@JamesDenman Wärmespeicherung in Flüssigsalzen ist eine coole Technologie und es stimmt, dass sie kleinen AKWs (insofern solche jemals über das Prototypstadium hinauskommen sollten ) erlauben könnte, einfacher eine Lastkurve über 24 Stunden zu fahren, oder allgemein Inselsysteme robuster machen kann. Allerdings würde ich zum einen gerne einmal den Wirkungsgrad der Speicherung sehen, zu anderen halte ich diese Kombination für ein in der Energiewende insgesamt eher kleineres Werkzeug. Lass mich das ausführen:
Wenn wir mit der Energiewende ernst machen und unter anderem auch den Heizungssektor dekarbonisieren wollen, dann werden nicht die tageszeitlichen Schwankungen oder Schwankungen über einige Tage (aka „Dunkelflauten“) relevant sein, denn diese wird man durch Last- und E-Auto-Lademanagement, Pumpspeicher, ein paar Gasturbinen und - wenn es sich anbietet - auch Flüssigsalzspeicher in den Griff bekommen. Das ist eine Herausforderung, aber schon heutzutage machbar. Die viel größere Herausforderung werden die saisonale Schwankungen zwischen dem Sommer und dem heizintensiven Winter werden. Wir müssen uns im Sommer einige dutzend TWh Winterspeck anfressen, genauso wie derzeit im Sommer fossiles Erdgas eingespeichert wird.
Flüssigsalzspeicher scheinen eher so mit einem Zeithorizont von ein paar Tagen zu operieren. Saisonale Speicher von der benötigten Größenordnung scheinen sie nicht zu sein. Das werden wohl eher norwegische Speicherseensysteme und/oder Wasserstoff liefern.
@cors , ich stimme Dir zu, dass ein Flüssigsalzspeicher für Tages-, nicht für Jahreszyklen geeignet ist. Flüssigsalzspeicher habe ich in dem o.a. Zusammenhang eingebracht, um das häufig angeführte Argument zu adressieren, dass Atomkraft unflexibel und deswegen schwer mit Erneuerbaren, die einen stark ausgeprägten Tageszyklus haben, kombinierbar wäre. Dafür kann ein Flüssigsalzspeicher eine gute Lösung sein.
Natürlich müssen wir alles dekarbonisieren, auch Gebäude und Verkehr, und der von Dir beschriebene „Winterspeck“ ist eine Herausforderung für sich, hat aber nicht direkt etwas mit der Kompatibilität von Atomkraft und Erneuerbaren zu tun.
(Übrigens: Pumpspeicher sind super effizient aber die in Deutschland verfügbaren (und erreichbaren) Kapazitäten sind klein im Vergleich zum Bedarf für Jahreszyklen. Norwegen ist super ausgestattet, allerdings sind wir in D nicht die einzigen, die darauf zugreifen möchten)
(Und danke übrigens für den super konstruktiven Ton Deines Kommentars )
Dazu wurde hier im Thread schon rauf und runter argumentiert und alles bereits mehrfach wiederholt. @Cors hat es dir ja sogar auch nochmal sehr schön zusammengefasst.
Einen schönen Tag dir!