Covid-19 Pandemie: Freedom Day 20.3.?

Es sieht so aus, daß die im Infektionsschutzgesetz §28a geregelten Maßnahmen am 19.3. auslaufen und es danach keine Rechtsgrundlage mehr für Dinge wie Maskenpflicht, Abstandsregeln etc. gibt. (D.h. keine Maskenpflicht mehr in Supermarkt, ÖPNV etc.)
Angeblich hat der Bundestag auch bis dahin keine Gelegenheit mehr, für eine Verlängerung zu stimmen - davon abgesehen, daß die FDP sowieso dagegen ist.

Die Frage wird sein, ob wir uns einen Freedom Day bereits erlauben können. In Dänemark, Spanien und Portugal steigen die Todeszahlen. Wir werden erst in einigen Wochen sehen wieviele Menschen dort an Corona gestorben sind, wenn genauere Zahlen zur Übersterblichkeit vorliegen.

Und nicht vergessen in der Diskussion sollten wir die Kinder. Für 5-12 jährige gibt es noch keine Stiko Empfehlung, für unter 5 jährige noch keinen Impfstoff. Auch Kinder und Jugendliche sterben an Corona. Bevor wir alles öffnen sollten wir schon abschätzen können wie viele Kinder eine Impfung retten könnte. Ignorieren können wir das nicht.

Da würde mich tatsächlich auch die Einschätzung der Lage interessieren… Irgendwie wird man das Gefühl nicht los, dass niemand mehr Bock hat irgendwelche Corona-Regeln aufzustellen.

Ist da politisch eine Nachfolgeregelung in Planung oder „vergisst“ man das einfach und hofft mal wieder, dass es dann schnell genug warm wird?

Da man nicht in der Lage ist die Verbreitung von Omikron zu verhindern, und die (kurzzeitigen) gesundheitlichen Effekte bei weitem nicht mehr so schlimm sind wie noch bei Delta, und der Winter sich dem Ende neigt, ja, man scheint dass nun bis Mitte März aussitzen zu wolen und dann „zu vergessen“. Was im nächsten Herbst wird, wir werden es sehen.

Das ist das Problem. Es ist ja durchaus nicht unwahrscheinlich, dass auf Omikron wieder eine Delta-Variante folgt. Einerseits weiß man nicht, ob dann der Krankheitsverlauf nicht doch wieder schlimmer wird und andererseits wären aber geimpfte Menschen besser geschützt (und 2G-Regeln wieder wirksamer).

Der zweite Punkt ist, der aus meiner Sicht auch schon jetzt mit Omikron eine Verlängerung der Einschränkungen dringend nötig macht, ist, dass es einfach noch nicht genügend Daten dazu gibt, wie sich Omikron beispielsweise langfristig bei (kleinen, ungeimpften) Kindern auswirkt (PIMS, Long Covid). Also einfach zu sagen „Na guck, die sterben ja auch nicht häufiger als vorher, lassen wir laufen.“ wäre schon zynisch.

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Ist das denn wirklich so? Laut RKI Wochenbericht vom 10.02.2022 sind bisher 47 unter 20 jährige an Covid gestorben. Bei einer Durchseuchung würden wir wohl einige Hundert Todesfälle haben, wenn wir keine Impfung hätten.

Die USA veröffentlichen ihre Todeszahlen sehr präzise, siehe CDC . Da ist für z.b. Texas oder Florida zu sehen, dass die Todeszahlen bei den 0-25 jährigen im Jahr 2021 ansteigen, wenn es gerade sehr viele Corona Fälle gab. Das deckt sich auch mit Daten aus UK. Für diese Altersgruppe ist Covid eine gefährliche Krankheit, aber ich weiß nicht, in welches Alter genau die Todesfälle fallen. Ist es für unter 12 jährige ungefährlich oder fehlen uns da noch die Daten, weil sich die Gefährlichkeit erst nach sehr vielen Infektionen zeigt?

Ein wenig verstörend finde ich es aber schon, dass wir bisher keine Empfehlung für die Impfung von der Stiko für die 5-12 jährigen haben, weil die Daten noch nicht ausreichend sind. Aber das Virus, von dem wir auch nicht genau wissen, wie gefährlich es für die unter 12 jährigen ist, lassen wir einfach durchlaufen. Sehr wahrscheinlich werden es zum Glück nur ganz wenige Todesfälle bei den unter 12 jährigen bleiben, aber gerade bei der Altersgruppe würde ich lieber noch vorsichtiger sein.

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Mit „vorher“ bei „die sterben nicht häufiger als vorher“ meinte ich nur mit Delta statt mit Omikron. Da scheint (!) sich das Risiko für einen schweren Verlauf nicht zu erhöhen. Natürlich sterben auch junge Menschen eher, wenn sie an Corona erkranken, erst recht ohne Impfung, als wenn sie es nicht tun! Aber die Sterberate ist ja nicht das einzige, was man zum Maßstab dafür machen darf, ob Einschränkungen nötig sind, das wäre ja gerade das zynische; langfristige Folgen wie Long Covid und PIMS kann man dabei ja nicht einfach ignorieren. Und nur, um das noch einmal klarzumachen: Natürlich spricht für mich alles gegen durchlaufen lassen und für bessere Schutzmaßnahmen, eine echte Anstrengung, um wieder flächendeckende PCR-Tests in allen Schulen zu realisieren und ein echtes Augenmerk auf die Sicherheit der Kinder und Jugendlichen.

Und ja, schnell ausreichende Daten für eine klare StIKo-Empfehlung für 5-12jährige wären schön, aber 1. ist das in dieser Altersgruppe vermutlich mit höheren Hürden für die Forschenden verbunden als bei älteren (weiß ich aber auch nicht so genau) und 2. habe ich den Eindruck, dass diejenigen, die ihre Kinder impfen wollen würden, das auch schon getan haben, da es an Kapazitäten ja nicht mehr mangelt. Ich vermute, dass die meisten derer, die das jetzt noch nicht getan haben, das wohl auch mit Empfehlung nicht mehr machen werden. Aber das sind wie gesagt nur Vermutungen. Ich glaube, in den Klassen unserer Grundschulkinder sind fast alle Kinder durchgeimpft, ist allerdings auch zu 85 % linksgrünversifftes Akademiker-Milieu…