Cultural Appropriation - Kulturelle Aneignung

Wo fängt Kulturelle Aneignung an, ist sie per se schlecht oder eigentlich etwas positives?

  1. Kleidung, Essen, Religiöse oder Kulturelle Symbole, Kunst
  2. Privat vs Kommerziell.
  3. Europäer.in eignet sich Kultur einer marginalisierten Gruppe an = eher negativ
  4. Marginalisierte Gruppe eignet sich europäische Kultur an = eher positiv
  5. Kann man das Thema von Rassismus und/oder Unterdrückung trennen

Ist vielleicht auch ein Thema für „Das Interview“ mit einer geeigneten interviewpartner.in

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PS: Ich gehe natürlich davon aus, dass die Beschäftigung mit der jeweils anderen Kultur aus einer positiven, anerkennenden und respektvollen Absicht hervorgeht und es nicht darum geht sich lustig zu machen, oder herablassend gegenüber anderen Bräuchen und Kulturen zu handeln.

Mich würde eine tiefgehende Auseinandersetzung mit dem Begriff auch interessieren. Ich weiß nicht, ob gerade die Lage dafür prrädestiniert ist. Andere Podcasts hätten vielleicht mehr kulturhistorischen Fokus. Aber wenn das die beiden interessiert, warum nicht!
Grundsätzlich stehe ich dem Konzept skeptisch gegenüber, denn das Wort Appropriation/Aneignung impliziert ja, dass jemand ein gewisses Eigentumsrecht an einer Kultur hätte. Das geht schon mal vom Prinzip her nicht, und zieht auch quasi die Notwendigkeit der Definition von Gruppen nach sich, deren Zugehörigkeit man nur durch Geburt erlangen kann, aber wenn man nicht drin ist, hat man weniger Rechte als das Gruppenmitglied.
Freilich hat ein abgeschwächtes Konzept insofern etwas für sich, als man vielleicht ein gewisses kulturelles Empfinden verletzt, wenn man bestimmte Symbole unüberlegt verwendet. Man stelle sich vor, jemand würde sich nur zur Deko ein Kruzifix ins Wohnzimmer hängen (seltsame Dekoration zwar, aber mir fällt gerade nichts besseres ein). Nun kann man sich fragen, wo ist die Grenze? Muss man es vielleicht aushalten, dass Personen, die eine bestimmte Kultur nicht gut kennen, deren Elemente und Symbole vielleicht für exotisch oder dekorativ halten und deshalb von ihrem ursprünglichen Zweck entfremden? Wenn man darauf mit nein antwortet, muss man meines Erachtens eine gute Begründung abgeben, die weit über die Worte „Cultural Appropriation“ hinausgeht. Oder anders: Was ist dieses „kulturelle Empfinden“, von dem ich oben gesprochen habe, und inwiefern rechtfertigt es eine Beschränkung einer Gestaltungsfreiheit von jemandem, der einer Gruppe nicht angehört? (Wobei ich Freiheitsbeschränkung hier nicht in einem rechtlichen Sinn verstanden wissen will, sondern in einem moralischen).

Edit: Tippfehler

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