Bürgergeld – Armut wird schlimmer

Doch müssen wir, wenn es keine beruflichen Nachteile geben soll für eine Partei. Einer der Gründe warum Frauen so schlecht dastehen neben den Männern.

14.30 höchstens bei u2 und danach 16 Uhr.

Dienstwagenprivileg, Sämtliche Förderungen mit der Gießkanne (E-Auto, WP etc.)

Das Energiegeld für Grundsicherungsempfänger betrug übrigens nur 200€ - das reicht nicht um die Verdopplung der Stromkosten zu kompensieren. Da Strom aus dem Regelsatz bezahlt werden muß, fehlt es woanders - zB. bei Nahrungsmitteln.
Kein Wunder das die Tafeln in Deutschland einen Ansturm von Hilfsbedürftigen haben, den sie nicht mehr bewältigen können.

Das dürfte (noch) nicht mit den Strompreisen zu tun haben, weil die dicke Rechnung erst später kommt.

Stattdessen hat es eher etwas mit der allgemeinen Teuerung von insbesondere Lebensmitteln zu tun, denn der Grundsicherungsempfänger gibt einen signifikant höheren Anteil seiner Grundsicherung für Nahrungsmittel aus als der Arbeitnehmer (laut Hartz-IV-Warenkorb 35%, in der Realität eher mehr).

Die enorme Teuerung im Bereich Lebensmittel, gerade im Bereich der Grundlebensmittel, wirkt sich hier enorm aus. Egal ob die 500 Gramm Packung Discounter-Nudeln, die nun 89 statt zuvor 49 cent kostet, Milch oder auch nur Gemüse - die Preissteigerungen sind im Bereich Lebensmittel enorm und vor allem spürbar.

Diese Preissteigerungen führen leider auch dazu, dass die Supermärkte vorsichtiger einkaufen - vor dem Angriffskrieg konnte man hier bei den Discountern i.d.R. zwei Stunden vor Ladenschluss noch massiv reduzierte Restbestände kaufen, aktuell gibt es das kaum noch: Die Regale sind zu der Zeit entweder leer oder es wird nicht reduziert, weil von Anfang an weniger gekauft wurde und die Ware im Zweifel auch noch einen Tag länger zu normalen Konditionen verkauft werden.

Diese Änderung trifft natürlich vor allem die Geringverdiener massiv. Gleichzeitig bekommen die Tafeln vermutlich auch weniger Lebensmittel geliefert, während gleichzeitig mehr Menschen das Angebot der Tafeln nutzen wollen…

Der Strompreishammer wird für die meisten ALG-II-Bezieher erst in ein paar Monaten einschlagen - und ich hoffe doch sehr, dass die Politik hier eine Lösung hat.

Die bisherigen 200 Euro waren übrigens eine allgemeine Entlastung wegen Corona (Masken, Desinfektionsmittel, Coronabedingte Teuerungen usw.). Für die Folgen der aktuellen Inflation und vor allem die Energiekosten müsste es ohnehin noch mal ein zweites Entlastungspaket für ALG-II-Empfänger geben, denn diese sind im zweiten Entlastungspaket leer ausgegangen.

Gerade bei einer Inflation im zweistelligen Bereich muss die Politik schneller reagieren, wenn es um Grundsicherungsempfänger geht. Hier kann und darf die Politik nicht darauf verweisen, dass es ja ohnehin eine regelmäßige Anpassung der ALG-II-Sätze an die Inflation gäbe.

Vor allem die „„Erhöhung““ des Satzes durch das Bürgergeld ist vor dem Hintergrund der massiven Inflation einfach ein Etikettenschwindel - diese „„Erhöhung““ wird vermutlich nicht einmal reichen, die erhöhte Inflation abzudecken, geschweige denn die Situation der Leistungsempfänger zu verbessern, was ja das eigentliche Ziel der „„Erhöhung““ war.

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Ich glaube da sollte man sich mal genauer anschauen wer in der Regel in der „Harz4 Hängematte“ landet.
Es sind vor allem Menschen mit niedrigem Bildungs- bzw. Ausbildungsstand und Menschen in besonderen Lebenssituationen wie Alleinerziehende, Menschen die für die Anforderungen am Arbeitsmarkt nicht (mehr) voll (physisch und psychisch) einsetzbar sind.
Besonders tragisch finde ich dass die Menschen „in besonderen Lebenssituationen“ eigentlich schutzbedürftig sind die einer besseren Unterstützung verdienen.

