Abklingbecken "Mit dem E-Auto in der Sackgasse?"

Einspruch! Damit schließt man alle Menschen von der Förderung aus, die keine Wallbox haben und haben können (Mietwohnungen…)- oder meinst du einen Ökostromtarif für den privaten Haushalt, in dem das E-Auto aber mangels Wallbox gar nicht geladen wird? Das wäre dann vermutlich schwierig durchzusetzen, weil der private Stromvertrag dann ja nichts mit der E-Autonutzung zu tun hat.

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Grundsätzlich scheint in Teilen der Politik die Grundannahme vorzuherrschen, das alle Bundesbürger in stadtnahen Einfamilienhäusern wohnen und mindestens sechsstellige Jahresgehälter haben.
Das erschwert es, realistische Perspektiven für die E-Mobilität auf breiten Konsens in der Bevölkerung zu stellen.
Es soll doch tatsächlich eine Handvoll Mieter und geringer Verdienende geben…

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Ja, man muss nicht immer auf Tesla schauen. MG 4 Electric, so ein kleiner Kombi: ca 29.000 Euro ohne Förderung, Range 450 KM, Vmax 160 KM/h.

It’ll be going on sale in the UK in September 2022.

Das entspricht einem Golf. Ist halt ein KFZ aus Chinesischer Herstellung mit UK Namen. Mit etwas mehr Förderung wird ein Schuh draus und mit solchen Fahrzeugen und viel Solarausbau liesse sich einiges erreichen.

Gering verdienende fahren schon oft keine KFZ mehr. Mein Vater ist grade vom Land in die Stadt umgezogen in der Rente. Hat sein Soziales Umfeld hinter sich gelassen und in der City wieder neu angefangen. Der fährt jetzt konsequent U-Bahn. Ich will nicht sagen das es jeder so tun muss, aber die Konzentration auf Städte macht wirtschaftlich und aus Umweltgründen Sinn.

Dazu stellt sich die Frage warum man unbedingt ein ‚Buy to Own‘ machen muss und die Stadt/der Landkreis nicht einfach den Menschen mit niedrigen Einkommen geförderten Zugang zu Car2Go und Co geben kann.

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Es ist doch offensichtlich, was gemeint ist: Wer ein E Auto hat. soll es primär mit Ökostrom laden idealerweise mit Solarsstrom und PV Überschussladung. Sollte jemand sein E Auto gar nicht zu Hause laden können, dann macht es, da gebe ich dir recht keinen Sinn. Die AC Lader im öffentlichen Bereich sind mit Ökostrom.

Ich sehe deinen Punkt, habe aber keine Lösung dafür.

Ich hab jetzt schon ein Rent/Abo to temporary Own Modell und werde ganz sicher nie mehr ein eigenes Auto für dauerhaft oder längerfristig kaufen.

Wenn ich mir deine Erzählungen von hier so durch den Kopf gehen lasse ist das aber kein Auto ‚um die 30K Euro‘ was du dann im Abo hast, oder?

Wenn ich. mir denke, wie viele Neuwagen meine Eltern gekauft haben. Und ich habe keines :wink: Wie sich die Dinge ändern.

Momentan haben die KFZ Hersteller ihr Engagement im Hochpreissegment. Leider.

Nope, das abonnierte ist nicht so günstig, aber auch lange kein BMW IX für 130K.
Ja die Hersteller haben vor der Durststrecke, die vor ihnen liegt m.E. nochmal über das Hochpreis- Segment voll abgegriffen, soo nach dem Motto „Danke FDP, dass der Markt das erade mal wieder so regelt.“
Aber was heute noch nicht ist, wird morgen evtl. schon Realität. Ich habe das Abo auch schon gekündigt wer braucht ein E SUV mit 400 PS? Niemand!

Ich überlege einen Fiat 500E zu nehmen.
Der Trend bei den E Autos geht zu kleinen Fahrzeugen. Ich interpretiere das aber so, dass mehr von denen, die es sichersten können, sich gerade zum ausprobieren einen kleinen Zweitwagen für die Fahrten in der näheren Umgebung zulegen… auch gut, wenn sich dadurch etwas ändert.
Evtl. wird dann das nächste Auto auch für die Langstrecke ein E… die Ladeinfrastruktur ist schon sehr cool. War kürzlich in den Bergen in AUT siehe Bilder zum Ladepark Kitzb.
Hier waren nagelneue Ladesäulen mit bis zu 400 KW und Ökostrom, man konnte sowohl mit Ladeapp als auch mit EC Karte oder Kreditkarte zahlen. Allerdings war es mit der Ladeapp vom ADAC deutlich billiger, ich habe aber alles ausprobiert und hat geklappt. Ich hätte nicht laden müssen, aber ich habs einfach aus Spass/Neugier/Interesse probiert.


