LdN 398 - ETFs und Nachhaltigkeit

Ich gebe Dir recht, daß die Ausgestaltung gerne noch niederschwelliger erfolgen sollte wie z.B. in Schweden mit dem AP7 Modell, das hier im Forum auch schon mehrfach besprochen wurde.

Nach diesem Vorbild auch in Deutschland die Altersvorsorge zu reformieren war ein Forderung der FDP.
Sie hat sich damit in der Ampel nicht durchsetzen können.

Für mich macht es keinen Unterschied, ob ich die Werte physisch oder synthtisch replizierend im Portfolio hätte, aber über ein AP7 Modell könnte man sich eine Anlage in physischen ETS wählen, wenn es einem wichtig ist.

Ich stimme Dir zu, dass die meisten Leute auf Anhieb nicht wissen werden, was der ETF da so macht. Das gilt aber auch für die staatliche Rentenversicherung (#haltelinie48%)

Hast du dir mal die Unternehmen angeguckt? Apple, Microsoft, NVIDIA, Amazon und Meta - das sind jetzt nicht die ersten Unternehmen, die ich mit „Environmental, Social and Governance“ in Verbindung bringen würde, sonder eher mit katastrophalen Arbeitsbedingungen, kurzlebigen Produkten, Daten-Unsicherheit (hauptsächlich Meta) und Ausbeutung von natürlichen Ressourcen.

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Hallo @DieSchweigendeMitte,
„Unser Wohlstand in Deutschland“ - womit hat Deutschland das verdient/erarbeitet? Bestimmt nicht nur mit fleißiger Eigenarbeit. Das geht nur, wenn andere Menschen/Länder auf der Erde weniger haben können, weil die natürlichen Ressourcen eben nicht ausreichen, dass alle Länder so leben wie bswp. Deutschland. Findest du das nicht auch unfair?
Ich finde es schwierig die historische Geschichte, die mit der Kolonialisierung begann, in einem Nebensatz mit „Dinge wie die Ausbeutung des globalen Südens zu stoppen“ abzutun. „Unser Wohlstand“ beruht auf dieser Ausbeutung und bedingt diese Ausbeutung - du kannst diese Ausbeutung nicht einfach stoppen ohne Wohlstandsverlust.
Dein Vorschlag in Firmen zu investieren, die in die richtige Richtung gehen, finde ich gut!

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Verstehe ich das richtig: Du bist der Meinung, es gibt „Reiche“ / „große Player“, die in der Lage sind, über Picking und Timing ständig den Markt zu schlagen?

Die Empirie zeigt seit vielen Jahrzehnten immer und immer wieder: Es gibt kein aktives gemanagtes Portfolio, dass auf Dauer den Markt schlägt. Einige schaffen das für einige Zeit, stürzen dann aber ab. Und weder kann man a priori solche erkenne, noch den Zeitpunkt, bevor die abschmieren.

(Dumm nur, dass die Finanzindustrie systematisch gegen diese wissenschaftliche Erkenntnis Marketing macht, um Finanzprodukte zu verkaufen, an denen sie sehr viel mehr verdienen … und dass die große Masse dem Jahrzehntelang glauben geschenkt haben, obwohl auch seriöse Medien schon seit 2000 über diese Dinge geschrieben haben - gepriesen sei Volker Lomann von der FAZ. Nur ganz wenige Banken haben das zum Geschäftsmodell gemacht - z.B. die Quirin-Bank - und die ETF-Anbieter konnten sich aufgrund des Zögern der Massen auch nur relativ langsam entwickeln)

Die Reichen, die systematisch auf Kosten der dummen ETF-Investoren ihren Reichtum eingeheimst haben … die gibt es nicht!

Wenn das möglich wäre, gäbe es überhaupt keine Vermögensverwalter, weil die alle wegen Reichtum geschlossen hätten. Wie hier schon oft geschrieben wurde:

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Anderes Beispiel:
Leerverkäufe durch Hedgefonds die sich dafür per Wertpapierleihe die benötigten Aktien von genau den ETFs holen, denen sie dadurch schaden.

Ja. Esg und SRI Ratings der Firmen sind teilweise deutlich besser als die von Wettbewerbern. Dennoch ist ein MSCI World SRI oder ESG nicht perfekt. Aber besser als ohne „Filter“. :slight_smile:

Ergänzend:
Und bei den antizipierten 45 Jahren ist die Kaufkraft von 400000 Euro gerade einmal so groß, wie heutige 164000 Euro.
Dies bei 2% Inflation.
Bei eingezahlten 100000 Euro bekommt man nicht das vierfache heraus sondern das 1,64 fache. Mithin 64% plus.
Dies nur, um die Zahlen korrekt darzustellen.

Du sprichst mir aus der Seele! Vielen Dank für den super ausgeführten Kommentar!

Ich würde mich sehr freuen, wenn diese Punkte in einer der nächsten Folgen aufgegriffen werden würden!

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Und wie sieht die Alternative hierzu aus?
Wir tun immer so, also gäbe es ein Recht auf ein auskömmliches leben im Alter, unabhängig von der produktiven Vorleistung. Das mag vielleicht wünschenswert sein, ist aber nicht realisierbar.

Beim ETF kann ich zumindest ungefähr prognostizieren wohin sich meine Einzahlungen entwickeln. Beim Umlageverfahren kann alles passieren was politisch gewollt oder umsetzbar ist. In unseren Zeiten verlasse ich mich lieber auf den Weltmarkt :wink:

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Wenn sie ihre Finanzen im Griff haben und wirtschaftlich gesund aufgestellt sind, sind auch Erdölunternehmen wirtschaftlich nachhaltig aufgestellt. Das Wort „nachhaltig“ hat einfach viele Facetten.

Ah, habe das "wirtschaftlich " überlesen.
Ich denke, das Argument bezog sich nicht auf die wirtschaftliche Seite. Das die fossilen Unternehmen enorme Gewinne (übrigens auch durch Subventionen) machen, ist doch jedem klar.

Hallo e.f.s. Ich hatte eigentlich nur erwähnen wollen, dass unser Wohlstand nicht einfach so entstanden ist… aber wenn ich Deinen Kommentar so sehe: Das hat weder mit dem übergeordneten Thema, noch mit meinem Kommentar wirklich was zu tun. Also streiche bitte gedanklich diesen Teil meines Kommentars. Es ist unsinnig, immer solche Grundsatzdiskussionen anzufangen, wenn es um was anderes geht …