Da sind wir absolut einer Meinung, wie ich schon anmerkte denke ich auch, dass Erzieher besser bezahlt werden sollten. Aber im aktuellen System richtet sich die Bezahlung primär nach zwei Aspekten:
- Ist der Job Tarifgebunden oder nicht?
- Welche Qualifikation erfordert der Job?
Ist der Job tarifgebunden (wie nahezu alle Erzieher- oder Sozialarbeiter-Jobs und kein einziger hoher Manager-Job!) richtet sich die Bezahlung in erster Linie nach der Qualifikation, mit ein paar kleineren Modifikatoren.
Dass ich das nicht unbedingt zielführend finde, haben wir in dem Thread über Einkommensunterschiede ja lang und breit diskutiert. Wobei Erzieher jetzt auch nicht der unangenehmste Job ist, daher ist an der Bezahlung nach Tarif eigentlich nichts auszusetzen.
Wenn überhaupt, würde ich die Kritik daher über den Berufsstand der Erzieher hinaus auf den ganzen öffentlichen Dienst beziehen: Es ist ein Problem, dass in der freien Wirtschaft grundsätzlich so viel höhere Löhne als im öffentlichen Dienst gezahlt werden.
Ich habe doch lang und breit ausgeführt, warum ein höherer Lohn das Problem gerade nicht löst, sondern eher festschreibt. Nach dem Motto: „Jetzt bekommt ihr so viel Kohle, also beschwert euch nicht über die 60-Stunden-Woche“. Genau dieses Motto gilt übrigens z.B. in Großkanzleien und anderen Extrem-Hoch-Lohn-Jobs. Aber genau dieses Prinzip wollen wir denke ich nicht zum Normalfall machen!
Nicht ich habe die Beamtenbesoldungen festgelegt, sondern der Staat als Ausfluss der Demokratie. Und wie gesagt, A13 bekommen auch Juristen und Mediziner nach dem zweiten Staatsexamen - warum sollten Lehrer hier mehr verdienen?
Und bevor du jetzt wieder sagst: „Weil die 50 oder 60 Stunden arbeiten statt 40!“: Nein, deshalb sollten sie nicht mehr Geld bekommen, sondern das Problem, dass Lehrer mehr als 40 Stunden die Woche arbeiten, muss abgestellt werden.
Nochmal: Wir müssen die Arbeitsbedingungen verbessern, nicht den Lohn so weit erhöhen, damit wir Menschen finden, die diese grausamen Arbeitsbedingungen ertragen. Das ist schlicht der falsche Weg.