Ich war etwas überrascht, als flapsig in der Diskussion zum wahlrecht unser jetziges System als das Beste aller schlechten Modelle bezeichnet wurde.
Könntet ihr dies bitte etwas ausführen? Was wäre aus eurer Sicht denn dann ein gutes Modell? Und wäre es nicht besser dann eines der schlechteren von den besseren Modellen zu nehmen?
Was ist objektiv besser? Demokratien wo die gewinnende Koalition größer ist sind generell besser.
When winning coalitions are large, rulers promote public welfare, produce economic
growth, increase political freedoms, and enhance the prospects for peace. By contrast, rulers with small winning coalitions engage in political repression and theft, and they do even less for citizens when small winning coalitions are paired with large
selectorates. —Winning Coalition Size and Economic Performance:
The Selectorate Theory and East Asian Developmental States
In Koalitionspolitik mit Einflussnahme von wirtschaftlichen Interessen (cough. Porsche) wird es alles nicht einfacher oder besser. Da kommt die Argumentation her dass die derzeitige gewinnende Koalition eigentlich nur FDP-Wähler und eine Minderheit der SPD-Wähler ist.
Ich glaube was das beste Verhältnis zwischen Selectorate und Winning Coalition ist steht zur Diskussion aber dass ein Land wo 25% der Einwohner nicht wählen dürfen suboptimal funktioniert sollte unumstritten sein.
Ich denke, damit wurde auf Winston Churchill angespielt:
Die Demokratie ist keine besonders gute Staatsform. Aber sie ist die beste, die ich kenne.
Das hatte ich auch so verstanden.
Aber wie immer bei Zitaten funktioniert deren Wirkung natürlich nur wenn der Rezipient den Hintergrund kennt.