Beiträge von Rezo und Lobo

Guten Tag!

Ich möchte an dieser Stelle die Beiträge von Rezo und Sascha Lobo verlinken, die ich sehr sehens-bzw. lesenswert finde. Vielleicht gefallen sie euch ja auch, falls ihr sie noch nicht kennt.

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Ich finde, dass sowohl Rezo, als auch Lobo - die ja bereits seit längerem auf gewisse Punkte hinweisen - zunehmend relevanter werden. Als ich das Rezo-Video gestern das erste Mal gesehen habe, musste ich wieder fasziniert feststellen, wie gut er Dinge auf den Punkt bringt.

Rezo wird ja immer wieder vorgeworfen, dass er Dinge vereinfacht. Ich muss allerdings sagen (insbesondere, wenn man sich auch mit seinen anderen „Politik“-Videos, die ich teils für deutlich brisanter halte, beschäftigt), dass ich seine Art sehr schätze und seine Transparenz ein erfrischendes Positivbeispiel ist.

Sascha Lobo ist - trotz seines „gehobenen Alters“ - aus meiner Sicht eines der wenigen etablierten Sprachrohre der jüngeren Generation in die klassischen und etablierten Kanäle der Politik und Wirtschaft.

Was Herr Laschet sich leistet, finde ich persönlich höchst merkwürdig und verdammungswürdig. Ich habe letzte Woche, nach dieser ganzen Osterlockdown-Geschichte, minutenlang auf das leere CDU-Rednerpult gestarrt, weil ich den Livestream des neuen CDU Vorsitzenden unbedingt sehen wollte. Selten war ich so enttäuscht. Bei Lanz nimmt Markus Söder ihm die Butter vom Brot und demontiert ihn, ohne, dass er ihn direkt angreift.

Ich frage mich an dieser Stelle ernsthaft, wie das „Superwahljahr“ dieses Jahr ausgeht. Ich halte die momentanen Krisen und die offenbare Führungslosigkeit (oder zumindest die Untätigkeit der Führung) innerhalb der CDU für eine absolut untragbare Situation bei einer Volkspartei. Wir sehen das zwar seit Jahren immer mal wieder, bisher gab es einfach den „Mutti-Bonus“. Der fällt ja jetzt weg, ich bin mal gespannt, ob diese ganzen Ausflüchte und Wirtschaftsgeschenke sich jetzt endlich mal gewaltig niederschlagen.

Es kann doch so nicht weitergehen…

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Ich habe mir das Rezo-Video heute - mit zunehmendem Entsetzen - angeschaut: im Wesentlichen ist jede einzelne Aussage unvollständig oder tendentiös dargestellt, es findet nicht mal im Ansatz eine Abwägung der Themen und der bewusst kurzen und unvollständigen O-Texte statt. Man kann sich des Verdachts nicht erwehren, dass es sich um eine Wahlwerbung für die Bundestagswahl handelt. Youtube-optimiert wird das ganze mit einer inszenierten Emotionalität und Empörung im Stakkato vorgetragen, statt mal mit Fakten die Themen zu erörtern. Wenn das die relevanten Personen und der Stil in unserer Gesellschaft zur Willensbildung sein sollen, dann muss ich in zeitgemäßem Rezo-Style „concluden“: No way and good night, Deutschland!

Ich kann mit nicht helfen, aber wer nach einem Jahr noch immer so unterkomplex argumentiert wie Rezo, den kann ich nicht ernst nehmen.

Wahlwerbung für wen? In welcher Partei ist Rezo aktiv? Wer hat ihn bezahlt?
Du diskreditierst hier eine politische Meinungsäußerung. Damit haben sich schon andere lächerlich gemacht.

Es werden Zeitungsberichte eingeblendet und Fehler, die in der freien Rede entstanden sind, per Einblendung korrigiert.

