Brandstiftung an Silvester

Ich wollte dieses Vorkommnis in einen Silvester/Böllerverbots Thread stecken die sind aber soweit ich gesehen habe schon geschlossen worden.

Hier hat ein Influencer mit einer Feuerwerksrakete in ein Wohnhaus geschossen und war verwundert, dass er vor der Ausreise von der Polizei aufgesucht wurde. Schließlich hätte er das mit dem Hausbesitzer/Bewohner unter Arabern geklärt. Dieses sind die Geschichten die einen ungläubig (sorry für das Wortspiel) zurücklassen. Was ist denn in Berlin los? Gibt es dort keine Staatsmacht mehr? Werden Stadtviertel von Clans beherrscht und Brandstiftung, Sachbeschädigungen werden dort von Mann zu Mann geklärt? Ich dachte immer die Polizei ist hierfür zuständig.

„Ich wollte nur feiern“, antwortete Younes. „Ich wusste nicht, dass es so gefährlich ist. Ich bin dann schlafen gegangen und am nächsten Tag habe ich gesehen, dass das Video 10 Millionen Aufrufe hatte.“ Die Polizei wolle nichts von ihm, er könne nach Hause fliegen.

Kaum habe er diesen Satz beendet, seien Polizisten aufgetaucht. „Bild“ zufolge habe ein Beamter gefragt: „Sind Sie Herr Younes?“ Und dann: „Sie sind festgenommen. Und Ihr Begleiter auch.“

Zuvor hatte der junge Mann mit „Zeit Online“ über seine Tat gesprochen. Der Vorfall sei für ihn aus der Welt geräumt. „Wir haben das persönlich geklärt“, sagte er und verwies auf ein Gespräch, das er mit dem Besitzer der betroffenen Wohnung geführt habe. „Von Araber zu Araber, von Angesicht zu Angesicht.“

Es sind die Personen die Randalieren, verletzen oder sogar töten. Uns wird durch die Politik immer suggeriert, durch Verbote würde alles wieder gut. Das funktioniert nicht bei Messerverboten und wird auch bei Böllerverboten schwierig.

Leiden tut darunter diejenigen die verantwortungsvoll ihr Silversterfeuerwerk zu Hause zünden und den Müll vor ihrem Haus auch wieder aufräumen. Denen wird alles verboten. Wenn sie Feuerwerk sehen wollen dann sollen sie vielleicht in die nächste Großstadt fahren.

Soll der Staat doch erstmal dort Ordnung schaffen wo es jedes Jahr zu solchen Eskalationen kommt!

2 „Gefällt mir“

Das ist nur ein Wortspiel, wenn man davon ausgeht, dass Araber gleichbedeutend mit gläubig ist.

Ist doch verhaftet worden. Das macht, wenn mich nicht alles täuscht, die Polizei, auch in Berlin.

Möchtest Du deinen Diskussionsanstoß nochmal präzisieren? Ich hab noch nicht verstanden, worauf Du genau hinaus willst, außer dass Du Verbote nicht als sinnvoll bzw. nicht als erstes Mittel einschätzt.

9 „Gefällt mir“

Wenn das Geschilderte tatsächlich der Alltag in Berlin wäre, würde darüber nicht berichtet werden. Allein die Tatsache, dass der Fall derartig hohe Wellen schlägt, beweist, dass hier kein Thema besteht, über das es sich zu diskutieren lohnt. Spätestens wenn man bedenkt, wie auch über mir schon angemerkt wurde, der Täter festgenommen wurde und wohl auch verurteilt werden wird.

Der Vergleich zwischen Böller- und Messerverbot hinkt, da Böller keine Gegenstände des alltäglichen Gebrauchs sind und auch nicht leise benutzt werden können.

Da kriegt man ja richtig Mitleid. Für mich ist jeder, der Privatfeuerwerk zündet ein rücksichtsloser Randalierer. Man denke nur an all die leidenden Haus- und Wildtiere, die jungen Kinder oder alten Leute. Privatfeuerwerk sollte verboten werden. Im konkreten Fall hätte das Verbot wahrscheinlich sogar tatsächlich die Tat verhindert, denn der Täter hat wohl das Tatwerkzeug legal erworben.

Zustimmung. Am besten mit einem Verbot des Privatfeuerwerks. Stattdessen gibt es dann in jeder Gemeinde ein organisiertes Feuerwerk.

2 „Gefällt mir“

Das tut das Thema ziemlich einfach und plumb ab. Tatsächlich kommt das schon vor, ist aber natürlich nicht systematisch.

