Bitte den ausführlichen Beitrag von FlorianR lesen. Da steht alles drin!
Gebunden in Anführungszeichen sollte nur verdeutlichen, dass das kein Mindestkriterium ist, sondern nur bei bestimmten Sequestierungen stattfindet.
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Bitte den ausführlichen Beitrag von FlorianR lesen. Da steht alles drin!
Gebunden in Anführungszeichen sollte nur verdeutlichen, dass das kein Mindestkriterium ist, sondern nur bei bestimmten Sequestierungen stattfindet.
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@erg und @Markus-1978
Das war so garnicht gemeint, ich bitte um Entschuldigung, wenn das persönlich rüberkam!
Bei Fracking gibt es durchaus Probleme, nur nicht die, die in der Öffentlichkeit dargestellt werden. Das Fracking an sich ist weniger das Problem, da die Länge der Fracs nicht ausreichen, um die Deckgebirgsschichten zu durchdringen. Das Problem sind hier die vielen Bohrungen und die schnelle Ausführung, die hier zu Leckagen führt. Der brennende Wasserhahn in dem berühmten Film hat soweit ich weiß gar nichts mit Fracking zu tun, da hier das Wasser durch mehrer Kohleflöze strömte.
Die Geothermie hat noch ein weiteres, großes Problem und zwar die Löslichkeitsanomalie von Anhydrit. Was mein ich damit. Anhydrit ist im Untergrund sehr weit verbreitet und bei der Injektion von Wasser löst sich Anhydrit. Das Besondere dabei ist, dass sich in kaltem Wasser mehr Anhydrit löst, als in warmem Wasser. Für Geothermibohrungen heißt das konkret, dass an der Injektionsbohrung zunächst eine Menge Anhydrit aufgelöst wird, das dann jedoch während das Wasser durch warmes Gestein strömt wieder ausfällt. Dadurch wird dummerweise die Lagerstätte systematisch dicht gemacht.
Das mit den Chemikalien ist auch übertrieben. Damit die Risse offen bleiben, wird Sand reingepackt. Dann kommen noch ein paar Tenside rein, damit das Wasser das Gestein schlechter benetzt und möglichst wenig Wasser ins Gestein geht. Und dann kommen noch ein paar Polymere rein, damit das Zeug nichtnewtonisch (~zähflüssiger) wird. Und bei 10.000 m³ pro Bohrung braucht man sämtliche Chemikalien Kubikmeterweise. Anders ist das bei Acidizing, da wir Säure in eine Lagerstätte eingepresst.
Aber was eingepresst wird, ist eigentlich zweitrangig, denn in jeder Lagerstätte sind bereits jede Menge Chemikalien und die sind in wesentlich größerer Menge da unten als das was eingepresst wird und die sind im allgemeinen gefährlicher ist, als das was eingepresst wird. Man muss nur mal beim Tanken auf die Zapfsäule gucken, da sind gleich 4 Gefahrensymbole. Im Labor müsste man da Kittel, Brille, Handschuhe tragen und im Abzug arbeiten…
Darum geht es bei CCS primär erstmal nicht. Wenn das passiert, ist das natürlich noch besser. Aber dafür braucht man die richtigen Bedingungen und die Lagerstätte darf sich nicht zusetzen. Auch der Nachweis, dass sich alles CO2 umwandelt ist aus meiner Sicht schwierig.
Grundsätzlich ist es so, dass hier auf unserer Erde auch CO2 unterirdisch gespeichert ist. Das ist analog wie Erdöl oder Erdgas (abgesehen von der anderen Entstehung). Das kann selbstverständlich auch aus dem Boden kommen, wenn die Lagerstätte undicht wird. Möglich ist dies z. B. durch Plattentektonik, Erdbeben. Aber dass das der Fall ist, da muss eine solche Lagerstätte schon ziemlich unsicher sein. Irgendwo in Deutschland gibt es auch eine Stelle wo erhebliche Mengen an CO2 aus dem Boden strömen. Ich habe leider nur was zu Italien gefunden: CO2 aus dem Untergrund als Erdbebentreiber? - Aufsteigendes Gas könnte Erdbebenserie in Mittelitalien begünstigt haben - scinexx.de
Also egal ob wir als Menschen CCS machen oder nicht, ein gewisses Risiko eines CO2 Ausbruches gibt es trotzdem durch das natürlich vorhandene CO2. In solchen Gebieten, also wo es Erdbebengefahr, Plattentektonik usw. als Gefahr gibt, wird man selbstverständlich kein CCS betreiben.
Wie ist das Risiko bei CCS. Wenn es zu einer Leckage (wie auch immer) kommen sollte, so hängt das was passiert immer vom Einzelfall ab. Auf jeden Fall gbit es dann noch eine ganze Menge Gestein über dem Speicher. In diesem wird das CO2 in das Grundwasser eindringen und das Grundwasser verdrängen. Das kann dazu führen, dass salzhaltiges Tiefenwasser in höhere, oberflächennahe Bereiche gelangt und somit das Grundwasser dort gefährdet wird. Das CO2 selbst verteilt sich auf dem Migrationspfad zur Oberfläche im allgemeinen relativ weit, so dass mit einem lokalen Ausbruch nicht zu rechnen ist. Die gespeicherten Mengen sind auf jeden Fall gefährlich, so dass der Nachweis gebracht werden muss, dass sowas nicht passiert bzw. nicht schnell passiert. Eine geringe Leckage über Jahrmillionen ist vermutlich nicht zu verhindern. Die stört aber auch nicht.
Das sind zwei verschiedene Methoden, die u. U. auch kombiniert werden können. Die chemische Bindung ist natürlich besser, da Gestein nicht mehr aus dem Boden kommt und es zudem harmlos ist. Ich kenne mich damit aber nicht im Detail aus.