LdN 272: Datenerhebung über die Feiertage

Man könnte die Feiertage aussetzen, wenn man für diesen Zeitraum bessere Daten haben will. Bloß warum sollte man das wollen? Diese Daten zum Infektionszustand der Bevölkerung sind immer unvollständig und fehlerbehaftet, über die paar Tage eben mal etwas mehr. Ich finde es problematisch, dass sich auch nach zwei Jahren Pandemie diese Haltung nicht durchgesetzt hat.

Ähnliches gilt für das Verständnis der Limitierungen. Im Fall der Gesundheitsämter ist es recht einfach. In Deutschland arbeiten wohl um die 17000 Menschen in diesen Behörden. Das heißt bei 83 Millionen Einwohnern sind das 20 Arbeitskräfte pro 100000 Einwohner.

Die Wochenbelastung nur für Quarantäneanordnungen sehr grob abgeschätzt, in der folgenden Tabelle, die das Produkt der Sieben-Tage-Inzidenz (1. Spalte) und der mittleren Zahl von Kontaktpersonen (Kopfzeile) darstellt:

2 3 4 5
25 / HT 50 75 100 125
50 / HT 100 150 200 250
100 / HT 200 300 400 500
150 / HT 300 450 600 750

Angenommen im Gesundheitsamt wären alle in diese Aufgabe einbezogen, dann würden auf 20 Sachbearbeiter - je nach der mittleren Zahl von Kontaktpersonen - bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von 50 pro 100000 Einwohner 100-250 Personen pro Woche kommen, also 5-12.5 pro Sachbearbeiter und Woche, deren Identität ermittelt und ggf. eine Quarantäneanordnung erlassen werden muss.

Die Zahl von Personen, die mit der Kontaktverfolgung betraut ist, wird tatsächlich kleiner sein, insofern kann man schon anhand dieser Teilaufgabe sehen, warum der Bereich der Sieben-Tage-Inzidenz von 25-50 als Grenze der bewältigbaren Fallast angesehen wird.

Mit dem derzeitigen Niveau an Verbreitung ist eine Bewältigung völlig aussichtslos.

1 „Gefällt mir“