Blockchain-Käse

Ich sage nicht das sich dies 1:1 ausgeht. Ich sage nur das es gegengerechnet werden muss und nicht vergessen werden darf wenn dieses Argument immer wieder hervorgeholt wird.
Es ist auch so das man aufpassen muss den Energieverbrauch immer mit Bitcoin oder Blockchain gleich zu setzen. Es ist eher der Ablauf des Bitcoin Systems der dazu führt das teilweise Systematisch große Rechenzentren gebaut werden um daran teil zu nehmen. Das ist aber ein Nebeneffekt.

Das ist völlig richtig, es bedarf nicht der Blockchain Technology um eine digitale Währung ein zu führen. Die Frage zu der ich persönlich noch zu wenig Informationen habe ist die Frage der Daten und Angriffssicherheit. Wenn ein Blockchain System durch die Tatsache der dezentralen „Verwaltung“ weniger Angriffsmöglichkeiten und mehr Sicherheit bietet hätte dies durchaus Vorteile. Die Bitcoin Diebstähle oder wie man das auch nennen möchte betrifft in erster Linie den „offline“ Datenverlust. Das lasse ich als Argument nicht wirklich zu.

Ich kann es leider nicht ändern und ich würde gern selbst mehr alternative Beispiel als Bitcoin bringen aber es gibt noch nicht so viele ähnliche Währungen oder Einsätze die so viele Beispiele zulassen würden. Ansätze gibt es genug. Ja Bitcoin ist aufgrund seiner Architektur deflationär und das ist auch nicht schlimm. Ob man dies für eine Zentralbankwährung gebrauchen kann sei dahin gestellt. Da gehe ich mit.

zum Energieverbrauch habe ich unten nochmal was geschrieben. Es ist mir ein zu einfaches Argument das zu viel nicht beachtet.

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Ich schon :slight_smile:

No Offense!

Ich bin da auch nicht der einzige, der das so sieht, aber aufgrund des Hypes findest du die kritischen Berichte zur Blockchain halt nicht bzw. nur sehr schwer im Netz.

Aber Du hast natürlich Recht, wir müssen abwarten. Ist nur die Frage, wie lange wir noch warten, bis wir die Blockchain in die Tonne treten :wink:

Bzgl. Sicherheit musst Du unterscheiden:

  • Die dezentrale Verwaltung und der Konsensmechanismus bringen keine weitere Sicherheit. Wenn sich mehr als 50% der Teilnehmer verbünden, können sie die Blockchain verändern, und alle anderen Teilnehmer akzeptieren einfach die neue Wahrheit, ohne die Manipulation mitgeschnitten zu haben - weil is ja sicher und der Konsens hat entschieden. Das ist der 51%-Angriff und der ist auch schon mehrfach erfolgt. Bei Bitcoin steht auch die Manipulation durch China im Raum, weil 65% der Hashrate bei chinesischen Mining-Pools liegen.
  • IT-Security-technisch ist die Blockchain einfach nur eine Software und genauso angreifbar wie jede andere Software auch. Die Komplexität macht sie sogar noch angreifbarer, weil mehr Komplexität mehr Bugs und weniger Nachvollziehbarkeit bedeutet.

Insofern ist Blockchain sogar unsicherer als andere Datenbanken.

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Spannend, dass Du im Satz vorher noch die Sicherheit als Vorteil beschrieben hast und quasi im selben Atemzug die Diebstähle als „Datenverlust“ beiseite schiebst!? Was meinst Du denn dann mit Sicherheit, wenn Du kein Diebstahl meinst?

Anyway, Ich stimme zu, dass der Hack der Peripherie kein inhärentes Problem von Bitcoin/Blockchain ist, sondern ein allgemeines IT-Security-Problem (was es auch nicht besser macht), aber Du kannst hier ja mal gucken:

Da ist in Summe über 6 Mrd $ an Bitcoin geklaut worden. Das ist mal echt ne Hausnummer!! Und Du hast keine zentrale Instanz, an die Du Dich wenden kannst, um die „Fehlüberweisung“ zu stornieren - und das ist ein inhärentes Problem von Bitcoin/Blockchain!

Die Blockchain-Community löst das Problem dann in der Regel durch Einführung einer zentralen Instanz - achte mal drauf.

Ich lasse mich gern korrigieren aber auch hier reden wir von 2 Paar Schuhen. Das eine ist die Blockchaintechnik und ob Sie als System an sich Sicherer ist als ein Zentralverwaltetes System.

