Binnenschifffahrt - (Nicht) Berücksichtigung in Politik und Gesellschaft

In der öffentlichen Diskussion über die Verkehrswende wird die Binnenschifffahrt bzw. die Wasserstraße aus meiner Sicht selten bis gar nicht berücksichtigt.
In der Politik wird sie sogar vorsätzlich ignoriert (https://www.schifffahrtsverein.de/2023/06/26/keine-verfahrensbeschleunigung-beim-wasserstrassenausbau-bundestag-debattiert-ueber-genehmigungsbeschleunigungsgesetz-der-bundesregierung).
Dabei bringt der Gütertransport per Binnenschiff viele Vorteile für Mensch und Umwelt (Vorteile Binnenschiff - Binnenschiff) und hat trotz (noch) geringem Anteil am gesamten Transportvolumen eine überlebenswichtige Bedeutung u.a. für die chemische Industrie (Wasserstraße / Niedrigwasser bremst Produktion - Wirtschaftsdienst).

Ich würde mich freuen, wenn dieses Thema einmal im Podcast beleuchtet würde.

Bei Bedarf helfe ich gerne dabei Kontakte in diesem Bereich zu vermitteln.

Meine persönliche Meinung:

Kein weiterer Eingriff in natürliche Flussverläufe zum Zwecke der Schiffahrt.

Dürfte mehr Natur zerstören als wirklich beitragen.

Denn zum einen ist Schiffstransport nur für Volumen interessant (da eher auf die Bahn setzten).

Zum anderen dürften die Wasserstände in Zukunft noch häufiger zum Problem werden, da macht es wenig Sinn sich durch Begradigungen und Vertiefungen bei der nächsten Flut neue Probleme aufzuhalsen.

Bei Begradigungen und Vertiefungen von Flüssen kann man ohne Frage streiten.

Es gibt aber neben Flüssen auch viele Kanäle und Schleusen in miserablem Zustand. Bis zu 20% der Schleusen stammen aus der Zeit von vor 1900!

Hinzu kommt, dass immer mehr Liegeplätze z.B. auf dem Rhein abgebaut werden. Für Schiffer gelten ebenso Fahrt- und Ruhezeiten wie für LKW Fahrer.

Im Wesel-Datteln-Kanal wird seit Jahren ein Festmacherdienst beauftragt, weil die Poller nicht mehr genutzt werden können.

Leider ist auch in dem zuständigen Behörden oft auch die Verwaltung ein wesentlicher Bremsklotz.

Die Schiene und Straße sind bekanntlich bereits mit den aktuellen Ladungsaufkommen am Limit. Die Binnenschifffahrt hat noch Kapazitäten.
Sicherlich ist die Wasserstraße nicht die Antwort auf alles. Aber eine Stärkung des Modal Split, also eine Verteilung der Lieferkette auf Straße, Schiene UND Wasser(!) würde vieles verbessern.

Leider reichen die Mittel aus dem Bundeshaushalt nicht einmal für sie Erhaltung der Infrastruktur aus.