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Keine Frage. Aber auch das ist schon eine Summe, für die mancher sich strecken muss. Und löst das Problem der Ladesäule ja nicht, zumindest in ländlichen Gebieten.
Klar können alle in die Stadt ziehen. Doch wie wirkt sich das auf die Mieten aus bzw ist genig Wohnraum für alle in der Stadt? Mal abgesehen davon, das nicht jeder in einer größeren Stadt wohnen will. Falls man sich diese Freiheit überhaupt noch leisten kann.
Auto-Abo ist ein guter Ansatz, ein Auto besitzen ist eh nicht mehr so sinnvoll. Aber auch ein Auto-Abo kostet ein paar Euros im Monat.
Hab jetzt mal als Beispiel die Fahranfängerin vom Lande (mit sehr rudimentärem ÖPNV), die 1500€ Brutto verdient im Einzelhandel und evt 1000€ gespart hat, auch keine Ladesäule fußläufig. Für solche oder ähnliche Fälle (Rentner etc) bräuchte es noch bezahlbare und halbwegs verfügbare Lösungen. Von mir aus ein Pool kleiner 45 km/H E-Autos um zwischen Dörfern und ÖPNV-tauglicher Stadt zu pendeln für wenig Geld, ggf auch gemeinsam.
Da gibt es sicher Ideen, aber noch viel zu tun.

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In 3 Jahren sieht es mit den Ladesäulen besser aus und wenn die E-Mobilität mit ihrer niedrigeren Komplexität bei der Mechanik mal gut umgesetzt ist, dann sollten KFZ auf dem Gebraucht markt auch gut verfügbar sein. Das Problem an der aktuellen Generation an KFZ ist leider bisschen die Haltbarkeit und die geplante Obsoleszenz in den Modellreihen. Alle müssten eigentlich einen Kleinwagen ohne Wartungsintervalle bauen, aber in Realität will der Hersteller das du fürs OS Update deines Autos dann in die Werkstatt kommst. Hier ist sehr sehr viel zu machen.

Die sollten in den gemeinden stehen und die Gemeinden sollten gezwungen werden die lokale Infra an alternativen Energien aufzubauen diese auch zu laden. Wäre mir als Radfahrer lieber, für solche KM Individualverkehr zu zahlen statt dem SUV Fahrer für jeden gefahrenen Kilometer nochmal 20 Cent Steuergeld hinterher zu schmeissen.

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Ich verstehe ehrlich gesagt nicht warum das Land immer als Negativbeispiel angeführt wird. Auf dem Land haben sehr viele Häuser eigene Stellplätze, Wallboxen sind hier ohne weiteres möglich. Die Gebäude die keine Parkplätze haben benötigen dann Ladepunkte (Kriechlader reichen vollkommen), für die es auf dem Land bei weitem genug Platz gibt.
Ich finde generell es sollte eine Mindestanzahl an Ladepunkten an allen Öffentlichen Gebäuden mit eigenem Parkplatz geben.

Der nur sehr langsam entstehende Gebrauchtmarkt hat ein ganz anderes Problem. Aktuell gibt es eine Kaufprämie für die Fahrzeuge, heißt die Autos sind hierzulande aktuell 6000€ billiger (die 3000€ Herstelleranteil wurden auch direkt überall eingepreist) als anderswo in der EU. Unsere Ländernachbarn reißen sich um unsere Jahreswagen.
Es ist immer noch ohne Probleme machbar sein Auto nach dem einem Jahr Mindesthaltedauer ins Ausland zu verkaufen und dabei auch noch Gewinn zu machen.
Unter den Umständen kann sich gar kein Gebrauchtmarkt aufbauen, außer für kleine, günstige Autos mit eher veralteter Technik, die dann keiner haben will.

Halte ich für ein zumindest gewagtes Argument. Die Haltbarkeit der Antriebe und Batterien ist heute schon deutlich höher als bei einem Verbrenner. 400.000-600.000km sind wenn man nicht dauernd DC lädt schon drin, wartungsfrei.

Das ist eher der Punkt, aber auch hier ändert sich was. Nach Tesla können mittlerweile auch VW und Polestar sauber OTA Updates bringen und für alle Komponenten im Fahrzeug durchführen. Den etablierten Herstellern fällt allerdings das große Wartungsnetz auf die Füße, welches ja bisher das meiste Geld verdient hat.
Tesla, Polestar und auch Aiways zeigen wie es besser geht. Entweder gar keine Services, nur bei Bedarf und TÜV, Aiways gibt 100.000km Intervalle an.

Ich stimme aber zu, wir brauchen moderne Kleinwagen. Die kommen aber erst, wenn man im Premiumsegment das ganze Geld rausgeholt hat. Das „regelt der Markt“ leider so. War aber in der Automobilbranche schon immer so (was nicht heißt dass es gut so war/ist).

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In BY muss noch viel Überzeugungsarbeit dafür geleistet werden, dass es nur Sinn macht mit PV auf dem staatlichen Dach, ergänzt um netzdienliche Speicher?
Ideal wäre eine E-Auto-Ladesäule mit netzdienlichen Akkus drin als Doppelnutzung!

