Es wurde nun jedes noch so kleine Detail über die Corona-Impfung und Impfquote öffentlich erörtert, aber zum Thema „Genesene“ fühle ich mich im Vergleich nahezu vollkommen uninformiert. Das ist umso erstaunlicher, da die Gesellschaft rechtlich aktuell nicht etwa in die beiden Gruppen Geimpfte und Ungeimpfte unterteilt wird, sondern in die beiden Gruppen „Personen mit 2G-Nachweis“ und „Personen ohne 2G-Nachweis“.
Vielleicht stößt der folgende Fragenkomplex ja auch bei euch und anderen Lage-Hörern auf Interesse:
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Was ist eine Genesung aus medizinischer Sicht „wert“? So viel wie 1 Impfung? So viel wie 2? So viel wie 3? Für den einen Impfstoff soviel wie 1,3 für den anderen 1,5? Ist das Ganze dann auch noch altersabhängig?
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Was ist eine Genesung aus rechtlicher Sicht „wert“? So wie ich es verstehe, ist der Genesenenstatus rechtlich (inzwischen) mit zwei Impfungen gleich zu setzen. Entsprechend soll nun sechs Monate nach der Genesung oder 2. Impfung geboostert werden. Bis vor kurzem war es allerdings anders: da ist der Genesenenstatus abgelaufen, der Impfstatus aber nicht. Gab/gibt es dafür belastbare medizinische Gründe oder war das im Kern eine willkürliche Verordnung?
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Laut RKI gibt es Stand 29.11.2021 in Deutschland (mindestens) 56,9 Mio vollständig geimpfte, 4,85 Mio (bereits) Genesene und 0,84 Mio Infizierte (also bald knapp 5,7 Mio Genesene). Wie ist hier nun die Arithmetik der 2G-Quote? Ein Extremfall wäre es schlichtweg alle Geimpften und (bald) Genesenen zu addieren. Dann hätten Stand nächste Woche(n) 61,6 Mio Deutsche einen 2G-Status, d.h. eine 2G-Quote von immerhin 74% der Gesamtbevölkerung bzw. 83% der Überzwölfjährigen. Dagegen lässt sich nun einwenden, dass es sicherlich eine signifikante Schnittmenge zwischen Geimpften und Genesenen gibt. Aber die Zahl selbst wurde anscheinend nie irgendwo erfasst.
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Um das Chaos bei 3. zu illustrieren sei ein (zugegebenermaßen vermutlich kaum signifikantes) Beispiel herausgegriffen. Man stelle sich vor, man wartet im Juni 2021 sehnsüchtig auf seine erste Impfung und dann hat man das Pech sich zu infizieren. Man genest und bekommt dann von der STIKO empfohlen: „Wurde die Infektion durch einen PCR-Test bestätigt, soll die Impfung in der Regel 6 Monate nach der Erkrankung erfolgen […]“. Folglich hat man sich als Schon-Immer-Impfwilliger bisher auf Anraten der STIKO noch nicht impfen lassen.