Also wenn wir schon sowas in Mathe in frage stellen, dann sollten wir uns von einer allgemeinen Hochschulreife komplett verabschieden.
Und in Kunst und Musik spielen Vektoren z.B. sogar eine Rolle.
Der Ingenieur braucht auch keine Kenntnisse von Dramen, keine Stilmittel, keine Geschichte, keine Kunst, etc.
Wenn wir als Maßstab dafür was in einem Gymnasium (!) gelehrt werden sollte das nehmen was man in allen (!) Berufen gleichermaßen braucht, dann landen wir am Ende bei weniger als dem was aktuell an der Mittelstufe gelehrt wird.
Da fehlt mir dann das Verständnis warum man überhaupt noch ein Gymnasium braucht wenn man dann nur das lernt was man an einer Realschule auch lernen würde, nur in 13 statt 10 Jahren.
Bit FOS und BOS hat man diese Möglichkeit doch auch, zumindest in Bayern.
Ein System bei dem man generell frühzeitig verschiedene Wege wählt macht in meinen Augen nur Sinn wenn man dann gleich bis dahin die Gesamtschule einführt.
So habe ich das nicht gemeint. Ich habe gemeint, dass keine zusätzlichen Inhalte dazukommen. Weil eben aufgrund von Defiziten aus Grundschule und Unterrichtsausfall durch Lehrermangel und mangelnde Alternativen die anderen Fächer dann einfach die Stunden bekommen um ihren Stoff in mehr Stunden durchzuführen.
Und mit dem gleichen Argument wie für die Abschaffung der zweiten Fremdsprache (gegen die ich nichtmal zwangsweise wäre, je nach alternativen) oder der Reduzierung von Mathe auf die Grundrechenarten könnte man dann auch eine drastische Verkleinerung des Lehrplans in Geschichte, Deutsch, Kunst, Erdkunde etc. Begründen.
Ich finde die Stoffdichte am Gymnasium eh schon ziemlich gering. Meines Erachtens unterscheidet sich der Schwierigkeitsgrad am Gymnasium von Realschulen vorwiegend in der zweiten Fremdsprache.
Ich selbst war erstaunt wie viel meine Freunde auf der Realschule z.B. in nur wenig Zeit Chemie an Stoff hatten.
Viel wichtiger wäre in meinen Augen endlich damit aufzuhören in allen Fächern vorwiegend auf Detailwissen zu prüfen welches nach wenigen Tagen wieder vergessen wurde, und mehr Fokus auf Verständnis der Grundlagen und Zusammenhänge zu legen.
Ich bin absolut für Reformen die dafür sorgen, dass Schule grundlegend anders funktioniert, aber einfach die zweite Fremdsprache zu streichen ist für mich nicht der Einstieg in eine solche Reform, sondern wieder eine Symptombehandlung die eine solche Reform um weitere Jahre bis Jahrzehnte in die Ferne rücken lässt.