CoV19 - Ein- und Rückreise aus Risikogebieten

Hallo.

Mich ärgert aktuell die Corona-Einreiseverordnung NRW, die zum 09. November 2020 vollständig überarbeitet wurde. Mit dieser neuen Einreiseverordnung setzt das Land Nordrhein-Westfalen die Muster-Quarantäneverordnung des Bundes in Landesrecht um. So wie in NRW sieht es in anderen Bundesländern auch aus.

Danach gilt (voraussichtlich auch während der Weihnachtszeit bzw. über Neujahr) dass man einreisen kann, sich dann aber 10 Tage in Quarantäne begeben muss, die auch nicht durch einen sofortigen Test umgangen werden kann. Erst nach frühestens fünf Tagen, darf man sich testen lassen.

Als Deutscher, der im benachbarten EU-Ausland lebt, und der gern seine Familie über Weihnachten und Neujahr besuchen würde (geplant waren 9 Tage), frage ich mich nun, wie man eine solche Regelung treffen kann.

Zig-Tausende Deutsche, die in Städten wie Wien, Zürich, Brüssel, Paris oder London leben, können so praktisch kaum ihre Familien in Deutschland besuchen, wenn sie kürzer als mindestens fünf Tage bleiben. Gleichzeitig darf innerhalb Deutschlands munter umhergereist werden.

Welchen epidemiologischen Nutzen hat es, den Test bei Einreise zu untersagen, und welche Intensivkapazitäten schützt das?

Aber die wesentliche Frage: Wie kann eine Corona-Regelung auch nach einem Dreivierteljahr noch immer so dermaßen uneuropäisch aussehen, und wie kann es sein, dass die Lebensrealität hunderttausender deutscher Europäer:innen, die im benachbarten Ausland leben, einfach dermaßen ignoriert wird?

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Sitze gerade im ICE von Basel nach Deutschland. Ich hatte ähnliche Bedenken wegen der Einreise obwohl ich als in der Schweiz (Bern, also nicht Grenzgebiet) lebender Deutscher ohne Quarantänepflicht (beruflich bedingte Reise und Lebenspartner in BaWü) hätte zurückreisen können.

Aber: das Einreiseformular sieht die Angabe einer Ausnahme nicht vor. Meine Sorge war daher, dass ich bei der Einreise mit der Bahn die Auslegung der Verordnung mit dem Schaffner diskutieren muss.

Ergebnis war allerdings: niemanden auf der gesamten Strecke hat es interessiert, ob man seine Einreisemeldung hat oder nicht. Gut, dass ich es habe drauf ankommen lassen und nicht in vorauseilendem Gehorsam die Meldung abgegeben habe, dem hätte ich jetzt wohl eine Quarantäne zu verdanken.

Aus meiner Sicht wieder ein Beispiel für eine Maßnahme, die sich weder kontrollieren lässt noch konsequent durchdacht wurde

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Eine weitere Erfahrung mit der Einreise aus den Niederlanden:

Mein Freund reist mit negativen Test in der Tasche wieder nach Deutschland ein und will sich natürlich über das digitale Einreiseformular anmelden. Bei keinem in seinem Abteil funtkioniert die Verifizierung, da der Code nicht zusendbar ist. Der Bahn mitarbeitet teste es - auf seinem Telefon geht es. Ich teste es sowohl auf deutsch als auch auf englisch -bei mir geht es. Anscheinend kann man sich über niederländische Handys momentan nicht bei der Einreise ordnungsgemäß anmelden. In Bad Bentheim hat auch niemand ein Papierformular, dass man benutzten soll, wenn es digital icht funktioniert.

Jetzt gerade kam die Information es gäbe Papierformulare in Hannover - naja nur das bringt nichts wenn man vorher umsteigt.

Ich bin wirklich fest davon überzeugt, dass diese Maßnahmen wichtig und richtig sind. Dennoch muss ich sagen, dass jetzt beim zweiten Mal in der Einreise man das Gefühl bekommt es funktioniert gar nichts und wir hätten uns mit dem falschen Verhalten mal wieder eine Menge Bürokratie und Geld gespart. Ich sags wie es ist: wenn solche Dinge nicht funktionieren ist es einfach nur frustriend und es drückt die Moral sich daran zu halten und nicht jeder ist von diesen Dingen so überzeugt wie wir.