Ich gehe nur vom Ist Zustand aus. Aktuell ist die Zahl der öffentlichen Ladepunkte in dörflicher Umgebung doch sehr überschaubar. Zudem hat deutschland rund 40% Mieter, auch auf dem Land. Eine Wallbox ist technisch bzw von den Stellplätzen nicht imner möglich und wer bezahlt die Installation? Mieter oder Vermieter?
Aber das Potential ist sicher da, ein paar Fragen sind halt noch zu klären.
Zudem sind viele Häuser bei uns aus den 60ern und 70ern , die Elektrik hat oft der örtliche Radio- und Fernsehtechniker mitgemacht…ein Auto möchte ich da nicht zwingend dran laden wollen.

Das ist so korrekt, da braucht es definitiv mehr Ausbau. Wie gesagt, könnte mir eine Pflichtquote für jeden Parkplatz vorstellen.

Ich würde dafür plädieren dass man vor allem mal mit seinem Vermieter spricht. Ich habe es angesprochen und jetzt haben wir eine Wallbox am Haus. 4 Parteien, 4 RFID Karten. Reicht erstmal.
Habe ich jetzt auch schon von mehreren Leuten gehört dass die Vermieter das ebenfalls gemacht haben, auch schon aus Gründen der Wertsteigerung des Objekts.

Wallboxen sollten immer von Elektrofachbetrieben installiert werden. Die haben das im Blick oder legen ggf. passende Leitungen. Einfach anschließen ist natürlich nicht ratsam.

Das sehe ich auch so. Nur sind das zusätzliche Kosten, um ggf neue Leitungen zu legen. Es gibt Wohnungen, da kann man von 4 Herdplatten nur drei gleichzeitig betreiben, sobst fliegt die Sicherung raus. Noch ein Auto dranhängen wird da schwierig.
Will nur sagen, das Thema ist komplexer und vielschichtiger als es in der öffentlichen Diskussion oft dargestellt wird.
Eben e-Auto kaufen, den Vermieter die Wallbox zahlen lassen ubd elektrisch fahren ist es oft eben nicht.

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Doch klar, auch mit über 500PS, und zwar die, die vorher einen X5M, SQ8 etc. gefahren haben.
Die bekommt man halt nicht dazu, einen Fiat 500e oder Dacia Spring zu fahren.

Lasst die Leute doch selber entscheiden, welches Elektroauto sie fahren. Wichtig ist, dass sie überhaupt elektrisch fahren.

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Naja, die Lösung wäre, dass die Förderung bleibt, wie sie ist - bei Installation einer Wallbox bleibt die Nutzung von PV/Ökostrom Voraussetzung für die Förderung, bei Kauf eines E-Autos nicht. Ansonsten werden eben gerade die privilegiert, die sich immerhin ein Eigenheim mit Wallbox leisten konnten, und die, die das nicht können (Mieter*innen…) werden nicht gefördert.

First world Problems? Können die gerne selbst entscheiden solange sie es sich noch leisten können :wink:

Deine Schlussfolgerung teile ich sogar. Wichtig hauptsache vollelektrisch und nicht auf Wasserstoff oder sonstigen Shit warten…

Sehe ich z.B. wiederum nicht so, wer eine Förderung will, soll sich in irgendeiner Weise verpflichten, Ökostrom zu nutzen. Damit mehr „Drive“ = Doppeldeutig :wink: in die Sache kommt. Ich finde es zu kurz gedacht, ein E Auto nur über den Zugang zu Fördermitteln zu vermarkten. Die Aufklärung der Menschen über den Nutzen und die gesellschaftliche Verantwortung für den Energieverbrauch sollte im Vordergrund stehen. Es sollte vermittelt werden, wie E Autos optimal im Sinne der Energiewende nutzbar sind und was BesitzerInnendazu beitragen können.

Öffentliche Ladesäulen sollten ohnehin nur mit Ökostrom laufen, idealweise lokal erzeugt und Gepuffert…

Gerade der Effizienz- und Kreislaufbegriff, sowie das Emissions-Problem scheinen den meisten Menschen nicht wirklich klar zu sein. Dass Emissionsvermeidung ein Weg aus der Klimakatastrophe ist, ein Wettbewerbsvorteil werden wird, und wie man mehrere Fliegen mit einer Klappe schlägt - das sollte eine Aufklärungskampagne erreichen. Nebenbei würden damit in vielen Familien produktive Diskussionen angestoßen, welches Konsumverhalten (neues Auto) eigentlich für die jüngere Generation angesagt sein sollte.

Das Abklingbecken (der Thread hier) läuft langsam über :wink: und es geht doch jetzt überwiegend um die Infrastruktur für E-Autos. Ich schlage vor für die weitere Debatte diesen noch recht schlanken Thread zu füttern und hier ab morgen Mittag zu schließen. Gerne können noch weitere neue Themenvorschläge ausgefädelt werden. Einwände?

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