2G, vergleichbar mit dem Nichtrauchergesetz?

Hinkt der Vergleich oder ist er angemessen um vielleicht auch dem letzten zu erklären, warum 2G in Erwägung gezogen wird, ja vielleicht sogar notwendig ist um zur Normalität zurück zu kehren.

Denke ich an meine Zeit zurück, war es üblich im Zug, im Restaurant, Bar & Kneipe zu rauchen. Es war ein Überbleibsel aus vergangen Tagen. Kontrovers wenn man bedenkt, dass medizinische Kenntnissen schon durchaus weiter fortgeschritten waren.

Ich erinnere mich wie langsam das Rauchen aus dem öffentlichen Leben verschwand. Die Bahn verbannte die Raucherwagons, Restaurant errichteten extra Bereiche. Und warum? Um Mitmenschen zu schützen. Passivrauchen kann nachweislich zu folgenschweren Krankheiten leiten. Egal in welchem Alter.
Natürlich steht es jedem frei, was man seiner Lunge selbst mit dem Rauchen zumutet aber es sollte die Mitmenschen nicht beeinträchtigen.
Ähnlich verhält es sich mit dem Impfen. Ok, aus welchem Grund auch immer man sich nicht impfen lassen möchte, jedoch sollte einem dann klar sein, dass man von gewissen Aktivitäten ausgeschlossen wird, da die Gesundheit anderer in Gefährdung sein könnte.

Und wie hat sich dieser damalige Steinstoß entwickelt?
Heutzutage ist es selbstverständlich nicht in geschlossenen Räumen zu Rauchen, selbst im Freien nimmt man vermehrt Vorsicht von Rauchern war, wenn Nichtraucher sich gestört fühlen könnten. Es ist heutzutage Normalität, niemand spricht von Diskriminierung wenn man vorm Restaurant, in einem Quadrat am Bahnhof, oder auf zwei Quadratmeter im Flughafen seiner Sucht nachgeht.

Ich wünschte mir die Menschen würden die selbige Akzeptanz fürs Impfen aufbringen und sich nicht von irgendwelchen Märchen leiten lassen.
Oder wie viele Impfgegner kennen Leute mit ernsthaften Schäden von Passivrauchen? Es geht nicht immer darum was man sieht, sondern was wissenschaftlich und medizinisch belegt ist.

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Unabhängig davon, wie man Rauchverbot und 2G bewertet geht es in dem einen Fall um eine Verhaltensweise, die für die Dauer des Besuchs z.B. eines Restaurants unterlassen werden muss und im anderen Fall um einen Impfstatus, der ja direkt nichts darüber aussagt, ob eine tatsächliche Gefährdung für andere besteht. Die Gefährdung entsteht ja nicht durch eine fehlende Impfung, sondern besteht nur im Falle einer Infektion. Auch Geimpfte können infektiös sein (wenn auch seltener), generell gilt aber (inklusive der Ungeimpften), dass die allermeisten keine Gefährdung darstellen. Selbst bei einer 7-Tage-Indizenz von 500 pro 100.000 beträgt die Wahrscheinlichkeit 1:1.400. Hingegegen ist jede in einem Innenraum gerauchte Zigarette eine gesundheitliche Belastung sowohl für die rauchende Person als auch für alle anderen Anwesenden.
Das wie gesagt eine Antwort auf die Frage, wie vergleichbar beide Maßnahmen sindsind - unabhängig von der Frage wie man bewerten mag.

Wie Christian Drosten sehr schön im NDR Corona Podcast vom 3. Sept. diesen Jahres erklärt, gefährdet ein Ungeimpfter einen Geimpften deutlich weniger als umgekehrt. Das liegt daran, dass der Geimpfte bei Ansteckung mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit nur eine Erkältung zu erwarten hat und sich diese SARS-CoV-2 Erkältung auch zwischen Geimpften verbreiten kann.
Während andererseits der Geimpfte auch bereits infiziert sein kann und zwar weniger ansteckenden Virus ausscheidet, welches dann beim Ungeimpfter aber schwere Krankheit bis hin zum Tod auslösen kann.

Und gerade weil sich die Erkrankung bei Geimpften und Kindern so wenig von anderen Erkältungen unterscheidet, kann es eben passieren, dass auch die Dunkelziffer der Ansteckungen in diesen Gruppen so hoch wird, dass die Ansteckungsgefahr für Ungeimpfte sogar noch höher wird als zu bisherigen Zeiten mit (bisher) maximaler Inzidenz.

In den letzten 30 Tagen ist die Zahl der Covid-Todesfälle schon wieder von 20 auf über 60 pro Tag gestiegen. Das sind natürlich 99% bis 100% Ungeimpfte. Wenn diese Zahlen hoch genug sind, um die Medien zu alarmieren, wird es sicherlich noch mehr Menschen motivieren, sich impfen zu lassen.

Also Zusammenfassend: Ungeimpfte gefährden sich selbst deutlich mehr als andere. Die größte Gefahr besteht noch durch ein überlastetes Gesundheitssystem und das ist wohl auch eher der Grund, warum 2G Sinn macht: Die Ungeimpften vor sich selbst schützen, damit die Krankenhäuser nicht überlaufen.

Was uns insgesamt aus der Misere rettet ist das die Impfrate grundsätzlich nur nach oben gehen kann. Manch einer braucht nur irgend eine neue Informationen aufgrund derer er ohne Gesichtsverlust sagen kann: „Na unter diesen neuen Umständen, ist eine Impfung für mich nun das Richtige.“