Abriegelung des Göttinger "Corona-Hochhauses" mit privaten Sicherheitskräften

Hallo zusammen,

wie wahrscheinlich allseits bekannt gab es vor kurzen eine hohe Anzahl an festgestellten Corona-Virus Infizierten in einem Göttinger Wohnkomplex. Dieser steht seit dem mitsamt seiner 700 Bewohner unter Quarantäne.

Einmal abgesehen davon, dass die Lebensbedingungen in dem Hochhaus für die Bewohner anscheinend alles andere als akzeptabel ist, wird die Quarantäne anstatt von der Polizei von der privaten Sicherheitsfirma „HKS“ überwacht (die anscheinend von der Göttinger Stadt bestellt worden ist). Da dort 700 Menschen per Generalverdacht sämtliche Freiheitsrechte entzogen wurden, finde ich es doch äußerst kritisch, dass nicht einmal die Polizei diese klare Gewaltausübung des Staates durchführt. Stattdessen setzt privater Sicherheitsdienst der meiner Erfahrungen nach eher gering qualifizierte & unterbezahlte Mitarbeiter beschäftigt diese durch.

Mich würde eure Meinung zu dem Thema total interessieren, ob der Staat seine Rechte zur Gewaltausübung so einfach auf private Akteure übertragen kann. Hier geht es ja nicht darum Menschen irgendwo nicht hereinzulassen (die normale Aufgabe der Mitarbeiter von HKS), sondern diese systematisch in ihrer Wohnung einzusperren.

Darüber ob die Quarantäne überhaupt sinnvoll und rechtmäßig ist lässt sich sicher auch diskutieren, primär frage ich mich aber ob „alle Gewalt geht vom Staat aus“ sich so einfach übertragen lässt.

Beste Grüße

PS: Leider konnte ich keinen Artikel zu der Beschäftigung der Sicherheitsfirma finden, den Sachverhalt aber mit eigenen Augen bezeugen.

Wurde in der Wochendämmerung angesprochen. Ich finde es echt krass, was da passiert ist. Vor allem, weil die Ursache des Ausbruchs wohl keine Familienfeiern waren (wie auch bei 70m2), sondern ein bestätigter Coronafall, der sich nicht an die Quarantäne gehalten hat und das Ordnungsamt trotz mehrerer Hinweise nicht reagiert hat. Hier ein Artikel zu den Hintergründen, mehr bei der Wochendämmerung: