> 1.000 Atommüll-Fässer im Atlantik gefunden - es liegen > 220.000 Fässer in den Weltmeeren

Die aktuellen Meldungen, dass ein internationales Forschungsteam in 3.000 bis 5.000 Metern Tiefe des Nordostatlantiks über 1.000 Atommüll-Fässer gefunden hat, lässt einen erschaudern:

Allerdings über den Hintergrund dieser Forschung oft nicht mit-berichtet:

Zwischen 1946 und 1993 wurden von 13 Ländern (v.a. die USA, Sowjetunion/Russland, Großbritannien, aber auch Belgien, die Schweiz, die Niederlande, Frankreich, Deutschland, Japan und Italien) systematisch weltweit große Mengen radioaktive Abfälle in allen großen Ozeanen entsorgt, mit Schwerpunkten im Nordostatlantik (vor allem westlich der europäischen Küste), im Nordostpazifik (vor Kalifornien) und in der Arktis. Nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) und der Nuclear Energy Agency (NEA) wurden an 15 Stellen im Nordostatlantik bis 1982 insgesamt 114.726 Tonnen radioaktive Abfälle in 222.732 Fässern versenkt. Dazu kommen sechs sowjetischen U-Boot-Reaktoren und ein Atomeisbrecher-Reaktor, die mit beschädigtem Brennstoff in der arktischen Karasee versenkt wurden.

Es handelt sich hauptsächlich um schwach- bis mittelradioaktive Abfälle (z.B. kontaminierte Laborausrüstung, Handschuhe, Kittel, Filter) versenkt, aber auch hochradioaktive Materialien. Die Fässer waren meist nicht dafür ausgelegt, die Radioaktivität dauerhaft einzuschließen; man nahm an, dass die Radionuklide im Ozean verdünnt und abgebaut würden

Seit 1993 ist die Versenkung von radioaktiven Abfällen im Meer durch die sogenannte „Londoner Konvention“ (London Convention 1972, ergänzt durch das „London Protocol“) weltweit verboten. Das Verbot untersagt die gezielte Einbringung radioaktiver Abfälle in die Meere vollständig. Die Einleitung von behandelten, schwach radioaktiven Abwässern aus dem Betrieb von Kernanlagen ist in vielen Ländern weiterhin erlaubt. In Deutschland ist die Verdünnung und Einleitung von Abfällen, wie sie z.B. in Fukushima erfolgt, jedoch nicht zulässig.

Quelle: Perplexity.ai mit zahllosen Quellen, die den Umfang hier sprengen würden [Prompt: „ Was sind die gesicherten Informationen darüber, wann wo und wie viel Atommüll in den Weltmeeren versenkt wurde? Wer hat das getan? Wie ist Rechtslage heute?“]. Viel davon war mir bekannt, hatte ich habe vergessen / erfolgreich verdrängt und kam mir erst durch die aktuelle Meldung in den Sinn. Solltet ihr hier ein Fehler finden, bitte ich um einen Hinweis und werde ihn sofort korrigieren.

Unabhängig davon: Viele wissen auch nicht, dass der Mensch auf die unglaublich tolle Idee kam, Chemiewaffengift in Meeren zu versenken, sehr viel z.B. in der Ostsee, welches wir jetzt einem wahnsinnig aufwändigen Verfahren wieder aus dem Meer holen. Weitere Stichworte sind Dünnsäure- und Ölverklappung.

Wenn wir doch heute immer wieder durch solche Dinge bestätigt bekommen, für wie viel Unsinn sich der Mensch früher so entschieden hat, den wir heute sehr aufwendig und teuer aufräumen müssten / müssten, sollten wir doch alle ein bisschen Demut haben vor dem, was wir so anrichten können. Vor diese Hintergrund scheint mir, dass die Konsequenzen einer Rohstoffausbeutung am Meeresgrund in der Tiefsee (u.a. Methan) wieder so einen undurchdachte, von Profitgier getriebene Idee …

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Für eine Visualisierung der bis 2021 bekannten „dumps“ empfehle ich diese GoggleMaps Map:
Chemical weapon dump sites around the globe

Man findet dort aufmunternde Informationen wie z.B.

This dump site is located approximately 4.8 kilometers south of Helgoland, with a depth between 45 and 55 meters. In 1949, 100 T of light field artillery shells (approximately 6,000 pieces) filled with about 12.9 T of the nerve agent tabun were sunk. Chemical munition disposal at this location reported by the Oslo-Paris Commission.

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