Dieser Artikel der SZ (von 2015, also schon etwas älter) ordnet das Thema Paralleljustiz durch Friedensrichter und Clans in Berlin etwas ein.

Ein weiteres Problem: Selbst wenn das Stereotyp vom islamischen Friedensrichter nicht haltbar ist, gibt es den Autoren zufolge in Berlin eine informelle Paralleljustiz in mächtigen Clans. Diese zeichneten sich durch eine geschlossene Familienstruktur mit starken internen Loyalitäten aus, seien teilweise untereinander verfeindet und hätten enge Verbindungen zur organisierten Kriminalität.

Vor allem in Neukölln, Moabit und im Wedding, aber auch in Kreuzberg oder Charlottenburg verbreiteten sie „ein Klima der Angst“. Und der Studie zufolge breiten sie sich aus. Nicht alle verweigerten grundsätzlich die Zusammenarbeit mit Polizei und Justiz, dennoch herrsche die Meinung vor, Familienstreitigkeiten müssten intern geregelt werden. Anders als etwa osteuropäische Clans blieben diese Großfamilien unter sich.

1 „Gefällt mir“

Bist anscheinend nie da gewesen.

Der Politiker der glaubwürdig kann sagen er/sie habe diesen Typ eingepackt und dafür gesorgt dass er abgeschoben (sollte nicht so schwierig sein weil er eh nur auf Besuch in Deutschland war) wird, würde elektoral wirklich einen Riesengewinn erzielen.

Da muss wirklich was passieren sonst wird es nächstes Jahr wieder schlimmer. Man kann hier gefühlt alles mögliche tun ohne Konsequenzen.

Und genau deshalb sind dafür nicht Politiker:innen zuständig, sondern Behörden.

4 „Gefällt mir“

Das ist aber nicht das Problem, schließlich hat der Staat in Form der Verhaftung ja für Prdnung gesorgt, oder möchtest du in Zunkunft, dass solche Besucher schon vor einer möglocherweise statt findenden Tat verhaftet und ausgewiesen werden?

Oder vielleicht noch besser jeglichen Tourismus nach Deutscjland verbieten?

Das Problem ist, dass er aus einem Staat kommt wo die Staatsmacht in Form der Polizei so nicht existiert, demzufolge hat er versucht das so zu klären wie „zu Hause“.

Da er nur Tourist war kann man jetzt nichtmal Mangel an Integration als Argument anführen, denn Touristen integrieren soch für gewöhnlich nicht in ihr Reiseziel.

2 „Gefällt mir“

Na dann ist ja alles bestens. Sagt mal in welche Länder reist ihr so um mit Feuerwerksraketen auf offene Fenster zu schiessen und darüber lustige Filmchen über Social Media zu verbreiten?

Ich bereite mich meist auf Urlaube in fremden Ländern etwas vor.

Dann können wir ja auch automatische Schusswaffen legalisieren. Verbote bringen ja nichts, es sei denn sie führen zu 100% Sicherheit.

Interessante Verwendung von „Leiden“ und interessante Fokussierung auf Araber in Großstädten. Die 5 Todesopfer starben übrigens jeweils im Kreis der Familie in ländlichen Regionen. Außerdem gab es in ganz Deutschland - wie jedes Jahr seit immer - dutzende Schwerverrletzte. Hätte irgendein Auslandseinsatz so eine Tagesbilanz, würden wir diskutieren, ob das Krieg ist und ob unsere Soldaten nachhause kommen sollten.

4 „Gefällt mir“

Das ganze Thema scheint mir nur Vorurteile ggn. Ausländer / Flüchtlinge zu schüren, also nach dem Motto: „Wir Deutschen können ja eigentlich mit Feuerwerk umgehen, es sind nur die Ausländer, die randalieren.“ Muss man wirklich über dieses Stöckchen springen?

7 „Gefällt mir“

Wie viele Deutsche benehmen sich im Urlaub daneben und machen Dinge, die sie zuhause nicht machen würden? Mehr als genug.

Außerdem, allem Anschein nach hat er doch wohl recht schnell bemerkt, dass er einen Fehler gemacht hat. Dabei hat er den Anstand gehabt sich direkt bei den Betroffenen zu melden. Das sollte man ihm zumindest zugute halten und nicht als faule Ausrede, dass er nicht für die Tat gerade stehen will.

Etwas von dem bestimmt. Aber seien wir ehrlich, es gibt doch auch in Deutschland genug Fälle, wo Dinge unter sich geklärt werden und nicht gleich die Polizei eingeschaltet wird, obwohl das z.B. bei einem Unfall unter Trunkenheit sein müsste.

