Covid-19 Pandemie: Corona-Warnapp noch sinnvoll?

Macht die Corona-Warnapp noch sonderlich Sinn, wenn man bei einer roten Warnung keinen PCR-Test mehr bezahlt bekommt? Man braucht dafür einen positiven Schnelltest von einer Teststelle. Der aber, so heute Morgen im Radio, schlägt im Idealfall nur in 10 Prozent aller Fälle überhaupt an. Das heißt, eine Firewall gegen Omikron ist praktisch nicht mehr vorhanden. Oder verstehe ich da etwas falsch? Ich benutze die App von Anfang an, aber noch nie hat sie sich so nutzlos angefühlt. Ich hatte schon rote Warnungen. Gemessen daran kann ich den PCR-Test nicht jedesmal selbst bezahlen. Was stelle ich also mit so einer Warnung künftig an? Klar, Schnelltest. Aber der bietet kaum Gewissheit. Jedesmal 10 Tage zu Hause bleiben? Geht auch nicht. Irgendwie doof. Hoffentlich bin nur ich doof! :woozy_face:

Was wurde denn da genau gesagt? Dass ein Schnelltest nur mit 10%iger Wahrscheinlichkeit eine Omikron Infektion erkennt halte ich für falsch. Ich würde etwa von einer 50/50 Chance ausgehen. Das ist immer noch wenig, aber der Nutzen ist zumindest noch vorhanden (insbesondere, wenn man sich - im Falle einer Warnung - über mehrere Tage regelmäßig testet).

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Äh, doch, genau das stellst du damit an. Schnelltest und Kontakte minimieren. Das war von Anfang an der Plan, und damals gab es übrigens noch keinen schlechten Schnelltest an jeder Ecke, sodass man niemals wusste, ob man gerade ansteckend ist.
Dass man keinen PCR-Test bekommt, liegt daran, dass es zu viele Infektionen gibt, was auch der Grund ist, warum du so viele Warnungen hast - zusammen mit der Anzahl deiner Kontakte. :wink:

Wenn dir die Anzahl der Warnungen zu groß ist, um jedes Mal diese Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, dann lass’ es halt. Es ist ja nicht so, als würde die Situation (ich meine hier die hohen Infektionszahlen) die Politik ernsthaft stören.
Wenn du allerdings Leute im Umfeld hast, die vulnerabel oder besorgt sind, solltest du dir überlegen, ob du dich zumindest von denen fernhälst. Oder sie zumindest informierst.

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Ein Schnelltest alleine noch nicht, dafür ist er technisch auch nicht gedacht. Die Dinger sind dazu da, über einen längeren Zeitraum hinweg regelmäßig eingesetzt zu werden (so wie es z.B. in Schulen passiert). Die niedrige Gewissheit liegt daran, dass sie 1. weniger empfindlich sind als PCR (sie erkennen eine Infektion also erst mit Verzögerung, teils von mehreren Tagen) und 2. zudem an vielen Teststellen zu lasch gehandhabt werden (schneller Abstrich vorne in der Nase, statt gründliche und tiefe Probenentnahme).

Wenn man häufigen Umgang mit anderen Leuten hat, hilft am besten, sich selbst Tests zu besorgen und sich alle zwei bis drei Tage selbst ordentlich zu testen. Das gilt auch wenn man geimpft und geboostert ist!

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Dass es jetzt nicht mehr genug PCR-Testkapazität in Deutschland gibt, ist eine Fehlleistung der deutschen Regierungen - Österreich zeigt, dass es geht.
Trotzdem hat die Warnapp noch einen Sinn, Zum einen sollte man bei einer roten Warnung vorsichtig sein und Kontakte einschränken, zum anderen Schnelltests machen, einen möglichst bald, weitere im Abstand weniger Tage. Bei geringen Viruskonzentrationen sind die zwar deutlich unempfindlicher als PCR-Tests, aber die Viruskonzentration erreicht im Laufe einer Infektion ja oft auch höhere Werte, die auch von Schnelltests mit hoher Wahrscheinlichkeit erkannt werden.

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Die Coronawarnapp hat für mich den Sinn

  1. zeigt sie auf den ersten Blick 2G (kein gewische wie bei der CovPas)
  2. ich kann mich ohne Lucaapp bei einer Veranstaltung einloggen.

Zur aktiven Nutzung für einen Risikokontakt fehlt mir die Akkuleistung. Die App saugt innerhalb von 2h meinen Akku lehr.

