Das Kalkül von Merz künftige Koalitionspartner unter Druck zu setzen

Kann es sein, dass Merz sich mit seiner Aktion diese Woche vor allem Beinfreiheit in einer künftigen Koalition schaffen wollte?

Angenommen es wird Schwarz-rot, dann kann er künftig immer sagen: Liebe Genoss:innen, ihr wollt einen höheren Mindestlohn und den Soli nicht abschaffen? Ich will das Gegenteil; die Faschisten übrigens auch.

Angenommen es wird Schwarz-grün, dann kann er künftig immer sagen: Liebe Ökos, ihr wollt höhere CO2-Steuern und das Deutschlandticket erhalten? Ich will das Gegenteil; die Faschisten übrigens auch.

Unter dieser Prämise müsste Rot-Grün einen Pack schließen, auf keinen Fall Merz oder irgendwen, der an dem Stunt beteiligt war, zu wählen. Dann würde es auf Wüst oder Günther hinauslaufen. Definitiv das kleinere Übel. Oder Merz würde dann ernst machen mit Schwarz-Braun?

Was denkt ihr?

Vielleicht wollte er den Preis für eine Regierungsbeteiligung hochtreiben, aber er müsste ja dann in letzter Konsequenz auch bereit sein, wieder wortbrüchig zu werden. Wenn er in einer Koalition wäre und so auftritt, dann ist die Koalition doch Geschichte. Und wenn er in Koalitionsverhandlungen ist, dann müssten doch auch die Verhandlungen Geschichte sein.
Ich hoffe jedenfalls, dass SPD oder Grüne in dem Fall klare Kante zeigen.

Kann er doch gar nicht - den Preis hochtreiben.

AFD will er nicht
Grüne will Söder ums „Verrecken“ nicht

SPD ist die Braut - die sich aus staatspolitischer Verantwortung natürlich fügt.

(vorausgesetzt für Umfragewerte bleiben so ähnlich)

Und dann wären wir wieder bei diesem Thema:

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Merz braucht keine Koalition, er kann auch eine Minderheitsregierung anführen und dann mit wechselnden Mehrheiten (also i.d.R. AfD) regieren.
Ich würde mich auch nicht wirklich wundern, wenn es so weit käme.

Damit kann er aber auch die SPD erpressen: „Entweder regieren wir zusammen, ihr kriegt 20% eurer Themen durch. Oder ich mach’s alleine und ihr kriegt nichts.“

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Genau deshalb ist eine Stimme für die Union eine für die AfD.

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AfD wollte er im November aber auch noch nicht. Er hat zumindest deutlich gemacht, dass er bereit ist, das aus der Rolle der Opposition in Kauf zu nehmen.
Und dann bleibt ja, selbst wenn es nur die SPD ist, die Frage, wie sehr man ihm traut und welche Perspektive man für schlimmer hält.
Traut man ihm, dass er in einer Minderheitsregierung nicht mit der AfD das gleiche nochmal durchzieht, sondern Kompromisse in der Mitte sucht? Oder geht man ihm maximal entgegen, damit genau das nicht passiert?

Also ist die Frage, ob die Faschisten mit Merz eine gesellschaftlich chauvinistische-rassistische und wirtschaftlich eine neoliberale Politik machen oder ob es die Sozis machen? Dann können die Sozis sich doch gleich selbst auflösen.

Eine Regierung über Führung von Herrn Merz würde genau diese

machen. Merz und Söder können gar nicht mehr hinter ihre Aussagen zur Wirtschaft und Migration zurück.

Sollte die SPD in einer Koalition (oder die Grünen) müssten sie Merz einiges abringen oder sie können

Wenn Merz gewinnt, wird es amS eine wie sich immer geartete schwarz-blaue Regierung geben. Selbst bei einer anderen Koalition würde immer die Option schwarz-blau als Druckmittel bestehen. Merz & Co. würden diese Option immer mit sich herumtragen bis sie Realität wird.