Genauso wenig, dass hier ein StaatsversGen vorliegt. Die Polizei ermittelt und macht ihren Job. Wo ist also der Skandal?

Hier wird doch mit zweierlei Maß gemessen. Es scheint mir, dass das Volk einfach einen Schuldigen für all das Chaos an Silvester haben will. Er war halt so “dumm”, das Video online zu stellen. Wenn man die anderen anonymen schon nicht bekommt, dann wenigstens ihn nehmen und medial durch die Mangel nehmen.

8 „Gefällt mir“

Kann es sein, dass die ganze Diskussion, die @AndreasLDN hier gestartet hat, sich gar nicht nur um den einen Fall eines Influencers mit Rakete dreht, sondern vielmehr eine Stellvertreterdiskussion ist, weil sich die eigentliche Debatte so schwer führen lässt?

Dass es gar nicht darum geht, wie sich die Polizei gegenüber diesem einen Influencer verhalten hat?

Geht es nicht viel grundsätzlicher um die Frage, warum in Berlin und anderen Orten die Situation so eskaliert und wir jedes Jahr aufs Neue davon hören, wie Einsatzkräfte in Hinterhalte gelockt und dann mit Raketen beschossen werden?

Mir fällt es selbst wahnsinnig schwer, und ich kann leider auch keinen sinnvollen Einstieg oder Rahmen für das Thema bieten.
Aber ich habe den Eindruck, dass uns solche Stellvertreterdiskussionen nicht weiterhelfen. Vielleicht gelingt es jemandem aus dem Forum, das Thema größer zu fassen oder auch den Hosts im Podcast.

2 „Gefällt mir“

Ich vervollständige mal das Bild von Angriffen mit Raketen an Sylvester:

2 „Gefällt mir“

Ich verstehe die Frage nicht, die Polizei hat ihn doch verhaftet?

Oder geht es Dir darum, dass ihn die Bundespolizei und nicht die Berliner Polizei verhaftet hat?

Der wird hoffentlich hier verurteilt und eingekerkert. In seinem Sharia-Land wäre ja alles palleti, er hat ja alles bereits geklärt. Bei einer reinen Sachbeschädigung wäre das ja auch ok und super, dass er sich da proaktiv gekümmert hat, aber bei Brandstiftung mit Inkaufnahme von Toten muss der einfach in den Knast wandern.

Oder geht es Dir darum, dass es überhaupt so weit kommen konnte?

Da gebe ich Dir recht, wir haben wirklich zu wenig Polizeipräsenz (unironisch).

Diese Vorkommnisse aus Berlin, werfen die Frage auf, ob wir die grundsätzliche Ausrichtung unseres Justizsystems nicht anpassen müssen und Abschreckung durch Strafe nicht neben den anderen Zielen, wie Resozialisierung, in gewissen Fällen vorrangig behandeln müssen.

Der US-Amerikanische Ansatz (z.B. das „three strikes system“), der dazu geführt hat, dass dort annähernd 1% der Bevölkerung in Haft sind, ohne erkennbar positive Einflüsse auf die Kriminalität, ist offensichtlich keine Lösung.

Andererseits hat Singapur es geschafft, mit sehr drakonischen Strafen zur Verschmutzung des öffentlichen Raums geschafft, dass jede U-Bahn Station aussieht wie ein Museum. Dabei ist Singapur ein multi-ethnischer Vielvölkerstaat mit vergleichsweise hohem Anteil an Einwanderern und eine Demokratie, auf kleiner Ebene als z.B. vergleichbar mit Berlin. Gleichzeitig wird Singapore von seinen Bürgern und international als eines der fairsten Rechtssysteme wahrgenommen (https://www.judiciary.gov.sg/AnnualReport2022/TT-International-Rankings.html)Natürlich plädiere ich hier weder für die Aufnahme von Stockhiebe noch der Todesstrafe in unseren Katalog.

Es gibt, finde ich, bereits begrüßenswerte Schritte in diese Richtung, wenn sich z.B. die Sichtweise durchsetzt, Autofahrer des Mordes zu verurteilen. Aber bei gewissen Strafen, die das allgemeine Zusammenleben bedrohen, sollten wir uns fragen, ob wir diese nicht pauschal mit Gefängnisstrafen bestrafen. Das kann ja immer noch in einem Rahmen, in dem keine Existenzen zerstört werden, stattfinden, indem jemand z.B. ein Jahr lang jedes Wochenende von Freitag- bis Sonntagabend seine Haft antritt.

