Covid-19 an den Universitäten und die Lage der Studierenden

Hallo,
ich bin Zuhörerin von eurem Podcast und wollte euch mal von der Lage der Studierenden berichten an meiner Uni.

Bald steht bei uns die Klausurenphase an, welche Präsenz stattfinden wird. An sich ist das kein Problem, aber mit steigenden Coronazahlen bin ich und viele meiner Kommilitonen besorgt. Es geht darum, dass wir nur eine Möglichkeit haben die kommenden Prüfungen zu schreiben. Das heißt, dass wen man nicht an der kommenden Prüfung teilnehmen kann, sich der Termin verschiebt auf das kommende Semester. Das wäre sehr ungünstig, da ich und viele Kommilitonen die Prüfung jetzt schreiben und bestehen müssen damit wir uns überhaupt für unsere Bachelorarbeit, die danach ansteht anmelden können. Falls die Prüfungen nicht absolviert werden kann durch eine Coronainfektion und einer damit verbundenen Quarantäne verschiebt sich die Bachelorarbeit daraufhin ein halbes Jahr. Dadurch haben die Studierenden nun einen Anreiz sich nicht mehr vor den anstehenden Prüfungen testen zu lassen, damit sie an den Prüfungen teilnehmen können und nicht in Quarantäne müssen.

Wir Studierenden sind sehr frustriert, da wir uns regelmäßig testen lassen wollen und niemanden in Gefahr bringen wollen. Andererseits ist es schwer sich freiwillig testen zu lassen, wenn man weiß dass man mit einem positiven Ergebnis nicht mehr die Klausur antreten darf, ein halbes Jahr dranhängen muss und die ganzen Pläne nach dem Bachelor doch nicht so stattfinden können wie erwartet und geplant.

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Was hätten Ulf und Phillip dazu sagen können, wenn das Motiv noch überhaupt nicht klar zu sein scheint?

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Hast du infos die wir nicht haben ?

Ich finde es schwierig, den Anschlag in Heidelberg in die Corona Problematik einzuordnen. Zwar hast du nicht unrecht, aber in den Schulen siehts schlimmer aus. Gerade als Studi hat man auch schon Ressourcen die man zum Ausgleich benutzen kann. Die eigentliche Problematik liegt bei jenen Studis, die nicht arbeiten können aber auf das Geld angewiesen sind. Das Problem der universitären Lehre reicht wesentlich weiter zurück als Corona. Die Lehre war auch vor Corona häufig schon schlecht und die universitäre Selbstverwaltung hat sich auch vorher nicht für Studis interessiert. Auch die Ministerien interessieren sich dafür nicht, die Ministerin Kaliczek hat vor der Pandemie eine desaströse Uni-Politk betrieben und hat das in der Pandemie fortgesetzt. …
Ich verstehe allerdings auch den Präsenzfetisch nicht so ganz. Meiner Erfahrung nach waren gerade Vorlesungen und Seminare vorher meistens schon nicht gut und sind jetzt halt noch bissle schlechter. Ich sehe nur diese Bruchstelle nicht, sondern eher die notwendige Konsequenz aus der allgemein schlechten Lehre. Meist ists die die Finanzierung, die dazu führt, dass es einfach gar keine Lehre mehr gibt. Hab die Erfahrung gemacht, dass man auch Veranstaltungen an Lehrstühlen betreiben kann, ohne dass es Lehrpersonal gibt. Warum auch nicht ^^

Zur Belastung durch Isolierung: Das hängt wohl eher mit der Lebensführung zusammen, die zwar Studis assoziiert wird aber auch Nichtstudierende mehr betrifft … Ich glaube hier gehts eher um Milieustrukturen junger Menschen.

Anders als für die Schulen innerhalb eines Bundeslandes, gibt es für die Unis in einem Bundesland keine einheitlichen Regeln und Vorgaben. Das bedeutet, dass bspw. manche Studierende Corona-Freisemester bekommen und andere nicht. Außerdem gibt es bei manchen Unis Präsenzpflicht und bei anderen wird alles Online gemacht. So gibt es viele Ungleichheiten.
Außerdem gibt es bei manchen Unis Präsenzpflicht und bei anderen wird alles Online gemacht (in Unternehmen gilt Homeofficepflicht). So gibt es viele Ungleichheiten. Meine Hochschule hat die letzten beiden Prüfungsphasen für alle Studierende Online angelegt, um sich nicht zu infizieren. Dieses Semester wurde die Prüfungsphase jedoch mit Zwang auf Präsenz verlegt. Das ist aus meiner Sicht nicht nur unverantwortlich gegenüber allen, die sich währenddessen anstecken können (es sitzen mind. 50 Leute anderthalb Stunden auf engstem Raum zusammen), sondern auch gegenüber den Ungeimpften. Ich bin selbst geimpft und für die Impfpflicht. Allerdings denke ich nicht, dass man die ungeimpften Personen einem so hohen Risiko aussetzen muss. Viele von uns können nun einige Klausuren nicht schreiben, da wir uns mit Corona infiziert haben. Die Regelung hierfür ist nun, dass man die Klausur im nächsten regulären Semester nachholen kann, was bei mir in anderthalb Jahren wäre, da ich vorher ein Praktikum mache und dann im Auslandssemester bin.
Ich habe das Gefühl, dass Studierende während der Pandemie weder in der Politik noch in den Medien stattfinden.
Vielleicht haben ja einige Studierende oder Professor:Innen von euch ähnliche Erfahrungen während der Pandemie gemacht :slight_smile:

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