Das verstehe ich auch nicht, denn aus den Har4 Empfängern kann man nicht einfach fachlich qualifizierte Arbeitskräfte rekrutieren. Anstatt die eigentlichen Probleme, „seit langem (20 Jahre) zu wenige Auszubildende“ und damit auch zu wenige Facharbeiter und damit zu wenig Meister und Fachbetriebe, anzusprechen und eine Aufwertung des Handwerksberufes zu fordern (dadurch wird allerdings das eigene Versagen offenbart) versteckt man sich hinter populistischen Forderungen.

Die Arbeit an sich hat bei uns keinen Wert mehr. Was sagt es über eine Gesellschaft aus die einen Menschen der einen Knochenjob tut nicht ausreichend entlohnt?
Es ist demütigend und demotivierend wenn man 40 h die Woche arbeitet und trotzdem noch um Aufstockung betteln muss.

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Im Kontext mit größer werdender Armut sollte man vielleicht auch immer darauf hinweisen, dass in Gesellschaften, in denen die Gleichheit größer ist also z.B. die Einkommensschere nicht so weit auseinanderklafft, ALLE Menschen glücklicher sind. Es sollte also z.B. auch die FDP ein Interesse daran haben, nicht nur die oberen 10% stark zu unterstützen.

Siehe auch zahlreiche, internationale Studien.

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Menschen mit schlechter Qualifikation und Erkrankungen, die arbeitslos sind, landen oft in HartzIV.

ABER daneben trifft es eben auch viele allein erziehende Mütter, Geringverdiener mit Kindern, RentnerInnen mit niedriger Rente und seit Corona auch Soloselbstständige (durchaus Menschen mit guter Qualifikation).
Keiner hat freiwillig Lust auf all das, was mit Grundsicherungsanträgen verbunden ist.

Durch die Inflation und die Energiekostenexplosion rutschen noch mehr Menschen in die Aufstockung.

Den Punkt habe ich in der Diskussion über Steuergerechtigkeit auch schon öfter angebracht und es frustriert mich, dass diese Erkenntnis im Lager von CDU und FDP einfach nicht ankommen will.

Manche Leute scheinen wirklich Verhältnisse wie in Brasilien zu wollen, wo man zwar unglaublich Reich werden kann und wenig Steuern zahlt, dafür aber seine Kinder mit Bodyguards zur nächsten Elite-Schule kutschieren muss, damit sie nicht entführt werden.

Desto größer die soziale Ungleichheit ist, desto eher fühlen sich die armen Menschen berechtigt, sich von den Reichen zu nehmen, was sie zum Leben brauchen - und ich kann es ihnen nicht einmal verdenken… solche Zustände kann doch nicht mal die FDP sich für Deutschland wünschen, daher sollte sie aufhören, eine Sozial- und Steuerpolitik zu betreiben, die uns bei einer extremen Ausprägung genau dahin führen würde.

Und am Schlimmsten wird es dann, wenn die CDU die menschenfeindliche Politik der FDP mit einer „Law and Order“-Politik abzusichern gedenkt. Nach dem Motto: „Die soziale Ungleichheit wird schon nicht eskalieren, wenn wir genug Polizeikräfte haben…“

Statt die sozialen Schieflagen an ihrer Wurzel zu beheben will die CDU halt lieber einen Sicherheitsapparat installieren, der die Konsequenzen der sozialen Schieflage unterdrückt…

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Das sicher auch, aber hier spielt noch mehr rein: die vielen Zuwanderer/Flüchtlinge aus Dysfunktionalen Staaten.
Und nein es geht nicht zwingend darum, dass sie plündernd und mordend durch das Land ziehen, aber diese Menschen kennen kaum staatliche Vorsorge, bei ihnen ist dazu die Familie da, was wiederum z.T. die Großfamilien und auch die Clan-Strukturen erklärt.

Auch hier wieder: anstatt das Problem (mangelnde Integration) am der Wurzel anzugehen lieber auf die Kriminellen zeigen und Law and Order rufen.