Wenn man Singapur als Vorbild nimmt, erfordert das natürlich eine grundlegende Reform des Justizapparats, um z.B. Schnelligkeit sicherzustellen. Aber auch dafür liefert Singapur eine Vorlage, weil die in den 90ern das gleiche Problem hatten: https://www.judiciary.gov.sg/docs/default-source/news-docs/j20-paper---judicial-reform---justice-steven-chong-(singapore).pdf

3 „Gefällt mir“

Google mal Prügelattacke Mallorca Polizisten. Oder Kriminalstatistik Österreich, Silber geht an Deutschland (bei aller Kritik an Kriminalstatistiken zu Tatverdächtigen). Da haben sich Leute anscheinend auch umfassend informiert. In keinem Land leben nur Straftäter und in keinem Land leben nur Lämmchen.
Polizeiliche Kriminalstatistik

2 „Gefällt mir“

Warum? Warum bitte tun sie das? Welche Vorkommnisse sind gemeint? Dieser eine spezielle Fall? Missachtung stattlicher (Justiz-)Autoritäten?Straftaten an Silvester und bei anderen Massenvernastaltungen? Einfach das Erscheinungsbild des öffentlichen Raums in Berlin?
Und warum heben sie sich besonders von allgemeineren Reformbedürfnissen, die sich aus wissenschaftlicher Evidenz oder politischer Ethik speisen können, ab, erfordern also ein Handeln, das diese nicht ohnehin schon erfordern?

Dein Vorschlag beispielsweise, gewissermaßen eine Haftstrafe auf Raten einzuführen, lässt sich ja auf alle möglichen Weisen begründen - wie von Dir zB mit dem Ziel, dadurch für bestimmte Straftaten höhere Strafen, insbesondere Haft- statt Geldstrafe oder tatsächliche Haft statt Bewährung verhängen zu können, ohne ins Erwerbs- und Sozialleben in destruktivem Maße disruptiv einzugreifen. (Ich zB find den Vorschlag auch deshalb spannend, weil er neben Auflagen eine weitere Möglichkeit bietet, Straftaten spezifisch zu ahnden, die durch einen bestimmten Kontext gefördert werden. Kenne dazu aber keine kriminologischen Erkenntnisse.)

Mit Verlaub, fast in diesem ganzen Thread wird nicht deutlich, über welche Fakten eigentlich diskutiert werden soll. So möchte ich nicht an diesem Forum teilnehmen und antworte hier nur aus Pflichtbewusstsein.

Kannst Du vielleicht genauer erläutern, was mit „dem Problem“ gemeint ist? In der verlinkten Quelle geht es um die Reform des Zivil- und Handelsjustizwesens. Bei Stichwortsuche kommen „criminal“, „crime“ oder „penal“ nicht vor.

Ich muss ehrlich sagen, ich verstehe die Diskussion nicht ganz, insbesondere nicht das Aufhängen an diesem konkreten Fall:

Wieso genau wird es dem Täter negativ ausgelegt, dass er in Kontakt mit dem Geschädigten getreten ist und sie gemeinsam die Sachbeschädigung klären konnten? Ist das nicht eigentlich genau das richtige Verhalten?

Wieso wird von Staatsversagen gesprochen, wenn der Täter von der Polizei verhaftet und ein Verfahren angestoßen würde? Welche staatlichen Akteure haben hier versagt?

Dass es insgesamt zunehmende Eskalationen an Silvester gibt, sollte man dann auch auf einer passenden Ebene diskutieren und sich nicht einzelne Fälle rausgreifen um gegen die für die Argumentation präferierte Gruppe zu schießen.

4 „Gefällt mir“

q.e.d. - es war nämlich nicht so, dass es nur die ominösen Clans in Berlin waren, die an Silvester eskaliert haben.

Die Angreifer hätten zunächst das Wohnhaus mit Feuerwerkskörpern und Raketen beworfen. Aus dem Dorf hätten dazu Männer mehrfach „Sieg heil, ihr Fotzen“ gerufen. Als die Lohmeyers die Angreifer zur Rede stellen wollten, warfen diese auch Feuerwerkskörper auf das Ehepaar.

Dieser Fall hat aber nicht so hohe Wellen geschlagen. Was wäre wohl, wenn es Migranten statt Nazis gewesen wären?

2 „Gefällt mir“

Straftaten (neben Sachbeschädigung geht es hier um versuchte schwere Brandstiftung und versuchte gefährliche Körperverletzung) kann man nicht unter sich klären. Wenn dir jemand ein Fahrrad klaut musst du auch zur Polizei und kannst es nicht selber unter vier Augen bereinigen.

1 „Gefällt mir“