Das andere „Problem“ sind die Bitcoin Token und hier muss man sich ja erstmal im klaren sein was das sein soll. auch hier muss man sich wieder am Bargeld orientieren. Ein Token stellt dein „Bitcoin Bargeld“ dar. Es ist kein Bankengeld auf deinem Konto, sondern dein Token und dafür bist erstmal du verantwortlich. Wenn du die Keys zu deinen Token verlierst oder jemand sie klaut ist das wie wenn dir jemand dein Bargeld klaut, nur in größeren Beträgen. Somit ist klar das sowas in jeder ebene des Lebens passieren kann.
Wenn man den Vergleich mit den Datenbanken nimmt, so wäre der Vergleich eher mit deinem Bankkonto zu ziehen. Wir die Bank über einen Hackerangriff geknackt und von Konto der Kunden Geld transferiert so ist dies unter umständen auch weg. Auch ist es relativ eindimensional immer nur die eine Seite zu betrachten. Das es bei Bitcoin immer so gehypt wird liegt an der Medienpräsenz und den aktuellen Beträgen die gehandelt werden.

Ich will das nicht schönreden aber es ist nicht so das die andere Welt so viel schöner ist.

Grüße

Ja, das hatte ich ja oben ausgeführt.

Grüße zurück, und kein Stress.

Wir werden ja sehen, ob sich Abseits von Kryptowährungen noch Blockchain-Anwendungen durchsetzen werden. Ich glaube nicht, andere glauben schon. So be it.

Vielleicht noch ein abschließender Kommentar zu Facebooks Kryptowährung Libra/Diem. Sogar die haben gecheckt, dass Blockchain nicht funktioniert. Entsprechend schreiben die in Ihrem Whitepaper: „Unlike previous blockchain projects, which view the blockchain as a collection of blocks of transactions, the Libra Blockchain will be a single data structure that records the history of transactions and states over time.“ [1]

Man beachte die Groß- und Kleinschreibung. Die Libra Blockchain heißt zwar blockchain, ist aber gar keine.

Auf der anderen Seite: wenn man es so macht, dann hat blockchain natürlich Potential :slight_smile:

[1] https://www.diem.com/en-us/white-paper/#the-libra-blockchain

Das mit dem Bargeld ist ein schwieriger Vergleich. Das Bargeld ist ein Stück Metall bzw. Papier und ein Symbol für einen Geldwert, der vom Vertrauen in die Währung abhängt und von z.B. Gold gedeckt ist. Der Bitcoin-Token ist halt ein Stück Byte und ein Symbol für einen Geldwert, der vom Vertrauen in Bitcoin abhängt und z.B. durch den Energieverbrauch/Rechenleistung gedeckt ist.

Wenn Du die Keys zu Deinen Tokens verlierst oder die geklaut werden, dann ist das dasselbe, wie wenn Du die Keys zu Deinem Online-Banking verlierst oder die geklaut werden.

Bei Bitcoin ist die Bank dezentral (Alle sind die Bank - und wenn alle einen Konsens haben, dass Du die Coins zurück bekommst, kriegst Du sie auch wieder:-) ). Bei einer herkömmlichen Währung ist die Bank zentral und wenn sie überzeugt ist, dass Du Dein Geld wieder bekommst, kriegst Du es auch wieder.

Da will man ja (soweit ich das überblicke) eher eine langsam und vor allem zuverlässig und planbar wachsende Geldmenge. Und vielleicht noch Reaktionsmöglichkeiten, wenn die Wirtschaft überhitzt oder zusammenbricht.

Hallo,

Dem muss ich jetzt leider widersprechen. Bargeld welcher Art auch immer ist nicht gleich Bankengeld auf deinem Konto. Wenn du die Keys zu deinem Bankkonto bzw. deine Tans verlierst kannst du zur Bank gehen und diese sperren lassen und vielleicht getätigte Transaktionen Rückgängig machen. Das hängt von der Bank und dem Gesetzlichen Rahmen ab und nicht von Ihrer Überzeugung. Dann wären wir schön aufgeschmissen.
Wenn du im Gegenzug deine Keys von z.B. Bitcoin verlierst ist das weg. Du müßtest wie beim Bargeld dann über die Seriennummern der Scheine bei den Münzen geht das schon garnicht, dass genau dieses Geld deines war. Das ist einfach schwieriger und sogar im digitalen Raum einfacher als im „analogen“.
Die angedachten digitalen Zentralbankwährungen sollen ja eben nicht das Bankengeld auf deinem Konto ersetzen, sondern die Bankreserven und das Bargeld in eben zweierlei Formen. Das Geld auf deinem Konto ist kein digitales Geld!!!

Richtig man will als digitale Zentralbankwährung eher etwas skalierbares aber das hat erstmal nichts mit der Blockchaintechnologie zu tun, sondern mit der Architektur von Bitcoin weil hier die Theorie vorherrscht nur ein knappes Gut wie Gold oder eben Bitcoin kann am Ende stabil sein. Das würde ich so nicht sehen aber das steckt dahinter.

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Sorry, da muss ich Dir ebenfalls widersprechen. Erstmal gibt es Zentralbanken und Geschäftsbanken, das sind zwei unterschiedliche Dinge (google das mal). Dein Geld liegt bei den Geschäftsbanken. Und selbstverständlich liegt es dort digital. Früher hat man das in Bücher geschrieben, heute wird das digital verwaltet. Das Papier, was Du Dir aus dem Geldautomaten ziehst ist einfach nur eine Repräsentanz, mit der Du Dir Brötchen holen kannst, mehr aber auch nicht. Bargeld ist dafür nicht notwendig. Guck mal nach Schweden, da gibt es kein Bargeld mehr. In Deutschland debattiert man ja auch die Abschaffung des Bargeldes.

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Ich hatte das oben schon beschrieben.

Der Vorgang ist bei herkömmlichem Geld genau derselbe wie auch bei Bitcoin, nur dass Du beim herkömmlichen Geld eine zentrale Instanz (die Bank) hast und bei Bitcoin eine dezentrale Instanz (das Bitcoin-Netzwerk).

Wenn Du Deine Bitcoin-Keys verlierst, dann sind Deine Bitcoins nicht weg!! Du kannst nur nicht mehr drauf zu greifen, eben genauso, wie wenn Du das Passwort oder die TANs zu Deinem Online-Banking verlierst. Deine Coins sind selbstverständlich immer noch da! Die werden doch nicht gelöscht oder verpuffen, nur weil Du Deine Keys verlierst. Die sind noch da und in der Blockchain steht auch drinne, dass Du die besitzt (bzw. Deine Wallet), und jeder im Bitcoin-Netzwerk kann das auch bestätigen. Es gibt halt nur keine zentrale Instanz, an die Du Dich wenden kannst.

Das verstehe ich nicht, der Satz ist kaputt.

Aber hey, lass mal gut sein. Wir kommen hier nicht mehr zusammen.

Ich wünsch Dir alles Gute und bleib gesund!

Hallo Erich Klotz,

das ist auf der Ebene juristisch-formal nicht ganz richtig*.
„Echtes“ Geld, im Sinne von „verbindliches Zahlungsmittel“ ist tatsächlich nur das bargeld. „Geld auf dem Konto“, sogenanntes Buchgeld, ist im wesentlichen eine Forderung die Du gegenüber der Bank hast, d.h. das „Versprechen“, dass die Bank dir das entsprechende Bargeld im Zweifelsfall auszahlt, wenn Du das willst.
Siehe auch (Buchgeld – Wikipedia).

An diesem gesamten Konstrukt ändert sich etwas, wenn „richtige“ digitale Währungen geschaffen werden; das hat je nach Ausgestaltung krasse Auswirkungen wie privatwirtschaftliche Banken funktionieren (zB ob man sie als Privatkunde überhaupt braucht).

*Hier beziehe ich mich jetzt auf Deutschland und die Eurozone, wie das in anderen Ländern, bsplsw. Schweden, geregelt ist kann ich auf die schnelle nicht sagen

Da muss ich leider enttäuschen aber das stimmt leider so nicht. Das was stimmt ist die Tatsache das Zentralbanken und Geschäftsbanken zweierlei Banken sind. ebenso richtig, unsere Konten sind digitale Haushaltsbücher wenn man so will aber das auf deinem Konto ist kein „richtiger“ Euro. Es ist das „Versprechen“ den von dir eingebrachten Betrag von der Bank in Euro tauschen lassen zu können. Das einzige Staatlich anerkannte Zahlungsmittel ist der Euro als Münze oder Schein und das darf nur die Zentralbank ausgeben. Geschäftsbanken erhalten diese Euro von der Zentralbank und müssen dafür wiederum Ihre Konten bei der Zentralbank mit sogenannten Reserven belegen. Du und ich oder jeder andere inkl. Firmen dürfen kein Konto bei der Zentralbank führen und haben daher kein Konto mit Euro. Geschäftsbanken sind Intermediäre die als Zwischenhändler zwischen Zentralbanken und Endkunden fungieren. Diese Zahlen die auf deren Kontos generiert werden sind zahlen in einer Bilanz also eine Excelliste die einfach erstellt werden ohne das die Zentralbank dafür etwas tun muss. (etwas komplexer ist es schon aber das würde hier den Rahmen sprengen.) Daher war ja auch bis vor der Finanzkrise kein Cent deines Kontos abgesichert. Erst seit einigen Jahren gibt es eine Absicherung von 100 000.- Euro je Konto für der Staat einspringt. Das auf den Konten der Geschäftsbanken ist keine Zentralbankwährung also kein richtiger Euro. Das wird gerade erst diskutiert. Es geht darum eben wie bei Bitcoin ein System zu schaffen das jedem Euro digital einen Key zu weist um ihn einzigartig zu machen. Damit wären wir wieder beim Bargeld und beim Bitcoin. !!