Gestern hatte ich eine Unterhaltung mit einem Bekannten über den Ukraine-Krieg (selbst Russland-Deutscher, aber kein Unterstützer von Putin). Er hat mir empfohlen, dieses Interview von Markus Lanz anzusehen.
Das Thema scheint doch sehr untergegangen zu sein, aber habe ich das richtig verstanden? Die ukrainische Führung hat die Zerstörung einer deutschen, kritischen Infrastruktur in Auftrag gegeben? Und wird weiterhin unterstützt? Markus Lanz ist auch nicht der typische Verschwörungskanal…
Könntest du bitte eine kurze Inhaltsangabe der Sendung posten? Nicht jeder hat Zeit und Lust, sich 1 1/2 Stunden Lanz zu gönnen.
Die Ukraine streitet eine eigene Beteiligung ab:
Vermutlich ist noch keine Klärung herbeigeführt worden.
Es gab dazu hier im Forum zwei Threads:
Ein mehrteiliger und sehr guter Podcast zu dem Thema:
Kurz gesagt: es waren definitiv Ukrainer, die die Sprengungen vornahmen, teilweise mit Verbindungen zum Geheimdienst. Sie haben das auf eigene Verantwortung gemacht.
Es ist also völlig im Dunkeln wer die Hintermänner waren.
Das kann der ukrainische Geheimdienst, ein ukrainischer Oligarch oder aber auch eine Verwirraktion aus Russland gewesen sein. Auch reiche Personen aus einem Drittstaat kämen in Frage. Nordstream hatte viele Feinde
Der Bundesanwalt verdächtigt Ukrainer und hat entsprechende Haftbefehle erlassen. Leider hat Polen einem der Verdächtigen kurz bevor der internationale Haftbefehl wirksam wurde, die Ausreise ermöglicht. Sonst wüssten wir vielleicht mittlerweile mehr.
Anfang des Monats wurde in einem Artikel von BILD die Expertise eines Tauchexperten dargelegt. Seine Erläuterungen machen recht anschaulich, dass die Andromeda als Tatmittel sehr unwahrscheinlich ist. Auf welcher Basis bist du dir definitiv sicher?
„Andromeda“ – zu klein, zu wackelig! Thomas und seine Crew führen aktuell Tauchgänge im Arendsee (Sachsen-Anhalt) durch, um ein 800 Jahre altes Wrack zu untersuchen. „Für die Tauchgänge in 34 Meter Tiefe ist ein Ponton mit vier Ankerketten befestigt, um die Position zum Wrack exakt zu halten – und das bei geringstem Wellenschlag! Dafür sind mehrere Hundert Meter Ankerkette- und Leinen nötig.“ ABER: Die „Andromeda“ hatte an Bord lediglich einen 25-Kilo-Anker mit knapp 100 Meter Kette und Leine an Bord. Und das für eine Tauchtiefe von 90 Meter in rauer See!
Thomas: „25 Kilo Ankermasse sollen 17 Tonnen Boot und Ausrüstung stabil halten? Unmöglich!“
► Tauchgerät – viel zu schwer! „4 Explosionen brauchen mindestens 8 Tauchgänge zum Erkunden und zum Ausbringen der Sprengsätze“, rechnet Thomas vor. Platzsparende „Rebreather“-Technik (Atemluft wird gereinigt) komme für die Tauchtiefen mit schwerem Körpereinsatz nicht infrage, daher summiere sich die Zahl der benötigten Tauchflaschen auf 26, dazu zwei 200-Liter-Helium-Flaschen (500 Kilogramm), ein Kompressor, der Sprengstoff, Unterwasser-Scooter zum Rangieren der Sprengsätze am Meeresboden. Thomas: „Das ergibt mindestens vier Tonnen Gepäck.“ Für die „Andromeda“ (ohne Kran) nicht zu schaffen.
► Die Sprengsätze – viel zu groß für die „Andromeda“! Seismische Aufzeichnungen der Nord-Stream-Explosionen weisen nach: Drei der Sprengsätze hatten eine Sprengkraft von mindestens 400 Kilogramm TNT. Thomas: „Solche Bombensätze kriegen sie nicht ohne Kran und Gegengewichte ins Wasser, sonst kentert das Boot.“
► Taucher zu unbeweglich! Taucheranzug und -flaschen für 90 Meter Wassertiefe wiegen um die 110 Kilogramm, so Thomas. Der Taucher hat kaum Bewegungsspielraum, muss sein Tauchgerät stetig regulieren. Um die riesigen Sprengsätze zu bugsieren, bleibt kaum Platz und Zeit.
► Wind und Wetter – keine Chance! Thomas und seine Crew haben den Wellengang (bis zu drei Meter hohe Wellen) und die Windstärken (bis 40 km/h) für die Tatzeit (Mitte September 2022) untersucht.
Ergebnis: Es blieben allenfalls 6 mögliche Einsatztage, in denen die Täter ihre Bombenlast hätten ablegen können. Dazu kommt: Die Explosionsorte (nordöstlich und südöstlich von Bornholm) liegen bis zu 76 Kilometer auseinander. Wie die Crew das bewerkstelligt haben solle, sei ihm „schleierhaft“, so Thomas.
Das wurde im verlinkten Podcast dargelegt. Sie haben den ganzen Vorgang nachgestellt.
Natürlich besteht immer noch die Möglichkeit, dass alles ein Ablenkungsmanöver war. Solange aber niemand Hinweise präsentiert wovon abgelenkt werden soll ist die Diskussion müßig.
In welcher der fünf Folgen geht es denn um die Tauglichkeit der Andromeda? Bin zwar kein Taucher aber die Einwände des BILD Experten finde ich nachvollziehbar.
Solange diese Möglickeit besteht, ist es aber falsch zu sagen, dass es „definitiv“ die gesuchten Personen mit ukrainischem Pass sind, die die Sprengungen herbeigeführt haben.
Ich habe den Podcast auch irgendwann mal gehört (oder gibt es neue Folgen?) und fand es ehrlich gesagt eher so eine „wir sind mal als Journalisten wahnsinnig investigativ und mieten uns auch ein Seegelboot auf der Ostsee“-Nummmer. Die Kritikpunkte an der Andromeda-Story - die es ja schon in etwa so lange gibt wie die Story selbst - wurden da m. E. nicht wirklich entkräftet.
Letztendlich weiß ich natürlich auch nicht mehr als die Journalisten so schreiben. Bin also gerne bereit meine Aussage zu relativieren.
Was man mW aktuell weiß ist, dass dort Ukrainerinnen beteiligt waren. Was nicht heißt, dass der ukrainische Staat beteiligt war. Zudem sollen es meiner Erinnerung nach 5-6 Leute gewesen sein. 3 davon Ukrainerinnen. Wer waren die anderen? Und für mich auch unverständlich und fast fahrlässig sich mit einem externen Fahrer und Transporter durch Land Karren zu lassen, der einen dann im Nachhinein identifizieren kann. Zudem fraglich wieso man nach Rügen fährt, wenn das Boot sowieso in Polen hält macht. Wieso würden nicht gleich alle Leitungen gesprengt? Wieso nur die, die Russland sowieso schon abgestellt hatte? Am Ende sind das auch alles nur Vermutungen. Eine klare Schuldzuweisung ist aktuell nicht möglich.
Es gibt auch andere Untersuchungen, die nachweisen sollen, dass auffällige Bewegungen russischer „Forschungsschiffe“ genau über den Leitungen waren.