50% Gewinnsteigerung bei Daimler im Vergleich zum Vorjahr

Bei der Schlagzeile in der Tagesschau hat mich echt der Schlag getroffen. Vor allem durch Kostensenkungen in der zweiten Jahreshälfte wie Kurzarbeit und Stellenabbau? Hat sich irgendjemand mal überlegt dass die Automobilindustrie vielleicht Corona Hilfen gar nicht nötig hat?

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Ich wollte gerade auch dazu etwas schreiben weil ich einfach nur fassungslos bin. Das gesamte letzte Jahr hat die Automobilbranche gejammert sie bräuchten dringend Hilfe angeblich wegen Corona, obwohl damals schon klar war, dass es auch viel mit zurücklehnen und Trends verschlafen zu tun hatte. Und jetzt kommt Daimler mit so einem Ergebnis um die Ecke, streicht vorher aber massiv Stellen und bezieht allen Ernstes Kurzarbeit. Wenn man es ausnahmsweise mal populistisch betrachten will müsste man fast sagen, dass jeder Steuerzahler den Daimler Aktionären Geld geschenkt hat.

Ist es rechtlich nicht möglich rückwirkend die Unterstützungszahlungen wieder einzuziehen, da man ja durchaus annehmen darf, dass diese unrechtmäßig erhalten wurden, besonders Kurzarbeitergeld. Ich persönlich bin wirklich richtig sauer und erwarte da mal ein deutliches Statement unserer Regierung. Also sowas grenzt ja schon wirklich an Betrug, der staatlich gewollt und gefördert wird, denn die Autobranche ist ja die heilige Kuh dieses Landes. Ich muss dabei auch an BMW denken, die es genau so gehandhabt haben. Hier die Quelle:

https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/trotz-wirtschaftskrise-und-staatshilfen-konzerne-schuetten-hohe-summen-an-aktionaere-aus/26173670.html

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… und dann wurde in der Tagesschau noch gesagt, dass die Gewinne auch daher kämen, weil die Mitarbeiter auf Lohn oder Boni verzichtet hätten. (Wörtlich: „Seit Oktober verzichten tausende Mitarbeiter auf Lohn und Arbeitszeit, auch sonst übliche Prämienzahlungen sind weggefallen.“). Aber wie kann das sein, dass ein Unternehmen Gewinn macht, weil seine Mitarbeiter Verlust machen, (und außerdem, weil der Staat deren Verluste durch Kurzarbeitsgeld teilweise wieder ausgleicht)? Ich war da auch richtig sprachlos.

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Ohne jetzt zu tief in der Materie zu stecken: Daimler hat meines Wissens nach schon vor Corona ein hartes Transformations und Kostensenkungsprogramm angekündigt. D.h. es wäre auch ohne Corona zu Einsparungen bei den Personalkosten gekommen. Vermutlich wäre der Profitzuwachs ohne Corona nochmal deutlich höher ausgefallen. Dazu kommen wahrscheinlich auch noch Einmaleffekte aus den finanziellen Beteiligungen von Daimler, vllt haben die ja kräftig was abgestoßen. Jedenfalls ist alleine die Info, dass der Profit gestiegen ist mMn noch nicht ausreichend um direkt mit dem Finger auf den bösen Konzern zu zeigen.

Außerdem wurde das Ergebnis des Vorjahres soweit ich weiß auch erheblich von Strafzahlungen bzgl. des Dieselskandals beeinträchtigt, was dann natürlich auch einen positiven Effekt auf die Profitentwicklung hat.

Ich verstehe deinen Ansatz hier und das ist auch nachvollziehbar. Aber grundsätzlich scheint es dem Unternehmen nicht schlecht zu gehen wenn trotz selbst verschuldeter Strafzahlungen und Corona noch solche Gewinne erzielt werden können. Der Gewinn wurde also durch staatliche Unterstützung durch Steuergelder noch erhöht. Hilfszahlungen sollen allerdings Unternehmen helfen, die wirklich massive unverschuldete Einbrüche erlebt haben. Es mag rechtlich in Ordnung sein, dass Daimler Unterstützung erhielt, aber diese Lücke sollte geschlossen werden. Ich finde da könnte auch eine Möglichkeit geschaffen werden, Gelder zurückzufordern. Ich gehe schließlich auch zur Tafel und nehme Menschen, die es dringender brauchen die Lebensmittel weg.

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