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Das halte ich auch für eine sehr mutige Behauptung, die ich ohne ein paar „härtere“ Indikationen für ihren Wahrheitsgehalt nicht einmal in den Pool der Daten aufnehmen würde, aus denen ich meine Weltsicht konstruiere. Ein Verweise auf eine belastbare Studie etwa, die man checken könnte, oder zumindest eine Info zu einer verlässlichen Quelle für die Aussage, denn dass irgendwer an einer Position gelandet ist, in der er „im Radio“ ein paar Sätze in den Äther blasen darf, ist nun nicht gerade Ausweis für irgendeine Fachkompetenz bezüglich virologischen bzw. epidemiologischen Themen.

Mein Informationsstand besagt analog zu dem, was etwa @MarkusS schon gesagt hat, dass wir eher bei >50% Erkennungsquote sind, wobei es sehr abhängig von den konkreten Tests ist. Die Nasentests sind meines Wissens stärker abgefallen als die Rachen- und Spucktests, weil Omikron zuvorderst im Rachen repliziert.

Ist auch meist nicht nötig. Es geht hier um die Optimierung des Quotienten von Risikominimierung und damit verbundenen Kosten, und das ist ein Kontinuum, keine binäre Angelegenheit.

Ich betrachte jede Aktivität, bei der ich mich oder andere einem Infektionsrisiko aussetze, unter dem Gesichtspunkt des Risikos, das ich aktuell damit eingehe, und dem Nutzen, den ich bzw. andere davon haben. Wenn ich eine rote CWA-Warnung sehe, dann mache ich damit in den 7 Tagen nach Auftreten der Warnung zwei konkrete Dinge:

  • Ich mache regelmäßig, alle 1-2 Tage etwa, nen Schnelltest. Das mache ich sonst im Alltag nicht mehr, außer ich habe einen guten Grund dafür, und ne rote Warnung in der App ist genau so ein Grund. Da die Preise für die Tests in den Supermärkten wieder bei vertretbaren 1-2€ angelangt sind, spar ich mir das Gehampel mit den Teststationen (außer ich brauch unbedingt nen Nachweis) und benutze einfach einen der Tests, die ich für genau solche Zwecke immer zuhause auf Lager habe und schnell machen kann.

  • Ich gewichte die Variable des Ansteckungsrisikos etwas höher in dieser Zeit. Das heißt, dass ich für etwaige Events, bei denen ich andere anstecken könnte, eine deutlich bessere Begründung brauche, sonst lasse ich sie sicherheitshalber sein. Einkäufe im Supermarkt z.B. erledige ich ganz genau so wie sonst, denn mein Nutzen davon ist enorm hoch, und es müsste schon eine nachgewiesene Infektion - z.B. nachgewiesen durch die regelmäßigen Tests, die ich genau dafür mache - bestehen, bevor ich mich an der Stelle einschränke (für den Fall, dass das mal eintritt, sind aber auch ausreichend Vorräte für die ganze Familie angelegt, um die Zeit zu überbrücken). Auch wichtige persönliche Termine lasse ich deswegen nicht gleich sausen. Aber vielleicht schiebe ich noch kurzfristig zu planende und eher unkritische Termine wie z.B. nen Frisörbesuch noch eine Woche raus, weil die in meiner Risiko-Nutzen-Abwägung jetzt unterhalb des Cut-Off landen.

Oh, und natürlich: ich überlege anhand des Datums der Begegnung, was das potenziell für eine Situation gewesen sein kann. Meist lässt sich das schon einigermaßen eingrenzen, ich gehör nicht grad zu den Menschen, die täglich zig Leute treffen, und wenn das z.B. eine „kritische“ Situation gewesen sein sollte, sprich Begegnung in Innenraum, vielleicht sogar zeitweise ohne Maske, dann geht die Übergewichtung des Risikos in meiner persönlichen Kalkulation selbstverständlich erheblich weiter hoch als wenn ich mir sicher bin, dass das maximal eine Begegnung im Freien und/oder durchgängig mit FFP2-Masken war.

Insgesamt finde ich die Hinweise, die mir die CWA über potenzielle Begegnungen (oder den Mangel an solchen) geben kann, daher immer noch enorm hilfreich für die alltägliche Risikoabwägung und ich bin sehr froh, dass wir dieses Hilfsmittel haben.

