Fast richtig, ich möchte „auf Biegen und Brechen“ das Wort „Aufrüstung“ verwenden … weil … Trommelwirbel … es sich um „Aufrüstung“ handelt.
Dass ich mir Mühe gebe, den mMn falschen Gebrauch des Wortes hier anzukreiden, ist natürlich kein Zufall. MMn muss das x%-Ziel (Anteil BIP) für Rüstungsausgaben in Frage gestellt werden und wenn in diesem Kontext - dem der Frage einer Ausstattung der Bundeswehr mit zusätzlichen Mitteln - ein Begriff (mMn) missbräuchlich/manipulativ verwendet wird, dann beschwere ich mich, weil das den Diskurs in einer Richtung verfälscht, die meiner persönlichen Haltung entgegen steht.
Doch, ich tue so und sehe mich im Recht. Solange bis mir jemand anhand meiner Erläuterung oben einen Irrtum nachweist.
Dass alle anderen gesteuert agieren und manipulativ argumentieren, habe ich nicht behauptet und glaube ich auch nicht.
Aber ich glaube, dass bestimmte Akteuere dies sehr wohl tun. Für die Befürworter einer solchen Maßnahme ist es in einem Diskurs nun mal sehr nützlich, wenn es ihnen gelingt, Begriffe die in der relevanten Bevölkerung eher negativ konnotiert sind, zu umschiffen. Es ist mehr als nachvollziehbar dass dieser Versuch unternommen wird.
Mir ist das Wort wichtig. Für mich sind solche Worte das Medium, mit dem mit mir kommuniziert wird, was passiert und warum es passiert. Und mit diesen Worten wird diskutiert.
Ich kann mich auch nicht selbst vergewissern, was an verschiedenen Standorten der Bundeswehr passiert, dabei muss ich mich auf Berichterstattung mit hauptsächlich Worten verlassen. Und ich muss mich auf die nicht verzerrende Verwendung von Begriffen verlassen können, sonst ist Berichterstattung wenig hilfreich.
Mir geht es um die knifflige Angelegenheit der politischen Willensbildung. Aus meiner Sicht wird da eben auf grobe Weise eingegriffen, wenn so ein Wort bewusst vermieden/umgedeutet wird.
Wichtig ist, ob/wie die Zustimmung der Bevölkerung zu einer politischen Entscheidung wie „Bund gibt 100 Mrd zusätzlich für Verteidigung/Rüstung aus“ von der Verwendung oder eben der bewussten nicht-Verwendung von Begriffen wie „Aufrüstung“ abhängt. Dass es da eine Abhängigkeit gibt, davon gehe ich aus.
Und warum ist das wichtig? Weil auch wenn wir ein System der indirekten Demokratie haben, die Regierung sich am besten der Zustimmung und unbedingt auch des Vertrauens der Bevölkerung versichern sollte.
Wichtig allein, nein … es ist eben nicht nur die finale politische Entscheidung wichtig, sondern auch der politische Prozess der dort hin führt. (Vertrauensbildung).
Sofern dieser angemessene Beitrag durch einen vernünftigen politischen Prozess ermittelt wird, finde ich das in Ordnung.