Am 1. Juli übernimmt Deutschland die EU-Ratspräsidentschaft. Gleichzeitig will die EU in diesem Jahr noch in diesem Jahr ihre Klimaziele für 2030 anheben. (Dazu ist sie laut Pariser Klimaabkommen verpflichtet.) Das heißt Deutschland kommt bei dieser Frage eine große Verantwortung zu und es ist auch die einmalige Chance, als deutsche Öffentlichkeit die europäische Debatte hier entscheidend mit zu prägen. Bislang findet dieses Thema aber in der Öffentlichkeit leider noch viel zu wenig statt.
Die Ansichten wie stark die Reduktion von Treibhausgasemissionen im Jahr 2030 sein sollen, gehen noch auseinander. Die EU-Komission hat 50-55% versprochen, das EU-Parlament hingegen fordert 65%. Rechenmodelle zeigen, dass 65% notwendig sind um zumindest in die Nähe der Klimaneutralität für Europa im Jahr 2050 zu kommen.
Dass eine solche Reduktion möglich ist zeigt eine neue Studie des Beratungsunternehmens Climact im Auftrag der European Climate Foundation in dem zwei 55% Szenarien und ein 65% Szenario verglichen werden. Für das 65% Szenario müsste allerdings einiges getan werden:
- europaweite Reduktion der Kohleverbrennung um 90% bis 2030
- Verdoppelung bis Verdreifachung des Zubaus erneuerbarer Energien
- Carbon Capture and Storage von bis zu 24 Millionen Tonnen pro Jahr
- deutliche Erhöhung der Sanierungsrate von Gebäuden
- Reduktion des durchschnittlichen Fleischkonsums um 32%
- 93% der Neuwagen müssen 2030 emissionsfrei sein
- …
Würde mich freuen, wenn ihr das Thema in einer der nächsten Sendungen aufgreifen könntet.