Wenn man nicht den üblichen Tagestouristenströmen folgt (zur Ostsee, nach Sylt, zum Pfingstmarkt) kommt man super unter. Gerade auf dem Land sind ja viele Nahverkehrszüge bisher kaum wirklich ausgelastet gewesen. Manchmal hat man nun eine Viererbank nicht mehr allein für sich. Das ist aber auch alles.
Ich würde ergänzen, dass man wenn möglich auf bestehende Entlastungszüge ausweichen sollte. Meine Erfahrung über meine (beruflich notwendige) Fahrt an die Ostsee. Im regulären Zug (der nur alle zwei Stunden fährt) standen die Leute schon im Einstiegsbereich gequetscht wie Sardinen. Volle Züge zur Ferienzeit an die Ostsee kannte ich zwar schon, aber das war schon echt extrem. Der Zug eine Stunde später bot mir ab Berlin Hbf. (ab wo es erfahrungsgemäß immer leerer wird) einen Sitzplatz und der zusätzlich nötige Umstieg in den Entlastungszug entschädigte mit einem Zug für das letzte Stück, der lediglich so gefüllt war, wie ich es sonst eher aus den Wintermonaten gewohnt war.
Letztendlich kann man also mit ein wenig Nutzen der Bahn-App weiterhin recht gut fahren, wenn man z.B. Züge, bei denen schon angekündigt wird, dass Fahrradmitnahme nicht garantiert werden kann, meidet und stattdessen vorgeschlagene Alternativen nutzt. Bei Leuten, die allerdings nicht so digitalaffin sind, befürchte ich, dass sie durch die Zustände, die in einem gewissen Maße allerdings für diese Zeit normal und bekannt sind, wie andere schon zureckt anmerkten, vom Bahnfahren abgeschreckt werden. Zudem werden womöglich diese „normalen“ Ereignisse dann dem 9€ Ticket zugeschrieben, obwohl sie auch vorher schon ständig passiert sind und man wird sich nicht um den nötigen Ausbau der Infrastruktur sorgen.