit bezahlst, und ich hoffe doch sehr, dass du schönere Strecken als einen Bahnsteig hast, auf denen du eigentlich deine Kilometer machen würdest.

Also fast 2-mal so lange, wie @Helmut sagte.

Bei der Zeitaufteilung würde ich nicht behaupten, dass du „mit dem ÖPNV“ zur Arbeit gefahren bist. Du bist eher zu Fuß gegangen. 25 Minuten zur S-Bahn-Station laufen ist jedenfalls keine akzeptable Alternative für die Allgemeinheit. (Vielleicht hätte es einen Bus gegeben, den du nicht genommen hast, weil du gerne läufst, ok.)

Tatsächlich interessant: Andere ÖPNV-Befürworter argumentieren mit der vielen „Arbeitszeit“, die man im Zug so hat, du rechnest die Zug-Zeit als verloren.

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Das kommt immer darauf an, ob man während der Fahrt arbeiten kann oder nicht. Also eine längere Fahrt im ICE ist sehr gut nutzbar, die 35 Minuten in der S-Bahn, ggfs stehend, eher nicht.

Die Tage auf ein Konzert gegangen. Kurz überlegt das 9€ Ticket zu nehmen. Bahn 1,5 Stunden, Auto 30 Minuten. Ja gut dann halt doch Auto :person_shrugging:

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