Ja, wir haben das im Bundes-Klimaschutzgesetz (KSG) für Deutschland gesetzte Ziel für 2022 erreicht
ABER das lag nicht Bemühungen zum Klimaschutz, sondern an der Reduktion der Emissionen im Industriesektor wegen der Energiekrise.
UND man muss noch berücksichtigen, dass im aktuellen KSG das alte Ziel aus dem Energiekonzept des Jahres2010 für Deutschland von 40% Emissionsreduktion im Vergleich zu 1990 für das Jahr 2020 (749 MT) nach oben korrigiert wurde und die neue zulässige Emissionsmenge für 2020 damit auf 813 MT festgelegt wurde. Nur redet darüber keiner mehr.
Für das Jahr 2022 haben wir mit 746 MT Emissionen das Ziel im Klimaschutzgesetz (756 Mt) erreicht, liegen aber nur sehr knapp (3MT) unter dem ursprünglichen 40% Ziel für 2020.
Für die Sektoren Gebäude und Verkehr wurde das Sektorziel (laut KSG " Zulässige Jahresemissionsmengen") verfehlt, da müssen jetzt also wieder Sofortprogramme erarbeitet werden, es bedarf viel Optimismus, um anzunehmen, dass aus dem Verkehrsministerium was entsprechend wirksames kommt, nachdem das letzte ja so schlecht war, dass vom Sachverständigenrat als mit „schon im Ansatz ohne hinreichenden Anspruch“ bewertet wurde. Im Gebäude Sektor wäre die 65% Regelung für neue Heizungen wichtig, doch auch das wird gerade von der FDP blockiert.
Für die nächsten Jahre gibt es im Sektor Energiewirtschaft kein festgeschriebenes Ziel im Klimaschutzgesetz, so dass Gesamtjahresziele nur zu 2030 extrapoliert werden können. Das entspricht einer Absenkung von 5,1% pro Jahr.
Hätte man vom 2020er Wert (813) auf den 2030 (438) linear extrapoliert, wären es 4,6% pro Jahr gewesen und das 2022er Ziel wäre 738 Mt gewesen und das hätten wir verfehlt.
Also es gibt hier wirklich keinen Grund zur Freude, die Zielerreichung beruht auf Sondereffekten und Zielkorrekturen, es wird immer noch dreist das Problem in die Zukunft verschoben, in den nächsten Jahren bedarf es erheblicher Anstrengung.
Sonnige Grüße
Christoph
Details siehe
https://www.gesetze-im-internet.de/ksg/anlage_2.html