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Danke für die zahlreichen Meinungen. Unterm Strich werde ich es so halten, bei einer roten Warnung weiterhin zur Arbeit zu gehen und Begegnungen in der Freizeit zu lassen. Allerdings finden 90 Prozent meiner Begegnungen auf Arbeit statt. Der Nutzen für die Pandemieentwicklung bleibt also trotzdem eher klein.

Ich fand hier ein ähnliches Fazit wie gestern auf BR24.

“Bei lediglich hoher Viruslast - also wenn man auch schon ansteckend sein kann - waren die meisten der untersuchten Tests ein Totalausfall.”

Deswegen fände ich, wenn es denn stimmt, schon weiterhin wichtig, bei roten Warnungen kostenlose PCR-Tests machen zu können, wenn man zusätzlich nachweist, auf Arbeit regelmäßig viele Kontakte zu haben. Und man sollte sich grundsätzlich Sonntagabend und Mittwochs immer selbst testen. Nur so ein Vorschlag.

Hallo zusammen,

mittlerweile finde ich die Corona-Warn-App ziemlich nutzlos.
Warum?
Selbstversuch: Ich, am vergangenen Samstag positiv getestet, bekomme von meiner Apotheke (die den PCR-Test selbst durchführt) eine Bescheinigung über das positive Testergebnis.
Ich möchte natürlich mein positives Ergebnis über die Corona-Warn-App melden, damit meine Kontakte entsprechend informiert und gewarnt werden können.
Da auf der Bescheinigung kein QR-Code vorhanden ist rufe ich also (gemäß den FAQ der Corona-Warn-App) die Hotline ein, um mir ein TAN geben zu lassen, damit ich mein Ergebnis in der Corona-Warn-App eingeben kann.
Aussage des Hotline-Mitarbeiters: „Das geht leider nur, wenn der PCR-Test von einem externen Labor durchgeführt wurde. Die Apotheke muss selbst einen QR-Code ausstellen.“
Auf meine Nachfrage bei der Apotheke bekomme ich die Aussage: „Das ist zur Zeit leider noch nicht möglich.“
Ergebnis: Ich kann meinen positiven PCR-Test gar nicht in der Corona-Warn-App eingeben.
Der Sinn und Zweck der App ist damit natürlich obsolet.

Und ich beschreibe es kurz aus der anderen Sicht:

Ich lebe weitesgehend wie letztes Jahr. Homeoffice, keine Veranstaltungen, Treffen oft nur im engeren Kreis und getestet, etc. Dennoch ist meine App nun ständig rot. Ob es nun vom Einkaufen kommt oder von Nachbarn im Mehrparteien-Haus kann ich nicht sagen. Dennoch stellt sich die Frage was ich nun tun soll? Wenn ich mich jedes Mal völlig isoliere komme ich njicht mehr raus aus der Isolation. Wenn ich so weitermache wie gerade, was nützt die App? Denn mir ist ja klar dass „dort draussen“ viele Infizierte rumlaufen (jedenfalls im Vergleich zum selben zeitpunkt im letzten Jahr).

(scheinbar muss mein Beitrag mehr als Zitate enthalten)

Also bei uns ist FHM (schwedische Gesundheitsbehörde) mit der Aussage zur Presse gegangen, dass die Schnelltests bei geboosterten bis zu 6 Monate nach der Infektion ansprechen können, weswegen ich (geboostert und Omikron gehabt) da kein Geld rein pulvere.

Zumal ich mir momentan eh aussuchen kann, warum ich alle Empfehlungen ignoriere entweder weil geboostert oder weil in den letzten 6 Monaten gehabt ^^

Für mich hat die Coronawarnapp (CWA) 2 sinnvolle Anwendungen.

  1. mein Booster wird auf den 1. Blick ordentlich angezeigt im Gegensatz zur CovPassApp
  2. ich kann mich bei Veranstaltungen ordentlich und ohne Luka anmelden.

Die Eingabe eines positiven PCR Test ist so umständlich, dass es praktisch nicht umsetzbar ist.
Ich hatte eine positives PCR Testzertifikat, des offiziellen Testzentrums vom Gesundheitsamt, mit QR Code. Leider bekam ich die Meldung „ der QR Code wird nicht in der CWA unterstützt“. Nachdem ich dann 35 Minuten in der Warteschleife auf meine TAN gewartet habe konnte ich mich als positiv anmelden. Größer kann man die Hürde wohl nicht mehr machen.

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