Anmerkung zum Armutsbegriff

„Eines von 5 Kindern wächst in Armut auf, …“ Da die Armutsgrenze sich (normalerweise zumindest) am Medianeinkommen orientiert, ist es 1) immer schwer zu sagen, was genau das im Alltag heißt und 2) bräuchte es eine sehr ausgeglichene Vermögensverteilung, um keine (Kinder)Armut zu haben. Ich finde, den verwendeten Armutsbegriff sollte man immer mit erwähnen, vor allem wenn es um Kinderarmut geht. Das klingt sonst leicht nach Hänsel-und-Gretel-Armut, was es heute hier in der Regel nicht ist.

Ergänzend:
„Die Armutsgrenzen sind seit 2005 um gut 40 Prozent gestiegen, weil sie an die
Entwicklung der mittleren Einkommen gekoppelt sind. Dabei ist zu
berücksichtigen, dass ein Teil des Einkommensanstiegs auf steigende Preise
zurückzuführen ist. Nach einer Preisbereinigung verbleibt ein Anstieg von 16,8
Prozent.“

Armutsgrenze Alleinerziehend mit einem Kind unter 14 Jahren: 1346€

Quelle:

Ein Hinweis: Die Armutsdefinition wie randy sie anführt bezieht sich i.d.R. auf Einkommensarmut. Die hat zunächst nichts mit Vermögen zu tun. Ein Milliardär, der es nicht schafft eine positive Rendite zu erwirtschaften, würde ohne weiteres Einkommen als arm gelten. Vermögen hat also nur insofern was mit Armut im oberen Sinne zu tun, als das Vermögen i.d.R. Einkommen generiert.

Dass die Armutsbetroffenheit bei Kindern über der der Gesmabevölkerung liegt, hat unter anderem damit zu tun, dass nach oder mit Erwerbslosigkeit Kinder das größte Armutsrisiko sind.

Das liegt unteranderm daran, dass das Einkommen nicht proportional zur Kinderzahl steigt, aber durch einen steigende Personenzahl geteilt werden muss. Da hilft auch das Kindergeld nur begrenzt. Zudem steigt mit der Kinderzahl auch die Wahrscheinlichkeit, dass mindestens ein Elternteil teilzeit oder gar nicht arbeitet, also das Einkommen sinkt. Das gilt noch stärer für Alleinerziehende.

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