Es gibt genug relevante Personen, die ihre Argumente wissenschaftlich fundiert vortragen, und es gibt genug Leute, die diese Beiträge journalistisch aufbereiten. Rezo hat in der Vergangenheit gezeigt, dass er dazu ebenfalls in der Lage ist.
Diesmal macht er stattdessen einen der Lage völlig angemessenen politischen Kommentar.

Ist kein Problem, es gibt genug andere Experten in der Öffentlichkeit, die nicht unterkomplex argumentieren. Wobei deren Fazit sich nicht wirklich unterscheidet.

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Gerade in Bezug auf die Aussagen der MPs Bouffier, Laschet und Kretschmer (hier wurde m. E. ein vollständiger Tweet gezeigt) würde mich die Einordnung interessieren, die das jeweils nachvollziehbarer machen sollen. Alle diese drei Äußerungen können in meinen Augen eigentlich nur dreiste Lügen oder intelektuelle Ausfällle sein, aber ich lasse mich gerne von einer dritten Alternative überzeugen.

Zum Video insgesamt: Natürlich ist das ein relativ unkonstruktiver Rant, behauptet aber auch nichts anderes zu sein. Trotzdem spannt er den Bogen zu anderen Krisen und identifiziert die Grundhaltung des Nichthandelns als großes Problem. Das mag recht allgemein sein, aber ist das falsch?

Edit: Habe jetzt auch Lobo gelesen. Zu Laschets Aussage zu „sinkenden“ Zahlen über Ostern schreibt er:

Können Sie verstehen, dass man Ihre Aussage entweder als dreiste Lüge oder als intellektuelle Geringschätzung der Öffentlichkeit empfinden muss?

Das war Zufall :smiley:

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Ich würde gerne verstehen, wie man sich nach der umfangreichen Quellensammlung in allen bisherigen Videos (siehe bspw. nach „die Zerstörung der CDU“, „Die Zerstörung der Presse“ und den darauf folgenden späteren Videos, bei Rezo auf „unvollständige oder tendenziöse“ Darstellungen beziehen kann. Die Artikel kann unter den kurzen Titeln mit der Quelle der Zeitung jeder selbst abrufen und durchlesen. Es gibt kaum Menschen, die mehr entlang von Quellen argumentieren. Man muss halt die Quellen auch anschauen, da ist also die häufig von „älteren“ und „konservativeren“ Menschen gewünschte Selbstverantwortung.

Der Punkt ist, dass Emotionalität und Empörung genau das ist, was mittlerweile generationenübergreifend die deutsche Bevölkerung plagt. Emotionen sind das, was uns menschlich machen. Insbesondere, wenn mittlerweile weite Teile der Bevölkerung nicht gehört werden, weil ein paar Andere lauter rufen (siehe auch die Betrachtung in der Lagefolge zur Einflussnahme einiger Wirtschaftslobbyisten). Es wäre gut, wenn man mit Fakten die Themen erörtert, deswegen würde ich gerne von Ihnen wissen (natürlich nachdem Sie die Quellen ausführlich studiert haben, die im Video angegeben sind), welche Fakten Rezo nicht korrekt darstellt. Dass ein Streamer oder Youtuber vereinfacht ist absolut normal und könnte sogar von alteingesessenen Konservativen als Stilmittel begriffen werden.

Daher also nochmal die Bitte: Teilen Sie mir mal Fakten unter Einbezug seiner Recherchequellen mit, die Rezo aus Ihrer Sicht falsch wiedergibt.

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Unterkomplexität ist in diesem Fall als Stilmittel zu begreifen. So funktionieren neue Medien zu einem gewissen Teil. Für Menschen, die in ein Thema tiefer einsteigen wollen, sind in fast allen seiner Videos die Quellen hinterlegt. Soweit geht kaum eine seriöse Zeitung (wie er übrigens sehr schön in seinem Video „Die Zerstörung der Presse“ darlegt) - ist die Zeitung deshalb unseriös? Nein, auch Zeitungsartikel sind - weil sie an ihr Medium gebunden sind - natürlich unterkomplex.

Wo ist denn hier genau der Unterschied? Nehmen Sie die Süddeutsche Zeitung nicht ernst, weil ein Redakteur verschiedene Quellen studiert und dies dann zusammenfasst in einen Artikel?

Ich denke nicht. Rezo wiederum ist eine einfache Privatperson, die diese Videos mit seinem Team selbstständig recherchiert und erstellt und damit eine deutlich quellenbezogenere Arbeit abliefert, als dies selbst bei Berufsjournalisten üblich ist.

Meiner Meinung nach ist, wer Rezo nach seinen letzten Videos nicht ernst nimmt, hat entweder neue Medien nicht verstanden oder fühlt sich ertappt. Man muss ihn nicht mögen, ich würde mir aber wünschen, dass man ihn mit den gleichen Massstäben misst, wie man es mit anderen tut.

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Moin!

Also ich sehe es so: Sicherlich ist der Ton, den Rezo anschlägt, für ältere Semester gewöhnungsbedürftig. Letztlich muss man aber auch zugute halten, dass er mit den Videos Jugendliche anspricht, die teilweise sonst gar keine Berührungspunkte mit politischen Themen haben. Wir hier sind nicht unbedingt die Zielgruppe.

Und natürlich sind manche Aussagen bisweilen unterkomplex und beleuchten nicht alle Seiten. Aber vieles was er sagt ist schwer zu widerlegen. Und das was er kritisiert, sind allesamt Fehler, die in den letzten 12 Monaten gemacht wurden. Und er gibt letztlich nichts anderes wieder, als das was viele denken - dass die Politik derzeit zu wenig macht und viel fundamental falsch gelaufen ist.

Und der Ausschnitt oben ist zudem eine unvorbereitete Reaktion in einem Stream gewesen. In seinen vorbereiteten Videos mit Medienkritik und Kritik an der CDU hat er unzählige Quellen aufgezählt und zudem transparent auf Fehler reagiert. Und er ist ein Streamer - kein Journalist.

Man muss ihn und seine Art solche Themen aufzubereiten nicht mögen. Aber es beinhaltet eine hohe Faktentiefe. Aber ich halte manche hier geäußerte Kritik für überzogen.

herzliche Grüße,
Markus

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Was man hier im Vergleich zu Rezo’s früheren Videos anführen sollte:

Das hier ist offenbar ein schon editierter, aber dennoch aus einem Livestream auf Twitch entstandener „Rant“. Natürlich wirkt so etwas, weil eher spontan entstanden, nicht so super argumentiert, aber das soll es vermutlich auch nicht.

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Das man als Medien-Mensch mit Reichweite ein individuellen Stil hat, ist zwingend. Was mich stört ist die proklamierte Unfehlbarkeit und das Anspruchsdenken. Kopiert gedacht, könnte man auch sagen: „Jeder Hauptschüler wäre ein besserer Wissenschaftler, weil die Wissenschaft nicht schon im April 2020 eine Lösung für Corona gehabt hat.“ Wenn das der neue Stil ist, tut es mir um die Gesellschaft der Zukunft leid. Dann wäre die Klimakrise das kleinste Problem. Mir ist ein fehlbarer Politiker - der sich dessen bewusst ist - lieber, als ein unfehlbarer Kommentator. Das ist der Stil aus Zeiten der Hexenverfolgung und der Inquisition.

Das Rezo Präferenzen hat, ist nun auch nix neues. Weder wird der große Wumms - oder eher Rohrkrepierer - kritisch angesprochen, noch bspw. Meck-Pomm. M.P. war 2020 auch immer sehr gern dabei, wenn es um frühe Öffnungen ging - ein Fehler, was man auch hätte wissen können, usw.

Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich.

Das ist doch der springende Punkt diverser Kritiker:innen. Z. B. Rezo und Lobo.

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Da wird aber die Info irgendwie komplett umgedreht. Zu diesem Zeitpunkt haben die Experten und wissenschaftlichen Berater der Bundesregierung genau das bereits vorausgesagt.

Drosten hat Ende Januar bereits darauf hingewiesen, dass eine Pandemie bevorsteht. Im Februar riet er zur Vorbereitung. Wie gefährlich wird das Coronavirus? | Science Media Center Germany

Das wurde damals ignoriert und Drosten wenig später in einer unseriösen Kampagne der Bild Zeitung kleingeredet.

Gegen Ende letzten Jahres hiess es: lasst zu, sonst kommt die zweite Welle. Es wurde - entgegen der wissenschaftlichen Modelle - geöffnet und bereits einige Wochen später war die zweite Welle auf Rekordhöhe.

Rezo geht es nicht darum dass jeder Hauptschüler ein besserer Wissenschaftler ist. Er sagt, dass Politiker sich nicht auf Experten verlassen, sondern offenbar auf andere Einflussnehmer. Dabei wäre das genau ihr Job.

Der neue Stil ist, ganz offensichtlich, dass junge Menschen darauf hinweisen, dass Wissenschaftlerinnen klar andere Dinge sagen als die Regierung macht und dafür von anderen Generationen belächelt oder gar diffamiert werden. Gilt 1:1 für FFF. Beispielsweise durch Aussagen wie: „kann man doch nicht ernst nehmen“. So auch hier, zulasten derer, die man in den letzten Jahrzehnten immer wieder vergessen hat in der CDU: Geringverdienerinnen, Soloselbstständige, Künstlerinnen, Schülerinnen.

Zudem sagt er ja, dass sich der betroffene Ministerpräsident hätte entscheiden sollen, statt seine Aufgaben abzuschieben.

Eigentlich sagt Rezo genau das, was Sie sagen. Er sagt genau das was in ihrem Kommentar steht und die finden ihn unfair?

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Was mich ärgert, war das Politiker-Bashing. Offenbar wird nur noch derjenige gehört und gefeiert, der andere als die ultimativen Pfeifen bezeichnet - bzw. die Spirale immer eine Runde weiter dreht. Bei solchen Influenzern kann man sich das Geld für Anti-Mobbing-Kampagnen sparen.

Die Kritik ist, Wissenschaft und Politik sind zwei unterschiedliche Diskursräume. Wissenschaft ist von Politik abhängig und kann beratend herangezogen werden. Aber es kann doch nicht sein, dass hier eine neue Gewalt eingeführt wird - die alle anderen aussticht ala es wird ein Verfassungsbruch begangen, aber weil es die Wissenschaft so will, ist das schon ok. Wir haben drei Gewalten (+ die beratende Wissenschaft) und das ist so genau richtig. Mal abgesehen davon, „die Wissenschaft“ wird ja nur dann herangezogen, wenn einem die Aussagen in den Kram passen. Ich sag nur Bertelsmann Studien oder Studien des ifo Instituts. Die werden ja gern mal als „Diskussionsbeiträge“ eingestuft.

Hallo Lager

Also die Politik sollte sich schon an der Wissenschaft orientieren, grade während einer neuartigen Pandemie, die bereits im Laufe der Monate gezeigt hat, dass die wissenschaftlichen Modelle zum großen Teil zutrafen. Und wenn die seriöse Wissenschaft seit Monaten vor der dritten Welle warnt, den Anstieg sogar fast aufs Komma genau vorhersagt, und sich dann ein Laschet hinstellt, als sei er von der jüngsten Entwicklung völlig überrarscht worden - dann kann ich den Ärger durchaus verstehen.

Ob sei es in der Lage oder bei Rezo.

VG,
Markus

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Mir ist natürlich vollkommen bewusst, dass Politik auch Interessen ausgleichen muss. Das traurige ist dabei, dass man in der Union offenbar deutliche Mehrheiten ignoriert, um dann schlechte Entscheidungen schlecht umzusetzen. Das ist ja ein großer Teil des Frustes.

Rezo mobbt dabei keine Politiker, sondern weist sie auf ihre Fehler und Widersprüche hin. Für mich ist das ein wichtiges demokratisches Korrektiv. Besonders in seinen anderen Videos begründet er das ja mit dutzenden von Quellen. Ich verstehe nicht, warum man hier von Mobbing spricht, wenn einzelne Politiker sich de facto ein Vielfaches ihres ohnehin nicht kleinen Einkommens durch einzelne Konzerne (wie beispielsweise RWE, die danach Milliarden an Steuergeld erhalten haben) zuschiessen lassen und sich dann dafür entscheiden die Bevölkerungsmehrheit zu ignorieren und für diese Konzerne Politik machen. Das ist doch alles dokumentiert und - sofern man regelmässig in eine Zeitung schaut - auch gar nichts neues. Jetzt kommt halt jemand der das liest und zusammenfasst.

Grundrechte lassen sich schon immer mit der richtigen Begründung einschränken und gegen zu harte Massnahmen oder unverhältnismässige Eingriffe kann man klagen. Da wir nun aber in der 3. Welle stecken und die Überlastung der Intensivpflege bereits zum 3. Mal kurz bevor steht, obwohl seit spätestens November die Expert*innen und Modellierungen genau darauf hinweisen, ist doch genau die Quintessenz der Kritik. Wir alle leben seit über einem Jahr mit mehr oder weniger starken Einschränkungen, da ist doch vielleicht eine kurze, harte Strategie auch mal erprüfenswert. In Frankreich scheint es gut funktioniert zu haben.

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Wir haben nicht die 3 Gewalten, wie in den USA, allein schon da exekutive und legislative durch eine Wahl eng miteinander verschränkt sind. Allerdings funktioniert moderne Gewaltenteilung auch generell nicht so.
Zugleich hat sich in deutschland mit dem korporatismus ein system durchgesetzt, das sich gerade auf den engen einbezug gesellschaftlicher Gruppen und wissenschaftlicher Perspektiven in entscheidungem beruft, auf kosten der verantwortungsdiffusion. Gerade deshalb tritt besonders der selektive zugang spezieller wissenschaftskreise und gesellschaftlicher gruppen so stark zu Tage und wird kritisiert.

Der Bezug auf die Wissenschaft funktioniert grundsätzlich nur, wenn der normative Bezugspunkt einigermaßen übereinstimmt. Gerade bei Corona aber auch bei Klimakrise ist dies der Fall. Die Notwendigkeit und Dringlichkeit zu Handeln wird ja von allen anerkannt. Entsprechend fallen politischer und wissenschaftlicher Diskurs im Hinblick auf die grobe Zielvorstellung zusammen. Also wird sich auf die für diese Zielvorstellung relevanten Vorschläge aus der Forschung bezogen. Das hat nichts damit zu tun das man selektiv Forschung auswählt, welche dem eigenen Weltbild entspricht. Denn das Weltbild im Sinne des Vorrangs der Coronabekämpfung ist gesetzt.
Es geht hier also nicht um DIE Wissenschaft sondern, um einen spezifischen Teil der Wissenschaft.

Die Gründe bzw. deren Betonung warum man von dieser Prämisse abweicht wechseln ständig. Wirtschaft, psyschich/soziale Belastung oder neuerdings das Narrativ Menschen würden den Lockdown nicht mehr mittragen. Zugleich versichert man dass man die normative Zielvorstellung beibehält und ernstnimmt. Das hierraus Empörung entsteht finde ich weniger verwunderlich.
Der Verweis auf die Komplexität schreckt heute niemanden mehr. Zum einen kann man sich schnell selbst informieren und ist weniger abhängig von Leitmedien und zum anderen ist längst bekannt dass der Verweis auf kühle rationalität meist micht mehr als eine Delegitimationsstragie ist, welche selbst ohne die errosion des vertrauens in die Kompetenz von Politikern, die Frage aufwirft warum sich nicht an die versprochenen Zeilvorstellungen gehalten wird.

Dass frisst sich mittlerweile durch das ganze System, gerade die Coronakrise hat sowohl langfristiges und kurzfristiges steueeungsversagen der Politik zu Tage gefördert bspw. Digitalisierung und Impstoffbeschaffung, um nur jeweils ein bsp. zu nennen.

Gerade hier liegt ja das Problem, der Steuerungsanspruch der Politik wird ja durch Leute wie Rezo nicht negiert sondern eingefordert. Ob die Politik diese Steuerungsfähigkeit hat ist eine andere Frage, denn „die Politik“ erhebt diesen Anspruch ja für sich.

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Und jetzt kommen wir zum politischen System. Jeder der genannten Politiker ist Teil einer Regierungskoalition. Kretschmer mit Grünen und SPD, Bouffier mit den Grünen, Laschet mit der FDP. Wenn die Politik nicht zumindest von den anderen mitgetragen würde, müssten sie doch aus der Regierung gehen. Tun sie aber nicht, sie scheinen ja noch nicht einmal damit zu drohen (die Kritik bezieht sich ja nicht auf einen Moment sondern auf das letzte Jahr). Wenn man jetzt noch Thüringen realistisch betrachtet, ist auch die Linke verbrannt. Da bleibt nicht mehr viel übrig im politischen Spektrum.

Also, wem nützt der Rant?

Also nur weil viele Menschen betroffen sind sollen wir das so lassen?

Wir sollen unsere Zukunft durch Lobbyinteressen bestimmen lassen weil es in alle Parteien Idioten gibt?

Ich glaube Ihr Schluss ist nicht der richtige. Wir alle scherzen vermutlich heimlich über Kretschmann, der mit einem Grünen etwa so viel zu tun hat wie der Papst mit norwegischem Black Metal. Das ist ja teil der Begründung wieso er überhaupt Ministerpräsident ist. Gleiches gilt bei Ramelow, dessen politische Herkunft nun wohl von ihnen etwas unterkomplex wiedergegeben wird. Immerhin ist er MP in einem der gespaltensten Bundesländer.

Experten weisen übrigens tendenziell rechten und konservativen Parteien die grösste Offenheit für Spenden aus der Wirtschaft aus:

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Erst wird der jugend politikverdrossenheit vorgeworfen und jetzt ist die kritik und das medium zu plakativ.
Dieses Narrativ zur delegitimation diskursiven Mitspracherechts findet sich doch gegenüber jeglichen Gruppen deren Mitspracherecht historisch in der Politik Missachtet wurde. Die daraus resultierende Frustration entlädt sich halt jetzt in Form von Demos, wie FFF oder BLM und halt im Netz. Dass dies weniger differenziert passiert als bspw. in der internationalen bzw. eigentlich eher englisch/amerikanischen YT szene liegt halt auch daran, dass Rezo einer der wenigen politisierten deutschen Influencer ist. Der Großteil der restlichen deutschen Influencer ist doch eher der Kulturindustrie zuzuordnen. Also einen Schritt nach dem anderen. Politisierung ist gut, inhaltlich ist das noch ausbaubar. Dafür bedarf es allerdings einer Szene, welche einen Austausch ermöglicht und nicht nur ehemaligen Leitmedien, die sich mit der online Kultur genauso schwer tun, wie die Politiker, welche auf dieses Video reagiert haben.

Wer von deutschen Influencern, differenziert neutrale Politikanalysen und produktive Lösungsvorschläge fordert, der fragt auch Fußballtrainer nach ihrer Einschätzung der Coronalage…

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