Wenn über Verkehrswende diskutiert wird, egal in welchem Zusammenhang, kommt früher oder später irgendeine Form von „Aber die Auto- ist die Schlüsselindustrie in Deutschland…“
Aha. Schlüsselindustrie. Weil dieser Begriff auch im anderen Kontext (als Verkehrswende) fällt, ließe sich daraus schließen, dass kein anderer Bereich ähnlich wichtig ist. Das nur am Rande. Das Thema soll sich eher darauf konzentrieren, ob man diese Umschreibung so einfach hinnehmen muss bzw.: Wie viel Wahrheit steckt darin?
In dem Podcast von Katja Diehl „She Drives Mobility“ Folge 97 nimmt sich Patrick Kaczmarczyk dieses Thema vor.
Bzw. erzählt er über seine Erkenntnisse seiner Promotion und seinem Buch. „Kampf der Nationen“ bzgl. des Thematitels.
Sehr viele unterschiedliche Themen werden darin angeschnitten, die allesamt daran zweifeln lassen, ob die Automobilindustrie tatsächlich zukunftsfähig ist und man sich tatsächlich noch immer von der entsprechenden Lobby reinreden lassen sollte.
Ich würde Katja Diehl mittlerweile nicht mehr als seriös bezeichnen. Von einem seriösen Anliegen der herunterpriorisierung von Autos - ihr Begriff dazu „Autokorrektur“ ausgehend hat sie sich leider in eine sehr extreme Richtung entwickelt, in der Diskurs z.B. mit der Antriebswende-Bubble (die in weiten Teilen auch eine Mobilitätswende fordert) komplett unmöglich ist.
Insbesondere auf Twitter poltert sie mittlerweile ohne Hemmungen gegen jegliche Entwicklung der Automobil- und Fahrzeugindustrie. Beinahe die Hälfte meiner E-Mobility Bubble musste sie mittlerweile blockieren, einfach weil Diskussionsthemen und Anregungen nur noch mit Abfälligen und teils beleidigenden Antworten erwidert wurden.
Ich unterstütze das ursprüngliche Anliegen einer Mobilitätswende voll und ganz, denke aber auch dass eine Antriebswende parallel dazu dringend notwendig ist. Dazu habe ich mich hier aber auch schon detailliert ausgelassen.
Vielen Dank, das du es so differenziert ausführst, ich hatte auch diesen Eindruck.
Als Opfer der Aufmerksamkeitsökonomie muss sie evtl. solche Positionen annehmen um weiterhin Aufmerksamkeit zu erhalten und damit Geld. Das ist in vielen Teilen des Netzes zu beobachten.
Das hat zwar nun nur wenig mit meinem Post zu tun, aber Danke für Deinen Beitrag.
Natürlich braucht es beides, die Antriebs- und die Mobilitätswende.
Der öffentliche Diskurs, egal zu welchem Verkehrsthema, mündet früher oder später in Aussagen wie „Aber die deutsche Schlüsselindustrie…“ und lässt damit eben eine „Herunterpriorisierung“ des Autos und damit Diskursplatz für die Mobilitätswende nicht zu.