Das würde ich nicht unbedingt so sehen. Ein Krieg zwischen den USA und der PRC würde sich ja vermutlich am Taiwan-Konflikt entzünden. Und für Peking ist Taiwan lediglich eine abtrünnige Provinz und kein fremdes Territorium; insofern sollte man davon ausgehen, dass die PRC hier durchaus bereit ist, Taiwan auch militärisch zu erobern. Insbesondere der chinesische Nationalismus könnte bei solch einer Entscheidung eine Rolle spielen. Die Vereinigten Staaten haben ja auch kein Verteidigungsabkommen mit Taiwan (mehr), sodass Peking hierbei (nicht ganz unberechtigt) denken könnte, dass Washington Taiwan nicht beistehen wird.
Natürlich könnte es im Laufe eines solchen Konflikts auch zu einer nuklearen Eskalation kommen, aber die Situation ist nicht vergleichbar zum Kalten Krieg. China hat ja trotz der Aufrüstung deutlich weniger Nuklearsprengköpfe als die USA. Wichtiger sind konventionelle Fähigkeiten; die PRC hofft, die USA mit einer Überlegenheit in sogenannten „Emerging Technologies“ (also vor allem AI) schnell besiegen zu können.
Stimmt, der wichtigste Chip-Hersteller von High-Tech-Chips ist aber TSMC auf Taiwan, was natürlich die Bereitschaft der USA steigern könnten, das Land im Falle einer Invasion der PRC zu verteidigen.
Diese Frage ist in meinen Augen eigentlich schon beantwortet. Die Idee vom „Ende der Geschichte“ nach dem Kalten Krieg, also dass andere Staaten durch Handel und Wohlstand liberaler und demokratischer werden, hat sich als „Pipe Dream“ erwiesen. In Deutschland scheint man da irgendwie immer noch dran festzuhalten, während man das in anderen Staaten schon längst realisiert hat. Die Beispiele sind ja auch umfassend: